Wie schmeckt der Ramadan? Eine kulinarische Begegnung zwischen Muslimen und Christen
Unter der Leitung von Dr. Thomas Amberg, Doris Dollinger und Gülsan Ҫiҫek vom Brücke-Köprü Team und Ali und Mo aus Syrien wagten wir uns an die Vorbereitung syrischer Spezialitäten, wie zum Beispiel Frieke (Reis mit einer speziellen Linsenart) und orientalisch gewürztes Huhn mit Kartoffeln. Zwischen Gemüseschneiden und Reiskochen fanden wir Zeit und Raum, um mit den muslimischen Gästen ins Gespräch zu kommen. Es standen viele Fragen im Raum, zum Beispiel: Was wird in muslimischen Familien im Ramadan besonders gerne gegessen? Ab welchem Alter darf man am Ramadan teilnehmen? Warum studieren wir evangelische Theologie?
All diese Fragen konnten wir auch beim anschließenden gemeinsamen Fastenbrechen stellen, an dem rund 70 Gäste, darunter FreundInnen der Brücke-Köprü und VertreterInnen verschiedener muslimischer Organisationen wie dem Derwischorden Mevlana e.V., teilnahmen. Für so viele Menschen zu kochen, war eine Herausforderung, dennoch konnte pünktlich um 21.30 Uhr nach einem Gebetsruf das Iftar-Essen beginnen. Besonders diejenigen unter uns Studierenden, die extra den ganzen Tag gefastet hatten, waren froh, endlich in die obligatorische Dattel beißen zu können und damit das Fasten zu brechen. Der Abend war geprägt von Offenheit und herzlicher Gastfreundschaft. Chancen, aber auch praktische Hindernisse einer "Grenzen überwindenden Spiritualität" erlebten wir u.a. beim Versuch, ein interreligiöses Lied auf Arabisch zu singen, oder bei der Diskussion mit muslimischen Studentinnen darüber, ob das Vaterunser ein universelles und interreligiöses Gebet sei. Nach dem gemeinschaftlichen Aufräumen und einer herzlichen Verabschiedung machten wir uns auf den Heimweg nach Neuendettelsau – alle mit neuen Erfahrungen und Eindrücken "im Gepäck".
Wir haben einen Abend mit gegenseitigem Interesse und Offenheit erfahren und dabei eine intensive interreligiöse Begegnung erlebt, wovon wir auch in Zukunft sicherlich profitieren werden. Unser gemeinsamer Wunsch ist ein friedliches Zusammenleben, sowohl im kleinen Kreis, als auch auf der ganzen Welt.
Wir möchten uns an dieser Stelle auch noch einmal bei dem Team der Brücke-Köprü bedanken, welches uns diesen unvergesslichen Abend ermöglicht hat!
Simone Eberle
Links:
Pfarrerin Stefanie Kleierl