Theatergottesdienst "Biedermann und die Brandstifter"
Herzliche Einladung zum nächsten Theatergottesdienst am Sonntag, 12. Mai, 10.30 Uhr in St. Gumbertus, Ansbach. Prediger ist Pfr. Dr. Dieter Kuhn. In Neuendettelsau findet kein Hochschulgottesdienst statt.
Zum Stück:
Der wohlhabende Haarwasserfabrikant Gottlieb Biedermann ist empört. Brandstifter gehen um, und das in seiner Stadt. Dem muss Einhalt geboten werden. Doch den Unternehmer plagen noch andere Sorgen. Gerade hat er wenig mildtätig seinen Angestellten Knechtling entlassen. Damit das schlechte Gewissen weniger auf ihm lastet, entschließt er sich kurzerhand, den vermeintlich harmlosen Hausierer Josef Schmitz auf seinem Dachboden einziehen zu lassen. Der hat es auch nicht gerade leicht, wo doch die ganze Stadt argwöhnt, dass es sich bei dem ehemaligen Ringer um einen der gesuchten Brandstifter handeln könnte.
Dass dieser bald darauf einen äußerst dubiosen Mitbewohner akquiriert hat und die beiden überdies Benzinfässer unterm Dachstuhl lagern, muss ja noch nichts heißen. Da hilft der Hausherr auch gerne mal persönlich mit, noch eben schnell eine Zündschnur auszumessen. Und wenn die beiden wirklich Brandstifter wären, würden sie doch auch nicht ganz offen um Streichhölzer bitten.
Max Frischs "Lehrstück ohne Lehre" von 1958 ist eine Parabel über einen braven Bürgersmann, der aus Bequemlichkeit und Angst vor der Konfrontation offenen Auges in sein Verderben stürzt. Häufig wurde das Stück als Allegorie auf die Machtergreifung der Nationalsozialisten verstanden. Mit seinem Protagonisten, der sich einerseits mit Schmeicheleien einlullen als auch durch subtile Drohungen lähmen lässt, ist BIEDERMANN UND DIE BRANDSTIFTER in Zeiten von Rechtspopulismus und neofaschistischen Tendenzen wieder brandaktuell. (zitiert nach http://www.theater-ansbach.de/theater/biedermann-und-die-brandstifter/).