Am Freitag, den 2. Juni 2023 besuchte das Proseminar für Kirchengeschichte unter Leitung von Dr. Tobias Jammerthal das Archiv der bayerischen Landeskirche. Thema war „Der Nürnberger Reformator Andreas Osiander“.
Dort berichtete Dr. Daniel Schönwald, stellvertretender Leiter des Archivs, zunächst allgemein über das Archivwesen. Er ging dabei u.a. auf die Herausforderungen ein, die durch Digitalisierungsprozesse und alternativen Medien zum Papier entstehen. Er verwies auf eine Züricher Studie, die die Vorzüge von Papier gegenüber digitalen Speichermedien hervorhebt.
Danach gab es eine Führung durchs Archiv. Schönwald erläuterte, unter welchen Bedingungen historische Dokumente gelagert werden müssen – bei gedämpfter Temperatur und angepasster Luftfeuchtigkeit. Dabei verwies er auf die umwelttechnisch hervorragenden Eigenschaften des Archivs, welches dieses Raumklima ohne zusätzliche und energieintensive Raumklimatisierung bereitstellt, allein durch passive Eigenschaften des Baus. Als besonderes Stück des Archivs wurde ein Buch mit originalen Skizzen Dürers gezeigt.
In der zweiten Hälfte der Exkursion führten die Studierenden eine Quellenarbeit mit originalen Quellen aus dem 16. Jahrhundert durch, z.B. einem Druck von Kopernikus De revolutionibus orbium coelestium oder einer Nürnberger Taufordnung, geschrieben von Andreas Osiander.
Text: stud. theol. Georg Oestreich, Fotos: stud. theol. Benedict Seidel.
Führung im Landeskirchlichen Archiv
Archivalien
Archivalien
Seminar-Teilnehmende
... bei der Arbeit an Original-Quellen
... bei der Arbeit an Original-Quellen
Die Augustana-Hochschule auf dem Kirchentag in Nürnberg
Auch in diesem Jahr ist die Augustana-Hochschule am Deutschen Evangelischen Kirchentag vertreten. Wir stellen uns mit einem Stand am Markt der Möglichkeiten (Messezentrum Nürnberg, Halle 4, Stand B53) vor.
Am Freitag, 9. Juni findet um 14 Uhr die Podiumsdiskussion "Zeit für theologische Argumente ... zum Thema Gender" statt (MarktPlatz in der Halle 4).
Am Samstag, 10. Juni um 14 Uhr laden wir herzlich zum Empfang am Kirchentagsstand.
Nachruf auf Professor emeritus Dr. Joachim Track (* 9. November 1940 + 31. Mai 2023)
Die Augustana-Hochschule in Neuendettelsau trauert um Professor emeritus Dr. Joachim Track, der am 31. Mai 2023 im Alter von 82 Jahren nach schwerer Krankheit verstorben ist.
Joachim Track wurde in Nürnberg geboren. Er studierte Evangelische Theologie in Erlangen, Heidelberg und München. Nach dem Ersten Theologischen Examen absolvierte er das Vikariat in der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern. Nach seiner Ordination war er von 1967 bis 1974 wissenschaftlicher Assistent am Institut für Systematische Theologie bei Prof. Dr. Wilfried Joest an der Theologischen Fakultät der Universität Erlangen-Nürnberg. Im Jahr 1973 wurde Joachim Track mit einer Arbeit zum Thema "Der theologische Ansatz Paul Tillichs. Eine wissenschaftstheoretische Untersuchung der Prinzipien, Erklärungsmodelle und Methoden der Systematischen Theologie" (publiziert als Band 31 in den Forschungen zur systematischen und ökumenischen Theologie, Göttingen 1975) promoviert. 1974 habilitierte er sich für das Fach Systematische Theologie mit der Arbeit "Sprachkritische Untersuchungen zum christlichen Reden von Gott" (publiziert als Band 37 der Forschungen zur systematischen und ökumenischen Theologie, Göttingen 1977). Von 1974 bis 1976 war Joachim Track Privatdozent an der Theologischen Fakultät Erlangen. 1976 erhielt er den Ruf auf den Lehrstuhl für Systematische Theologie und Philosophie an der Augustana-Hochschule in Neuendettelsau, den er bis zu seiner Emeritierung im Jahr 2005 innehatte. Von 1979 bis 1981 und von 1995 bis 1997 war er deren Rektor.
Neben seinem Engagement in Forschung und Lehre widmete sich Joachim Track zahlreichen Ämtern in wissenschaftlichen und kirchlichen Gremien. Dort knüpfte er Kontakte und brachte als Netzwerker viele Menschen aus Theologie und Kirche zusammen. Er war Vorsitzender der Sektion Systematische Theologie der Wissenschaftlichen Gesellschaft für Theologie von 1981-1984; Mitglied der Landessynode der Evang.-Luth. Kirche in Bayern von 1978-1996, ebenda Vorsitzender des Ausschusses für Grundfragen kirchlichen Lebens, Mitglied des Landessynodalausschusses und des Berufungsausschusses; Mitglied der Generalsynode der VELKD von 1980-1986; Mitglied in verschiedenen, auch interfakultativ zusammengesetzten Ausschüssen der VELKD und EKD, zum Teil als deren Vorsitzender; seit 1978 war er Mitglied im Leitungsteam der Leuenberger Lehrgespräche der Regionalgruppe Süd-Ostmitteleuropa; seit 1990 Berater im Rat des Lutherischen Weltbundes; seit 1997 Mitglied des Rates und des Exekutivkomitees des Lutherischen Weltbundes und Vorsitzender des Programmausschusses für Theologie und Studien.
Joachim Track hat seine theologische Existenz einmal wie folgt zusammengefasst: „Seit Beginn meines Studiums hat mich die systematische Theologie interessiert und fasziniert. Die Klärung der grundlegenden Fragen des christlichen Glaubens in ihrem inneren Zusammenhang, die gegenwärtige Verantwortung der christlichen Daseins- und Handlungsorientierung im Dialog mit Philosophie und den Wissenschaften, im Gespräch mit der Zeit und in einer (selbst-) kritischen Reflexion von Theorie und Praxis erschienen mir immer als eine gleicherweise unabdingbare wie reizvolle Herausforderung. Dies hat zu einem Verständnis von Theologie geführt, die offenbarungsbestimmt einsetzt, erfahrungsorientiert den christlichen Glauben entfaltet und argumentierend im Dialog ihre Einsichten vertritt. Über die Tätigkeiten in Forschung und Lehre hinaus erschien es mir wichtig, auch im Bereich der Kirche als theologischer Lehrer Verantwortung zu übernehmen und die gewonnenen theologischen Einsichten in der Praxis zu bewähren. Deshalb habe ich mich neben der Vortrags- und Beratertätigkeit auf den verschiedenen Ebenen kirchlicher Arbeit in Lehrgesprächen, als Sprecher des Arbeitskreises Evangelische Erneuerung und der synodalen Arbeitsgruppe Offene Kirche, in der Kirchenleitung, in kirchlichen Ausschüssen, national und international engagiert. Solches Engagement schließt die Bereitschaft zur ökumenischen Begegnung, zum ökumenischen Lernen, auch zur kritischen Auseinandersetzung in der Ökumene ein.“ Konsequenterweise war Joachim Track auch maßgeblich beteiligt an zahlreichen ökumenischen Gesprächen, so auch an einem Dialog mit der katholischen Kirche über die Rechtfertigungslehre, der 1999 in der Gemeinsamen Erklärung zur Rechtfertigungslehre mündete.
Die Forschungsschwerpunkte von Joachim Track, aus denen eine große Zahl von wissenschaftlichen Publikationen hervorgingen, waren im Bereich der Dogmatik vor allem theologische Grundfragen, Fragen der Hermeneutik, des ökumenischen Dialogs und des Dialogs der Religionen, der Dialog der Theologie mit der Philosophie und den Wissenschaften, sowie das Verhältnis von christlichem Glauben und Kultur. Ein besonderes Interesse galt dabei der religiösen Erfahrung und der Beziehung von Glauben und Erfahrung. Ein zweiter Schwerpunkt lag bei einzelnen Themenbereichen der materialen Dogmatik (Reden von Gott, Fragen nach der Heilsbedeutung von Kreuz und Auferstehung, Verständnis von Rechtfertigung, Verständnis der Sakramente, von Kirche und Amt). In der Ethik lag sein Forschungsinteresse bei den Fragen der Grundlegung der Ethik (Auseinandersetzung um die Zuordnung und Unterscheidung der beiden Reiche und Regimente, Grundlegung einer Ethik des Politischen) sowie bei ausgewählten Themen vor allem der Sozialethik (z.B. wirtschaftsethische Fragen, Umweltethik, Friedensethik, Recht und Strafrechtsproblematik im Zusammenhang der Strafrechtsdenkschrift der EKD) und der christlichen Lebensführung.
Immer wieder brachte seine wissenschaftliche Arbeit Früchte in Kirche und Gesellschaft hervor. So trug beispielsweise die damals wegweisende „Rosenheimer Erklärung der Landessynode zum Schutz des ungeborenen Lebens und zu Fragen des Schwangerschaftsabbruches“ von 1991wesentlich seine Handschrift. Auch eine besondere berufsethische Initiative an der Augustana-Hochschule geht auf ihn zurück: Zusammen mit seinem Kollegen Hans G. Ulrich von der benachbarten Erlanger Theologischen Fakultät gründete er im Jahr 2000 das An-Institut Persönlichkeit + Ethik, Verein zur Förderung der ethischen Orientierung im beruflichen Kontext, e.V., das über zwei Jahrzehnte lang mit der Augustana-Hochschule verbunden war und in veränderter Organisations- und Geschäftsform bis heute besteht.
Joachim Track hat sowohl das wissenschaftliche als auch das kirchliche Profil der Augustana-Hochschule maßgeblich geprägt und zahlreiche Schülerinnen und Schüler mit seiner theologischen Arbeit zu inspirieren vermocht. In seinem „Theologischen Arbeitskreis“ hat er junge Theologinnen und Theologen zur theologischen Reflexion von kirchlicher und gesellschaftlicher Praxis angeregt. Daraus sind viele Doktorinnen und Doktoren sowie kirchenleitende Persönlichkeiten in hohen Führungspositionen hervorgegangen, die ihm in großer Dankbarkeit verbunden waren und sind. Davon zeugen nicht zuletzt zwei umfängliche Festschriften, die ihm zu Ehren veröffentlicht worden sind: Theologie Im Plural. Fundamentaltheologie – Hermeneutik – Kirche – Ökumene – Ethik. Joachim Track zum 60. Geburtstag, hg. von Karl F. Grimmer, Frankfurt a. M. 2001 sowie: Quo vadis Kirche? Gestalt und Gestaltung von Kirche in den gegenwärtigen Transformationsprozessen. Joachim Track zum 65. Geburtstag, hg. von Susanne Munzert und Peter Munzert, Stuttgart 2005.
Wir werden Joachim Track mit seiner hohen theologischen Kompetenz, seiner unermüdlichen Kommunikationsbereitschaft und seinem großen kirchlichen und ökumenischen Engagement in ehrender und dankbarer Erinnerung behalten.
Markus Buntfuß, Professor für Systematische Theologie
Am 24. Mai fand an der Augustana-Hochschule der traditionelle "Eichstätt-Tag" statt, der Begegnungstag mit der Theologischen Fakultät der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt, dem Collegium Willibaldinum und dem Collegium Orientale. Fast fünfzig Gäste aus Eichstätt, Dozierende und Studierende, waren der Einladung nach Neuendettelsau gefolgt.
Nach der Begrüßung durch Rektor Prof. Dr. Christoph Asmuth, der die Frage des Tages („Heißt der Eichstätttag in Eichstätt auch Eichstätttag?“) in den Raum stellte, hielt Prof. Dr. Christian Strecker den Hauptvortrag unter der Überschrift "Gesichter im Sand: Gedanken zur anthropologischen Forschung aus neutestamentlicher Perspektive". Dabei entwickelte Strecker die Frage nach heutiger Anthropologie im Anschluss an Michel Foucaults Diktum, man könne „sehr wohl wetten, daß der Mensch verschwindet wie am Meeresufer ein Gesicht im Sand“. Ein Durchgang durch die Geschichte der Anthropologie bis hin zu den vielfältigen zeitgenössischen Ansätzen, die eine verendlichende Fokussierung auf den Menschen überwinden wollen, führte zu fünf von Strecker als „Koordinaten“ postulierte Kennzeichen neutestamentlicher Anthropologie: Biblische Anthropologie sei durch das Menschenbild des tragischen Realismus und die Liminalität des Menschen geprägt, sie sei eine Anthropologie des Werdens und des Ereignisses, und schließlich sei menschliches Leben biblisch gesehen durch Rettung anstatt durch Glück bestimmt. Eine lebhafte Diskussion schloss sich an.
Der Nachmittag war geprägt von gegenseitigem Austausch und Kennenlernen. Das Dozierendenprogramm fand im Mutterhaus von Diakoneo statt. Dort gaben Pfarrerin Susanne Munzert, Oberin der Diakoneo Gemeinschaft, und Pfarrer Dr. Peter Munzert, Leiter des Diakonisch-Theologischen Dienstes, einen anregenden Einblick in Organisation und diakonisch-spirituelles Konzept dieses Sozialunternehmens sowie die mit Diakoneo verbundenen geistlichen Gemeinschaften. Das studentische Programm fand bei Kaffee und Kuchen in Form eines Pubquiz‘ statt, welches das katholisch-evangelische Team „Gemischter Braten“ gewann.
Der Tag wurde mit einem ökumenischen Vespergottesdienst in St. Laurentius abgeschlossen, bei dem Prof. Dr. Benjamin Dahlke aus Eichstätt die Ansprache hielt. Liturgie und Musik lagen bei Studierendenpfarrer Dr. Janning Hoenen, Hochschulkantor KMD Andreas Schmidt sowie cand. theol. Andrea Thomayer und cand. theol. Philipp Wassermann.
Wir freuen uns darauf, nächstes Jahr den Gegenbesuch anzutreten, zu dem – wie man ihn in Eichstätt nennt – Begegnungstag mit Neuendettelsau.
Ein gut gefüllter Hörsaal
Prof. Dr. Christian Strecker beim Vortrag
Studierendenprogramm in der Bar
Prof. Dr. Benjamin Dahlke in St. Laurentius
Theologische Transformationen
Herzliche Einladung zu drei Antrittsvorlesungen am 30. Juni 2023
Wir freuen uns sehr, Sie zu drei Antrittsvorlesungen im Wilhelm-von-Pechmann-Haus mit anschließendem Empfang einzuladen.
Unter dem Thema "Theologische Transformationen" stellen sich die Kolleg*innen vor:
16.30 Uhr Prof. Dr. Christoph Asmuth, Philosophie Transformationen des Körpers
17.15 Uhr Prof. Dr. Sonja Keller, Praktische Theologie Angewandte Wissenspraktiken. Zur medialen Refiguration der religiösen Rede
18.00 Uhr Pause
18.15 Uhr Prof. Dr. Uta Schmidt, Feministische Theologie und Gender Studies Von Männern, die keine sind, und Frauen, die Beute teilen (1 Sam 4,9; Ps 68,13). Krieg und Geschlecht im Alten Testament
Eine Teilnahme per Zoom ist möglich. Die Zugangsdaten erhalten Sie auf Wunsch nach Ihrer Anmeldung. Anmeldung bitte bis 8. Juni an rektorat@augustana.de.
Studienwoche der Augustana-Hochschule 20.–22. Juni 2023
Der Wahrheitsbegriff ist ein theologisch-philosophisches Schwergewicht – aufgeladen mit großer metaphysischer und existenzieller Bedeutung. In Moderne und Postmoderne wird es immer schwieriger, die Bedeutung von Wahrheit zusammen mit tragfähigen Wahrheitskriterien festzulegen: Zu kompliziert und unterschiedlich sind die Zusammenhänge – Wissenschaft, Religion, Philosophie, Kunst, Recht, Alltag –, in denen von Wahrheit die Rede ist. Außerdem gerät der Besitz von Wahrheit und Wahrheiten zunehmend in den Verdacht, bloßer Herrschaftsausübung zu dienen. Der Verzicht auf Wahrheitsansprüche, auf unbedingte allzumal, wird salonfähig und beherrscht die Feuilletons. Die Folge ist ein Relativismus, der sich auf unangenehme Art rächt: Alternative Wahrheiten erodieren wissenschaftliche Einsichten und dokumentierte Tatsachen.
Informationen für Studierende:
Die Teilnahme an der gesamten Studienwoche kann als 2-stündige Lehrveranstaltung mit 2 Leistungspunkten angerechnet werden:
a) als Bestandteil des Interdisziplinären Moduls „Wie hältst Du es mit der Wahrheit“ (Kirchen- und Dogmengeschichte / Fächerübergreifend), SoSe 2023;
b) als 2-stündige Lehrveranstaltung im Wahlpflichtbereich.
Während der Studienwoche entfallen alle Lehrveranstaltungen mit Ausnahme der Sprachkurse.
Informationen für Gasthörer/innen:
Alle Veranstaltungen sind öffentlich und für Interessierte frei zugänglich.
Es besteht die Möglichkeit, an den Vorträgen der Studienwoche online teilzunehmen. Bei Interesse bitten wir um schriftliche Anmeldung bei Andrea Töcker.
„Leite mich in deiner Wahrheit …“ (Ps 25,5). Wahrheitskonzepte in Hebräischer Bibel und Septuaginta
– Mittagspause –
14:00 Uhr – Workshop
PD Dr. Markus Mülke
[K]Eine platonische Vorgeschichte der Pistis?
– Kaffeepause –
16:00 Uhr – Vortrag
Prof. Dr. Christian Strecker
Bewegte Wahrheit. Konturen des Wahrheitsbegriffs im Neuen Testament
– Abendessen –
19:00 Uhr – Vortrag
Dr. Sebastian Egelhof
Faked News? Zur medialen Auswirkung der Twitter-Kommunikation von US-Präsident Donald J. Trump
Mittwoch, 21. Juni 2023
Wilhelm-von-Pechmann-Haus, Hörsaal IV
11.00 Uhr – Vortrag
Dr. Tobias Jammerthal
Was ist Wahrheit? Kirchengeschichtliche Einblicke in die Auslegung von Joh 18,38
– Mittagspause –
14:00 Uhr – Workshop
Prof. Dr. Markus Buntfuß / Pfr. Johannes Weidemann
Darf’s a bisserl mehr sein? Pragmatisch-pluralistische Wahrheit und der theologische Liberalismus
– Kaffeepause –
16:00 Uhr – Vortrag
Prof. Dr. Uta Schmidt
„Das kann doch jeder sehen, wie er will.“ Gedanken zu Wahrheit und Kontextualität in Feministischer Theologie und Gender Studies
Donnerstag, 22. Juni 2023
Wilhelm-von-Pechmann-Haus, Hörsaal IV
11:00 Uhr – Vortrag
Dr. Christine Siegl
Wahre Praxis. Die praxeologische Wende in der Praktischen Theologie
– Mittagspause –
14:00 Uhr – Workshop
Pfr.in Sabine Jarosch
„Und die Wahrheit wird euch befreien“ (Joh 8,32). Über den Zusammenhang von Rassismuskritik in der Kirche und einer konstruktiven Schamkultur
– Kaffeepause –
16:00 Uhr – Vortrag
Prof. Dr. Christoph Asmuth
Bullshiting – immer Ärger mit der Wahrheit
Der Begriff der Realität in der Klassischen Deutschen Philosophie
Tagung 5. bis 7. Juni an der Hebrew University, Jerusalem/Israel
Unsere Gegenwart prägt eine immer weiter um sich greifende Verunsicherung. Anlässlich sich häufender Krisen – die Finanzkrise von 2008, die sogenannte ‚Flüchtlingskrise’ von 2015, die COVID-19-Pandemie, der russische Krieg gegen die Ukraine, der Klimawandel und die Energiekrise, um nur die derzeit präsentesten zu nennen – konkurrieren vor allem in den sozialen Netzwerken verstärkt Deutungsangebote miteinander. Nach deren Verhältnis zur Realität ist zu fragen. Wird versucht fake news und fake science, die vor allem unsere demokratischen Institutionen bedrohen, mit Faktenchecks zu begegnen – zuletzt sehr gut beobachtbar bei den Präsidentschaftswahlen in Brasilien –, zeugt dies von einem unzureichenden Realitätsbegriff.
Realität ist nicht nur bedingt durch Fakten und Tatsachen, sondern ist wesentlich an das über sie urteilende Subjekt und dessen Stellung im gesellschaftlichen Ganzen gebunden. Um sogenannte alternative facts mit der Realität zu konfrontieren, um sich überhaupt auf sie berufen zu können, bedarf es einer Verständigung darüber, was Realität ist. Die Tagung, die ihren theoretischen Vorlauf in der Entwicklung von Wahrheitstheorien und Wahrheitsansprüchen in der Philosophie des vergangenen Jahrhunderts hat, bemüht sich um ein positives Verständnis von Realität, welches für das Festhalten an wissenschaftlicher Erkenntnis und deren gesellschaftlicher Vermittlung grundlegend ist.
Die Tagung richtet sich also auf den philosophischen Rahmen, innerhalb dessen diese zeitgeschichtlich bedeutenden Entwicklungen einzuordnen sind. Sie fragt danach, wie mit Rückgriff auf die Klassische Deutsche Philosophie ein umfassendes Verständnis von Realität zu gewinnen ist, wobei ein Ziel darin besteht, durch die systematische Rekonstruktion der Theorien der Klassischen Deutschen Philosophie und ihrer psychoanalytischer Rezeption eine kritische Reflexion der Bedingungen unseres wissenschaftlichen Realitätsverständnisses zu erreichen.
Conference Announcement: The Concept of Reality in Classical German Philosophy.
June 5-7, 2023 at the Hebrew University, Jerusalem in Israel
Our presence is characterized by an ever more pervasive uncertainty. On the occasion of accumulating crises - the financial crisis of 2008, the so-called 'refugee crisis' of 2015, the ongoing COVID-19 pandemic, the Russian war against Ukraine, climate change and the energy crisis, to name only the most present at the moment - interpretive offers are increasingly competing with each other, especially in social networks. The question is how they relate to reality. If attempts are made to counter ‘fake news’ and ‘fake science’, which threaten our democratic institutions in particular, with fact checks - most recently very observable in the presidential elections in Brazil - this indicates an inadequate concept of reality.
Reality is not only conditioned by facts, but is essentially tied to the subject judging them and its position in the social whole. In order to confront so-called ‘alternative facts’ with reality, in order to be able to refer to it at all, an understanding is needed about what reality is. The conference, which has its theoretical roots in the development of truth theories and truth claims in the philosophy of the last century, strives for a positive understanding of reality, which is fundamental for the adherence to scientific knowledge and its social mediation.
The conference is thus directed at the philosophical framework within which these developments, which are significant in contemporary history, are to be classified. It asks how a comprehensive understanding of reality can be gained with recourse to Classical German Philosophy, one aim being to achieve a critical reflection on the conditions of our scientific understanding of reality through the systematic reconstruction of the theories of Classical German Philosophy and their psychoanalytic reception.
Begegnungstag mit der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt
Am Mittwoch, den 24. Mai 2023 findet an der Augustana-Hochschule wieder der traditionelle "Eichstätt-Tag" statt, der Begegnungstag mit der Theologischen Fakultät der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt, dem Collegium Willibaldinum und dem Collegium Orientale.
Programm
10.00 Uhr
Ankommen und Kaffee im Pechmannhaus
10.30 Uhr
Begrüßung (Hörsaal IV)
Prof. Dr. Christoph Asmuth, Rektor der Augustana-Hochschule
10.45 Uhr
Vortrag:
Gesichter im Sand: Gedanken zur anthropologischen Forschung aus neutestamentlicher Perspektive
Prof. Dr. Christian Strecker, Lehrstuhl für Neues Testament, Augustana-Hochschule
12.30 Uhr
Mittagessen in der Mensa
Studierendenprogramm:
13.30 Uhr
Kaffee und Kuchen an der Bar: Begegnung und Pubquiz
Ausgeschrieben wird das Elisabeth-Moltmann-Wendel-Stipendium. Zweck des Stipendiums ist es, über das Andenken an Dr. Elisabeth Moltmann-Wendel hinaus den theologischen Nachwuchs zu fördern, der sich in besonderer Weise mit Themen feministischer Theologie auseinandersetzt.
Gefördert werden kann, wer im Sommersemester 2023 an der Augustana-Hochschule als Student*in oder Promovend*in immatrikuliert ist oder sich habilitiert.
Auswahlkriterien sind die in der Bewerbung dargelegten Ausführungen zur besonderen Auseinandersetzung mit Themen Feministischer Theologie sowie bisher erbrachte besondere Erfolge und/oder Auszeichnungen zu Themen Feministischer Theologie.
Die Höhe des Stipendiums beträgt 2.000 Euro pro Jahr.
Die Bewerbung ist bis 23. Juni 2023 mit den geforderten Unterlagen (Bewerbungsformular, Motivationsschreiben mit Nachweis über die besondere Auseinandersetzung mit Themen feministischer Theologie, ein tabellarischer Lebenslauf und Immatrikulationsbescheinigung) bei der Auswahlkommission für die Vergabe des Elisabeth-Moltmann-Wendel-Stipendiums (Rektorat der Augustana-Hochschule, z.H. .H.Pfr. Dr. Janning Hoenen, Waldstraße 11, 91564 Neuendettelsau) einzureichen.
Weitere Informationen entnehmen Sie bitte dem Merkblatt.
Chorreise nach Cluj
Seit mehreren Jahren besteht eine Partnerschaft zwischen der Fakultät für Orthodoxe Theologie der Babeș-Bolyai Universität Cluj/Klausenburg (Rumänien) und der Augustana-Hochschule. Auf Einladung des Direktors der dortigen Doktoratsschule, Prof. Dr. Vasile Stanciu, war nun der Chor der Augustana unter Leitung von Hochschulkantor KMD Andreas Schmidt vom 13. bis zum 18. April 2023 zu Gast in Cluj und hatte die Gelegenheit, die Gottesdienste und Feierlichkeiten rund um das orthodoxe Osterfest zu erleben und mitzugestalten.
Das Reiseprogramm in Kürze:
Donnerstag, 13.4.: Anreise mit dem Flugzeug
Freitag, 14.4.: Kloster Piatra Fântânele, Bezirk Bistritz, Gottesdienst
Samstag, 15.4.: Kloster Sf. Nicula (nahe Gherla), Gedenkstätte Gherla
Sonntag, 16.4.: Ostergottesdienst, Empfang beim Metropoliten, Vesper und Konzert in der Kathedrale von Cluj
Montag, 17.4.: Gottesdienst im Kloster Mihai Vodă bei Turda
Dienstag, 18.4.: Empfang in der Fakultät, Rückflug
Die Studierenden wohnten im Hotel der Universität, für die Fahrten stand ein eigener Bus zur Verfügung. Busfahrer Liviu war mit allen schnell vertraut und hat das Fahrzeug mit Umsicht stets gut ans Ziel gebracht.
Das Reiseprogramm war von Besichtigungen einiger neu errichteter (sic!) Klöster in der Umgebung von Cluj geprägt, dazu kam das Singen in den Ostergottesdiensten. Zur Vorbereitung hatte der Chor bereits im vergangenen Wintersemester ein umfangreiches Repertoire erarbeitet. In jeder der besuchten Kirchen wurden auswendig einige Stücke angestimmt. Der Klang war jedes Mal überwältigend und versetzte die Sängerinnen und Sänger in andere Sphären. Allen wurde deutlich: Der Kirchenraum in der Orthodoxie mit seinen Kuppeln ist nicht nur ein Bilderraum, sondern er ist auch als klingender Raum konzipiert.
Das Erleben und Mitfeiern der Göttlichen Liturgie war für den Chor mit vielen neuen Eindrücken verbunden. Der Gottesdienst dauert in der Regel mehr als zwei Stunden und ist, mit Ausnahme der Predigt, vollständig vom Gesang der Priester und des Chores geprägt. Jede Bewegung, jede Geste ist durchchoreographiert, die einzelnen Teile des Gottesdienstes gehen bruchlos ineinander über. Die Gesangskultur ist außerordentlich hochstehend. Im Westen hört man selten derart ausdrucksvolle Stimmen. Während der Liturgie herrscht ein ständiges Kommen und Gehen, zur Eucharistie ist in der Kirche dann kein freier Platz mehr vorhanden. Die Beteiligung der Menschen am Gottesdienst ist durch ein inneres Mitvollziehen gekennzeichnet, sichtbar durch Gebetshaltungen und häufiges Bekreuzigen. Nur selten hört man gesprochene oder gesungene Antwortrufe. Sitzbänke gibt es bestenfalls an den Wänden, sie sind für ältere Menschen vorgesehen und für die, denen langes Stehen schwerfällt.
Die Studierenden feierten am Karfreitagabend in der Kathedrale den Gottesdienst »Prohudul Domnului« („Grabklage unseres Herrn“) mit. Der Ostersonntag begann mit der Auferstehungsfeier um Mitternacht auf dem Vorplatz der Kathedrale. Vormittags wurde dem Chor die Ehre zuteil, zusammen mit dem Kathedralchor in der Osterliturgie mitzuwirken. Beim folgenden Empfang in der Residenz von Metropolit Andrei wurden die Grüße der Hochschulleitung überbracht und Gastgeschenke ausgetauscht. Am Nachmittag standen noch die Vesper und ein kleines Konzert mit Stücken aus der deutschen Tradition auf dem Programm.
Am Ostermontag gab es einen weiteren gottesdienstlichen Auftritt im Kloster Mihai Vodă bei Turda. Dort bleibt eine kleine, aber schöne Geste der Verbundenheit in Erinnerung, als das Vaterunser zuerst in rumänischer und dann in deutscher Sprache gebetet wurde. Eindrücklich war der byzantinisch geprägte, von Bordunklängen begleitete Gesang des Kantors. Nach dem Gottesdienst wurde zu einem reichhaltigen Mittagessen eingeladen, es bot sich die Gelegenheit zu persönlichen Gesprächen mit den Gästen des Klosters. Anschließend zog es den Chor (ohne seinen Leiter!) zurück in die Klosterkirche, so dass sich die Rückfahrt nach Cluj verzögerte. Der Grund lag in der ausgezeichneten Raumakustik. Die Studierenden waren vom Klang in der Kirche so begeistert, dass sie spontan Stücke aus dem Konzertprogramm anstimmten und improvisatorische Klangmuster zur Liedbegleitung ausprobierten.
Am letzten Tag fand vormittags ein Empfang beim Dekan der orthodoxen Fakultät statt. Prof. Dr. Teofil Tia betonte die besondere Bedeutung der Verbindung zwischen seiner Fakultät und der Augustana-Hochschule. Prof. Dr. Vasile Stanciu beschrieb die Entwicklung der Partnerschaft in den letzten Jahren. KMD Andreas Schmidt überbrachte die Grüße des Rektors der AHS und dankte für die Einladung sowie die erwiesene Gastfreundschaft.
Die Reise nach Cluj wird allen Beteiligten unvergesslich bleiben. Die Eindrücke waren so zahlreich und tief, dass sie in Wort und Bild nicht ansatzweise wiedergegeben werden können. Bei allen Gelegenheiten wurde gesungen, die Stimmung im Chor war gut und ausgelassen. Überwältigend war auch die erlebte Gastfreundschaft. Dazu gab es noch ein Wiedersehen mit einem ehemaligen Studierenden der AHS. Julian Boenisch absolviert in Cluj einige Auslandssemester.
Es hat sich gezeigt, welche besondere Möglichkeiten die Musik und das Singen bieten, um eine akademische Partnerschaft über Länder- und Kirchengrenzen hinweg zu pflegen und zu vertiefen. Der größte Dank gebührt Vasile Stanciu, dem Partner und Freund in Cluj, der das Reiseprogramm so vortrefflich organisiert und begleitet hat. Die Augustana-Hochschule und insbesondere ihr Kantorat freuen sich auf die Fortsetzung des Austauschs zwischen Cluj und Neuendettelsau.
KMD Andreas Schmidt, Hochschulkantor
Fotos: Tim Christopher Wagner; die mit „AS“ gekennzeichneten Bilder stammen von Andreas Schmidt
Vor dem Abflug am Nürnberger Flughafen
Kapelle der Fakultät
Der Chor unternahm seine Fahrten mit einem eigenen Bus. Busfahrer Liviu bleibt allen in guter Erinnerung.
Kloster Piatra Fântânele, Bezirk Bistritz
In der Klosterkirche
Die Leiter: KMD Andreas Schmidt, Prof. Dr. Vasile Stanciu
Blick in die Karpaten
KMD Andreas Schmidt
Blick in die noch im Bau befindliche Kirche Sf. Treime in Gherla. Die improvisierte Bestuhlung besteht aus Spenden von den Gemeindegliedern. (AS)
Der Priester zeigt den Besuchern die gemeindeeigene Grundschule. (AS)
*
Vorbereitung auf Ostern: Brot und Wein
Klosterkirche Sf. Maria in Nicula/Gherla (AS)
Klosterkirche Sf. Maria in Nicula/Gherla (AS)
Klosterkirche Sf. Maria in Nicula/Gherla (AS)
Der Chor vor der Klosterkirche Sf. Maria in Nicula/Gherla
In der Gedenkstätte an die Opfer des Kommunismus in Gherla (AS)
*
*
*
*
Letzte Absprachen der Chorleiter vor der Messe Ostermesse in der Kathedrale von Cluj
Der Chor singt zusammen mit dem Chor der Kathedrale
Nach dem Gottesdienst segnet Vasile Stanciu die Sängerinnen und Sänger
Empfang bei Metropolit Andrei in der Residenz
Geschenkübergabe an Prof. Dr. Vasile Stanciu
Gruppenfoto mit Metropolit Andrei, Prof. Dr. Vasile Stanciu, dem Chor und KMD Andreas Schmidt
*
*
*
*
*
*
Ostervesper in der Kathedrale von Cluj
Ostervesper in der Kathedrale von Cluj
Ostervesper in der Kathedrale von Cluj
Ostervesper in der Kathedrale von Cluj
Ostervesper in der Kathedrale von Cluj
Ostermontag in der Klosterkirche Mihai Vodă” bei Turda
Ostermontag in der Klosterkirche Mihai Vodă” bei Turda
Ostermontag in der Klosterkirche Mihai Vodă” bei Turda
Speisen beim gemeinsamen Mittagessen im Kloster
Speisen beim gemeinsamen Mittagessen im Kloster
Rom ist überall, auch in Cluj
Empfang bei Prof. Dr. Teofil Tia, Dekan der Orthodoxen Fakultät
Abschied am Flughafen Cluj
Letzter Eindruck aus dem Flugzeug vor dem Abheben
Geist in Zungen: Lesung von Gedichten Christian Lehnerts
Die Ansbacher Schauspieler Claudia Dölker und Hartmut Scheyhing, die unter der der Intendanz von Susanne Schulz zum Ensemble des Ansbacher Theaters gehörten und sich in den letzten Jahren mit literarischen Matineen im Ansbacher Raum einen Namen gemacht haben, lesen am 16. Mai um 20 Uhr Gedichte aus Christian Lehnerts letztem Lyrikband „opus 8. Im Flechtwerk“.
Lehnert ist Lyriker, Pfarrer und seit 2016 Ehrendoktor der Augustana-Hochschule.
Die Lesung findet im 2016 eingeweihten Freihandmagazin statt, das Teil der öffentlichen Bibliothek der Hochschule ist und sich hervorragend für Veranstaltungen wie Lesungen eignet. Im Anschluss öffnet die Bar der Hochschule und es ist Gelegenheit, den Abend bei Getränken und Gesprächen ausklingen zu lassen.
Der Eintritt ist frei, um Spenden zugunsten der Freundinnen und Freude der Augustana, dem Förderverein der Hochschule, wird gebeten.
Herzliche Einladung an alle Interessierten! Einen Parkplatz gibt es direkt gegenüber der Bibliothek in der Waldstr. 15.
Hartmut Scheyhing und Claudia Dölker
Foto: Elke Walter
Abendgottesdienst zum Abschluss der Ausstellung „Was bleibt.“ mit besonderer Musik
Am Sonntag, den 7.5., lädt die Augustana-Hochschule Neuendettelsau zu einem besonderen Abendgottesdienst ein. Er steht zum Abschluss der Ausstellung „Was bleibt.“ unter der Frage, was vom menschlichen Leben nach dem Tod übrig bleibt und worauf wir hoffen dürfen.
Im Gottesdienst werden Teile der Bach-Kantate „Gott, der Herr, ist Sonn und Schild“ sowie ein Kyrie von Josef Rheinberger erklingen. Die Liturgie hat Pfarrer Daniel Hoffmann, die musikalische Gestaltung erfolgt durch das Vokalensemble der Augustana-Hochschule, sowie Bläser und Streicher des Ansbacher Kammerorchesters unter der Leitung von Hochschulkantor KMD Andreas Schmidt.
Beginn ist um 18 Uhr in St. Laurentius, Neuendettelsau
Mit einem fairen Frühstück in den Tag starten
Fair, Bio und Regional – das ist der Anspruch, auf den wir in unserer Mensa bei der Zubereitung aller Mahlzeiten viel Wert legen.
Zu Semesterbeginn gibt es meist eine „Faire Frühstückswoche“, in der wir neben unserem Standardangebot an fairen Lebensmitteln (Würzburger Partnerkaffee, Tee, Schokoladenaufstrich oder Fruchtaufstriche) weitere Lebensmittel aus fairem Handel an unserem Frühstücksbuffet anbieten. Honig (GEPA), Orangensaft und fair gehandelte Weintrauben und Kakao ergänzen in dieser Woche das Angebot.
Fairer Konsum ist ein Zeichen für mehr Klimafairness*
Klimaschutz und Handelsgerechtigkeit gehen uns alle an*
Fairtrade schützt die Lebensgrundlage von Kleinbauernfamilien*
Fairtrade fördert eine zukunftsfähige landwirtschaftliche Produktion
Die Professur für Feministische Theologie und Gender Studies veranstaltete am 17. April 2023 eine Feministische Sozietät anlässlich des 20. Todestags von Dorothee Sölle unter dem Thema „Politik und Mystik – Die Theologie Dorothee Sölles heute“. Der Ort war das Dorothee-Sölle-Haus auf dem Campus der Augustana Hochschule.
Der Nachmittag begann mit einem Vortrag von Pfarrerin Prof. Dr. Elisabeth Hartlieb über Dorothee Sölle und ihre Theologie. Der Vortrag mündete in eine kurze Frage- und Diskussionsrunde.
Daran anschließend konnten die Teilnehmer*innen sich zwischen vier Workshops entscheiden: Pfarrerin Christine Stradtner bot einen Workshop zu Dorothee Sölles Schöpfungstheologie an: „Siehe, es war schön? Eine Spiritualität der Schöpfung“. Die Referentin, Prof. Dr. Elisabeth Hartlieb, gab einen Workshop zum Thema Beten: „Über das Beten. Das entprivatisierte Gebet“, Prof. Dr. Uta Schmidt zum Thema Verwundbarkeit: „Das Fenster der Verwundbarkeit“. Die Studierenden Hannes Weinbuch und Laura Quast leiteten eine Gesprächsgruppe zu verschiedenen Zugängen zu Dorothee Sölles Theologie. Zum Schluss wurde das Besprochene im Plenum zusammengetragen.
Die Teilnehmer*innen waren Studierende, Vikarinnen, Pfarrer*innen, Dozierende und Hochschulangehörige. Diese Mischung hat die Veranstaltung positiv geprägt und einen regen Austausch gefördert.
Die Professur für Feministische Theologie und Gender Studies bedankt sich bei allen Teilnehmenden und freut sich auf alle künftigen gemeinsamen Veranstaltungen.
Text: Laura Quast
Bilder: Uta Schmidt
Christine Stradtner, Uta Schmidt und Elisabeth Hartlieb
Eingang zum Dorothee-Sölle-Haus
Gedenken
Eröffnung des Sommersemesters 2023
Mit Andacht und Akademischem Festakt ist das Sommersemester 2023 eröffnet worden.
Feierlich wurde in der Kapelle die von stud. theol. Franka Plößner gestaltete Osterkerze entzündet. Studierendenpfarrer Dr. Janning Hoenen erinnerte an den von Gott selbst gesetzten Neuanfang, der auch für das Studium im Sommersemester neuen Schwung bedeute. Im von John B. Pohler an der Orgel begleiteten Gottesdienst wurde auch der frisch gewählte AStA gesegnet.
Den Festakt im Wilhelm-von-Pechmann-Haus begann der Rektor, Prof. Dr. Christoph Asmuth – zugleich Lehrstuhlinhaber für Philosophie – fachgerecht mit einer Exkursion zur Mereologie, die sich als Teilgebiet der Ontologie und der angewandten Logik mit dem Verhältnis von Teil und Ganzem befasst. Das Ganze sei – so die Theorie – mehr als die Summe der Einzelteile. Während die moderne Massenuniversität in ihrer Ausdifferenzierung der verschiedenen Disziplinen Schwierigkeiten habe, ihre Identität als eine universitas litterarum zu fassen, sei die Augustana-Hochschule, so Asmuth, tatsächlich eine Gemeinschaft von Lehrenden und Lernenden, die auch Hauswirtschaft, Mensa, Hausmeisterei, Bibliothek und Verwaltung umfasse, und damit wirklich mehr als die Summe ihrer Teile. Sie sei ein Ganzes, das auf dem Weg sei, sich bewege und verändere, ohne dass seine Identität aufgegeben werden dürfe. Wichtig sei die aktive Beteiligung jeder und jedes Einzelnen – und er selbst, der Rektor, freue sich darauf, im neu beginnenden Semester wieder Teil dieses Ganzen zu sein.
Asmuth begrüßte die neuen Studierenden, die sich ins „Goldene Buch“ der Immatrikulierten eintragen durften. Besonders willkommen geheißen wurde Pfarrerin Dr. Christine Siegl als neue Assistentin am Lehrstuhl für Praktische Theologie.
Der Senior, stud. theol. Alexander Cenner, verkündete das Semestermotto der Studierendenschaft: „Panta rhei – gemeinsam im Fluss der Zeit“. Die Erkenntnis Heraklits, dass nichts bleibe, wie es ist, sondern ständiger Veränderung ausgesetzt sei, gelte selbstverständlich auch für die Augustana. Sie sei, so Cenner, ein Schiff mit verschiedenen Decks, Versammlungsräumen, Boardrestaurants etc. Jetzt mache dieses Schiff die Leinen los und steuere die verschiedenen Etappen des Semesters wie Kirchentag, Studienwoche, Sommerfest und TheoTasting an. Gemeinsam in See zu stechen mit diesem „Schiff, das sich Augustana nennt“, sei nun die Aufgabe.
Die Verwaltungsleiterin, Dipl.-Betriebswirtin Elisabeth Helmreich, gab Hinweise zum Semesterbeginn und ermutigte die Studierenden, sich bei Problemen direkt bei ihr zu melden.
Der Festakt wurde musikalisch von John B. Pohler am Flügel gestaltet.
Rektor Prof. Dr. Christoph Asmuth
Die neu gestaltete Osterkerze
Senior stud. theol. Alexander Cenner
Verwaltungsleiterin Elisabeth Helmreich
Der Herr ist auferstanden, Halleluja!
Hochschulgottesdienste im Sommersemester 2023
Auch im Sommersemester laden wir herzlich zu unseren Hochschulgottesdiensten ein. Sie finden in St. Laurentius statt und sind für alle Interessierten offen. Herzlich willkommen!
23. April, 18 Uhr: Gottesdienst am Abend Pfarrerin Dr. Christine Siegl
7. Mai, 18 Uhr: Gottesdienst „Was bleibt.“ Pfarrer Daniel Hoffmann
21. Mai, 11 Uhr: Hochschulgottesdienst Prof. Dr. Stefan Seiler
4. Juni, 10 Uhr: Gottesdienst mit der Diakoneo-Gemeinde Homiletisches Seminar (Prof. Dr. Sonja Keller)
"Was bleibt." Ausstellung und Veranstaltungen 20. April bis 7. Mai 2023
Was wird morgen sein? Was ist, wenn mir etwas passiert? Was bleibt, wenn ich tot bin? Sich diesen und ähnlichen Themen mitten im Leben zu stellen – dazu laden die Ausstellung „Was bleibt.“ sowie die zugehörigen Veranstaltungen ein. Sie wollen zum Nachdenken anregen, zum Gespräch einladen und Antworten geben. „Was bleibt.“ bietet Raum, leichter über die „letzten Dinge“ zu sprechen und diese aus eigener Entscheidung zu regeln.
Zum Blick in die Zukunft gehört auch der Blick zurück: Wir sind reich beschenkt. Wir haben gute Erfahrungen und bleibende Erinnerungen. Wir haben Spuren hinterlassen und können etwas an die nächste Generation weitergeben. Lassen Sie sich auf eine Reise durch Ihr eigenes Leben ein. Bestimmt haben auch Sie einiges, was Sie in Ihr persönliches Schatzkästchen des Lebens packen möchten und von dem Sie wollen, dass es bleibt. Die Gemeinde Neuendettelsau, die Augustana und die Hochschulstiftung laden Sie herzlich ein, sich im Rahmen der Themenwochen zu informieren und miteinander in den Dialog zu treten.
Der Eintritt zu allen Veranstaltungen ist frei. Um Anmeldung wird gebeten.
Hier erwartet Sie ein vielfältiges Angebot an Veranstaltungen zu den Themen Vorsorge, Vererben und das, was bleibt.
Joint Seminar II mit Tumaini University Makumira : Religion and Theology in Public Life in Tansania und Deutschland
Karibu tena – ein herzliches Willkommen zurück! Alle 13 tansanischen Theologiestudierenden aus der Tumaini University Makumira Tansania durften wir vom 6. bis 10. März 2023 zum Gegenbesuch in Neuendettelsau empfangen. Die Freude des Wiedersehens war groß. Zum zweiten Mal konnten tansanische und deutsche Studierende aus der FAU Erlangen und der Augustana-Hochschule Neuendettelsau miteinander studieren und ihr Leben teilen. Im September 2022 waren wir zum Joint Seminar I in Makumira zu Gast gewesen.
Das Joint Seminar II fand in den Räumlichkeiten des Centrums Mission EineWelt statt, in bewährter trilateraler Kooperation zwischen Prof. Dr. Heike Walz, Augustana-Hochschule mit Prof. Dr. Andreas Nehring, FAU Erlangen und Pfarrer Michael Seitz, Mission EineWelt Neuendettelsau. Prof. Dr. Nehemiah Moshi aus Makumira begleitete das Seminar wieder mit seinem humorvollen Spirit, mit Prof. Dr. Godluck Kitamori an seiner Seite.
Das Thema „Mission und interreligiöser Dialog“ bot Anlass zu einem spannenden Austausch, da Theologiestudierende zu ,Mission‘ einen sehr unterschiedlichen Bezug mitbringen. Es wurde spürbar, dass ,Mission‘ im persönlichen Glauben in Tansania eine wichtige Rolle spielt, ebenso in der Evangelisch-Lutherischen Kirche. Postkoloniale kritische Anfragen an Mission interessieren in Deutschland inzwischen auch die Öffentlichkeit. So spielte das Nachdenken über die jeweilige Kontextualität der Theologie in Tansania und Deutschland wieder eine wichtige Rolle. Ökumenische Grundsatztexte mit ihrem ganzheitlichen missionstheologischen Ansatz inspirierten und vertieften die Debatten: „Mission im Kontext“, 2005 verfasst vom Lutherischen Weltbund, sowie „Gemeinsam für das Leben: Mission und Evangelisation in sich wandelnden Kontexten“, 2013 vom Ökumenischen Rat der Kirchen in Busan verabschiedet. Spielerisch brachte uns Dorcas Parsalaw aus Mission EineWelt ins Nachdenken über das Engagement der Kirchen und Religionen für die 17 Ziele der Vereinten Nationen für nachhaltige Entwicklung.
Ein Highlight war die Frage nach dem Verhältnis zwischen Mission und interreligiösem Dialog. Auf Verhaltensrichtlinien hatten sich der Ökumenische Rat der Kirchen, der Päpstliche Rat für den Interreligiösen Dialog und die Weltweite Evangelische Allianz 2011 geeinigt, nachzulesen im Dokument „Christliches Zeugnis in einer multireligiösen Welt“.
Anschließend empfing uns Pfarrer Dr. Thomas Amberg mit seinem Team der christlichen und muslimischen Mitarbeitenden der Brücke-Köprü in Nürnberg. Bei türkischem Tee lernten wir das sehr vielfältige Profil des „interreligiösen Lernens in Begegnung“ dieses Zentrums der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern kennen, u.a. die Stadtteil- und Umweltarbeit, Praxisbeispiele zu Kunst, „Tanz-Brücken“, religiösen Dialogorten, Bibel und Koran Lektüren und zu Veranstaltungen über Religionen, Politik und Gesellschaft. Es beeindruckte tansanische und deutsche Studierende gleichermaßen. Das köstliche Abendessen im Mevlana Restaurant in Gostenhof mit türkischen Spezialitäten vermittelte einen kulinarischen Eindruck von Deutschland als Einwanderungsgesellschaft.
Das gemeinsame interkulturelle „Bibelteilen“ zur Emmausgeschichte in Lk 24,13-35 und die morgendlichen Andachten mit den Mitarbeitenden von Mission EineWelt gaben spirituelle Nahrung. Der Sight-Seeing-Spaziergang durch Neuendettelsau zur Augustana-Hochschule mündete in eine musikalische interkulturelle Andacht in der Kapelle und einen Abend im „Kommunikationszentrum Bar“.
Am Wochenende waren die tansanischen Kommiliton:innen in die Familien und heimatlichen Kirchengemeinden der deutschen Studierenden nach Nürnberg, Zirndorf, Erlangen, Thurnau und Heidelberg eingeladen. Die Gruppe der tansanischen Studierenden pilgerte anschließend mit Michael Seitz (MEW) auf den Spuren Martin Luthers zu wichtigen Wirkstätten des Reformators.
Es war wieder eine intensive Zeit der Begegnung, allein das März-Wetter hätte etwas frühlingshafter sein können. Das tat der fröhlichen Stimmung in der Gruppe jedoch keinen Abbruch. Wir danken allen für ihr Engagement, insbesondere Mission EineWelt, die diesen Austausch möglich machten.
Teilnahmezertifikat und Lebkuchen von Marco und Franka für Prof. Moshi
Überreichung Teilnahmezertifikat von Marco und Franka an Conjesta
Überreichung Teilnahmezertifikat von Marco und Franka an Elibariki
Gruppenfoto im MEW
Tim und Innocent
Exkursion mit dem Zug nach Nürnberg
Zugfahrt nach Nürnberg
Lightning und Emmanuel im Zug
Besuch Brücke-Köprü
Interreligiöse Begegnungen in der Brücke-Köprü Nürnberg
Abendessen im Mevlana Restaurant Nürnberg
Prof.es Nehring und Kitamori mit Jessica
Tansanische Studierende mit spontanem Chor in der Kapelle der Augustana
Abend im Kommunikationszentrum der Augustana mit Kicker
Zusammensein im Kommunikationszentrum
Besuch zu Hause bei deutschen Studierenden
Sommersemester 2023
Herzliche Einladung zur Andacht zur Semestereröffnung am Dienstag, 18. April um 9 Uhr in der Kapelle und zum anschließenden Akademischen Festakt im Pechmann-Haus.
Beginn der Lehrveranstaltungen ist um 11 Uhr. Die Sprachkurse finden wie üblich schon vor der Semestereröffnung (8 bis 9 Uhr) statt.
In diesem Sommersemester erwarten uns zahlreiche Sonderveranstaltungen:
Rund um die gemeinsam von der Gemeinde Neuendettelsau, der Augustana-Hochschule sowie der Hochschulstiftung organisierten Ausstellung „Was bleibt.“ finden zahlreiche Veranstaltungen statt, darunter die Eröffnung am 20. April, eine Podiumsdiskussion am 21. April mit Prof. Dr. Sonja Keller und Prof. Dr. Michael Pietsch, ein Vortrag am 2. Mai zu Philosophischen Perspektiven des Themas von Prof. Dr. Christoph Asmuth und der Abschlussgottesdienst am 7. Mai. Die Details dazu finden Sie hier.
Unter dem Titel „Geist in Zungen“ findet am 16. Mai in der Bibliothek eine Lesung statt: Die Schauspieler*innen Claudia Dölker und Hartmut Scheyhing tragen dabei Gedichte des Dichters und Theologen Dr. h.c. Christian Lehnert vor.
Zum Eichstätt-Tag am 24. Mai erwarten wir Dozierende und Studierende der Katholischen Universität Eichstätt (Theologische Fakultät, Priesterseminar und Collegium Orientale) zur akademischen Begegnung.
Vom 7. bis 10. Juni findet in Nürnberg der 38. Deutsche Evangelische Kirchentag statt. Die Augustana ist mit einem Stand auf dem Markt der Möglichkeiten, einer Podiumsdiskussion sowie weiteren Aktionen beteiligt. Die Lehrveranstaltungen der Augustana entfallen in diesen Tagen.
Vom 20. bis 22. Juni gestalten alle Lehrstühle und Professuren gemeinsam die Studienwoche zum Thema „Wahrheit“.
Am 24. Juni versammelt sich die Hochschule zum traditionellen Sommerfest.
Am 30. Juni finden am Nachmittag die Antrittsvorlesungen von Prof. Dr. Christoph Asmuth, Prof. Dr. Sonja Keller und Prof. Dr. Uta Schmidt statt. Thema ist "Theologische Transformationen".
Schließlich steht am Wochenende 7. bis 9. Juli wieder das „TheoTasting – Schnupperwochenende Evangelische Theologie“ an, wo wir hoffentlich viele Studieninteressierte am Campus begrüßen können. Weitere Infos hier.
Das Sommersemester 2023 endet am 20. Juli.
Alumni-Bar am 21. April
Am Freitag, dem 21. April 2023, laden die Freundinnen und Freunde der AHS wieder zur Alumni-Bar ein.
Diesmal haben wir uns ein besonderes Programm für unsere Gäste überlegt:
Ab 16:30 Uhr gemeinsamer Besuch der Ausstellung „Was bleibt.“ im Rathaus Neuendettelsau, Johann-Flierl-Straße 19.
Um 18:00 Uhr gemeinsames Abendessen in der Augustana.
Um 19:00 Uhr findet im großen Hörsaal eine Podiumsdiskussion „Was bleibt. – Theologische Perspektiven“ statt, die vom Lehrstuhl Praktische Theologie (Prof. Dr. Sonja Keller) in Zusammenarbeit mit dem Lehrstuhl AT (Prof. Dr. Michael Pietsch) angeboten wird.
Im Anschluss an diese Diskussion findet dann das gesellige Zusammensein in der Bar statt.
Wir freuen uns sehr über zahlreichen Besuch an diesem Abend. Aus Gründen der besseren Planbarkeit (vor allem des Abendessens) bitten wir um Anmeldung per Mail bis zum 13. April 2023.