Aus der Umweltarbeit der Hochschule - Exkursion zur Müllverwertungsanlage (MVA) Ingolstadt
Entstanden war der Gedanke aus Diskussionen innerhalb der Studierendenschaft über die Umweltrelevanz zur Verwendung von Aluminium-Kaffeekapseln für Kaffeemaschinen.
Mit einer Gruppe von 17 Teilnehmenden machten wir uns am 10. Mai 2017 mit dem Bus auf den Weg nach Ingolstadt zur Müllverwertungsanlage. Dort wurden wir von Pressereferentin Simone Vosswinkel empfangen und zunächst in einer kurzen Einführung über Zahlen und Fakten zum Müllaufkommen und dem Einzugsgebiet der Anlage informiert. Der Zweckverband Müllverwertungsanlage Ingolstadt (ZV MVA Ingolstadt) ist als zuständige Gebietskörperschaft mit der Entsorgung von nicht wiederverwertbarem Restmüll im Zweckverbandsgebiet beauftragt.
Wobei sich im Rahmen der Besichtigung herausgestellt hat, dass es am Ende des Verwertungsprozesses doch Bestandteile gibt, die dem Recycling zugeführt werden können.
Wichtig war die begriffliche Unterscheidung zwischen Müllverwertung und Müllverbrennung. Denn durch die thermische Müllverwertung (Verbrennung bei 1400 Grad Celsius), wie sie in der MVA erfolgt, entsteht Energie in Form von Strom und Wärme. Wärme wird von der MVA Ingolstadt als Fernwärme ins öffentliche Versorgungsnetz eingespeist. Der produzierte Strom dient in erster Linie der Eigenversorgung der gesamten Müllverwertungsanlage, überschüssige elektrische Energie wird ins öffentliche Stromnetz überführt.
Die entstehende Abwärme aus dem Verbrennungsprozess wird außerdem für die Trocknung von Klärschlämmen der direkt benachbarten Zentralkläranlage Ingolstadt eingesetzt. Damit können erhebliche Mengen an Primärenergie und CO2- Emissionen eingespart werden.
Aber zurück zur eigentlichen Frage, die wir bei unserem Besuch klären wollten. Was passiert mit den Kaffee-Kapseln aus Aluminium?
Werden diese in den Haushalten über den Restmüll entsorgt, landen sie zusammen mit dem übrigen Restmüll in den Verbrennungsöfen der Müllverwertungsanlage. Vom Verbrennungsprozess übrig bleibt die sog. Schlacke. In der Schlacke sind auch Metalle enthalten, die im Verbrennungsprozess nicht verbrannt werden. Eisenhaltige Metalle werden mittels Magneten aus der Schlacke separiert. Um das nicht magnetische Aluminium auszusondern, wird die Schlacke durch verschiedene Siebe geleitet, in denen die Aluminiumteile hängen bleiben.
Eisenhaltiges Metall und Aluminium werden anschließend dem Recycling zugeführt.
Mit all diesen Informationen wissen wir nun, dass grundsätzlich die Möglichkeit besteht, die zunehmende Menge an Kaffee-Aluminiumkapseln in dem wieder verwendbar zu machen.
Berücksichtigt man jedoch, dass allein bei der Herstellung der Kapseln viel Energie notwendig ist und damit CO2-Emissionen entstehen, haben wir an unserer Hochschule eine gute Entscheidung getroffen, nur Kaffeemaschinen anzuschaffen, welche die ganzen Kaffeebohnen frisch mahlen und aufbrühen. Wir vermeiden zusätzlich Abfall.
Frau Vosswinkel beantwortete in der rund 3-stündigen Führung, die durch die gesamte technische Anlage führte, unsere zahlreichen Fragen rund um das Thema Müllverwertung.
Alle Teilnehmenden fanden die Führung durch die Müllverwertungsanlage sehr informativ und beeindruckend.
Der erweiterte Umweltausschuss der Augustana vor der Müllverwertungsanlage
Der Müllbunker
Pfarrer Hoenen lenkt den Müllkran (nur leichtere Schäden)
Frau Vosswinkel erklärt den zentralen Mess- und Schaltraum
Die Gruppe in der Kommandozentrale