Chorreise nach Cluj
Das Reiseprogramm in Kürze:
Donnerstag, 13.4.: Anreise mit dem Flugzeug
Freitag, 14.4.: Kloster Piatra Fântânele, Bezirk Bistritz, Gottesdienst
Samstag, 15.4.: Kloster Sf. Nicula (nahe Gherla), Gedenkstätte Gherla
Sonntag, 16.4.: Ostergottesdienst, Empfang beim Metropoliten, Vesper und Konzert in der Kathedrale von Cluj
Montag, 17.4.: Gottesdienst im Kloster Mihai Vodă bei Turda
Dienstag, 18.4.: Empfang in der Fakultät, Rückflug
Die Studierenden wohnten im Hotel der Universität, für die Fahrten stand ein eigener Bus zur Verfügung. Busfahrer Liviu war mit allen schnell vertraut und hat das Fahrzeug mit Umsicht stets gut ans Ziel gebracht.
Das Reiseprogramm war von Besichtigungen einiger neu errichteter (sic!) Klöster in der Umgebung von Cluj geprägt, dazu kam das Singen in den Ostergottesdiensten. Zur Vorbereitung hatte der Chor bereits im vergangenen Wintersemester ein umfangreiches Repertoire erarbeitet. In jeder der besuchten Kirchen wurden auswendig einige Stücke angestimmt. Der Klang war jedes Mal überwältigend und versetzte die Sängerinnen und Sänger in andere Sphären. Allen wurde deutlich: Der Kirchenraum in der Orthodoxie mit seinen Kuppeln ist nicht nur ein Bilderraum, sondern er ist auch als klingender Raum konzipiert.
Das Erleben und Mitfeiern der Göttlichen Liturgie war für den Chor mit vielen neuen Eindrücken verbunden. Der Gottesdienst dauert in der Regel mehr als zwei Stunden und ist, mit Ausnahme der Predigt, vollständig vom Gesang der Priester und des Chores geprägt. Jede Bewegung, jede Geste ist durchchoreographiert, die einzelnen Teile des Gottesdienstes gehen bruchlos ineinander über. Die Gesangskultur ist außerordentlich hochstehend. Im Westen hört man selten derart ausdrucksvolle Stimmen. Während der Liturgie herrscht ein ständiges Kommen und Gehen, zur Eucharistie ist in der Kirche dann kein freier Platz mehr vorhanden. Die Beteiligung der Menschen am Gottesdienst ist durch ein inneres Mitvollziehen gekennzeichnet, sichtbar durch Gebetshaltungen und häufiges Bekreuzigen. Nur selten hört man gesprochene oder gesungene Antwortrufe. Sitzbänke gibt es bestenfalls an den Wänden, sie sind für ältere Menschen vorgesehen und für die, denen langes Stehen schwerfällt.
Die Studierenden feierten am Karfreitagabend in der Kathedrale den Gottesdienst »Prohudul Domnului« („Grabklage unseres Herrn“) mit. Der Ostersonntag begann mit der Auferstehungsfeier um Mitternacht auf dem Vorplatz der Kathedrale. Vormittags wurde dem Chor die Ehre zuteil, zusammen mit dem Kathedralchor in der Osterliturgie mitzuwirken. Beim folgenden Empfang in der Residenz von Metropolit Andrei wurden die Grüße der Hochschulleitung überbracht und Gastgeschenke ausgetauscht. Am Nachmittag standen noch die Vesper und ein kleines Konzert mit Stücken aus der deutschen Tradition auf dem Programm.
Am Ostermontag gab es einen weiteren gottesdienstlichen Auftritt im Kloster Mihai Vodă bei Turda. Dort bleibt eine kleine, aber schöne Geste der Verbundenheit in Erinnerung, als das Vaterunser zuerst in rumänischer und dann in deutscher Sprache gebetet wurde. Eindrücklich war der byzantinisch geprägte, von Bordunklängen begleitete Gesang des Kantors. Nach dem Gottesdienst wurde zu einem reichhaltigen Mittagessen eingeladen, es bot sich die Gelegenheit zu persönlichen Gesprächen mit den Gästen des Klosters. Anschließend zog es den Chor (ohne seinen Leiter!) zurück in die Klosterkirche, so dass sich die Rückfahrt nach Cluj verzögerte. Der Grund lag in der ausgezeichneten Raumakustik. Die Studierenden waren vom Klang in der Kirche so begeistert, dass sie spontan Stücke aus dem Konzertprogramm anstimmten und improvisatorische Klangmuster zur Liedbegleitung ausprobierten.
Am letzten Tag fand vormittags ein Empfang beim Dekan der orthodoxen Fakultät statt. Prof. Dr. Teofil Tia betonte die besondere Bedeutung der Verbindung zwischen seiner Fakultät und der Augustana-Hochschule. Prof. Dr. Vasile Stanciu beschrieb die Entwicklung der Partnerschaft in den letzten Jahren. KMD Andreas Schmidt überbrachte die Grüße des Rektors der AHS und dankte für die Einladung sowie die erwiesene Gastfreundschaft.
Die Reise nach Cluj wird allen Beteiligten unvergesslich bleiben. Die Eindrücke waren so zahlreich und tief, dass sie in Wort und Bild nicht ansatzweise wiedergegeben werden können. Bei allen Gelegenheiten wurde gesungen, die Stimmung im Chor war gut und ausgelassen. Überwältigend war auch die erlebte Gastfreundschaft. Dazu gab es noch ein Wiedersehen mit einem ehemaligen Studierenden der AHS. Julian Boenisch absolviert in Cluj einige Auslandssemester.
Es hat sich gezeigt, welche besondere Möglichkeiten die Musik und das Singen bieten, um eine akademische Partnerschaft über Länder- und Kirchengrenzen hinweg zu pflegen und zu vertiefen. Der größte Dank gebührt Vasile Stanciu, dem Partner und Freund in Cluj, der das Reiseprogramm so vortrefflich organisiert und begleitet hat. Die Augustana-Hochschule und insbesondere ihr Kantorat freuen sich auf die Fortsetzung des Austauschs zwischen Cluj und Neuendettelsau.
KMD Andreas Schmidt, Hochschulkantor
Fotos: Tim Christopher Wagner; die mit „AS“ gekennzeichneten Bilder stammen von Andreas Schmidt

Vor dem Abflug am Nürnberger Flughafen

Kapelle der Fakultät

Der Chor unternahm seine Fahrten mit einem eigenen Bus. Busfahrer Liviu bleibt allen in guter Erinnerung.

Kloster Piatra Fântânele, Bezirk Bistritz

In der Klosterkirche

Die Leiter: KMD Andreas Schmidt, Prof. Dr. Vasile Stanciu

Blick in die Karpaten

KMD Andreas Schmidt

Blick in die noch im Bau befindliche Kirche Sf. Treime in Gherla. Die improvisierte Bestuhlung besteht aus Spenden von den Gemeindegliedern. (AS)

Der Priester zeigt den Besuchern die gemeindeeigene Grundschule. (AS)

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Vorbereitung auf Ostern: Brot und Wein

Klosterkirche Sf. Maria in Nicula/Gherla (AS)

Klosterkirche Sf. Maria in Nicula/Gherla (AS)

Klosterkirche Sf. Maria in Nicula/Gherla (AS)

Der Chor vor der Klosterkirche Sf. Maria in Nicula/Gherla

In der Gedenkstätte an die Opfer des Kommunismus in Gherla (AS)

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Letzte Absprachen der Chorleiter vor der Messe Ostermesse in der Kathedrale von Cluj

Der Chor singt zusammen mit dem Chor der Kathedrale

Nach dem Gottesdienst segnet Vasile Stanciu die Sängerinnen und Sänger

Empfang bei Metropolit Andrei in der Residenz

Geschenkübergabe an Prof. Dr. Vasile Stanciu

Gruppenfoto mit Metropolit Andrei, Prof. Dr. Vasile Stanciu, dem Chor und KMD Andreas Schmidt

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Ostervesper in der Kathedrale von Cluj

Ostervesper in der Kathedrale von Cluj

Ostervesper in der Kathedrale von Cluj

Ostervesper in der Kathedrale von Cluj

Ostervesper in der Kathedrale von Cluj

Ostermontag in der Klosterkirche Mihai Vodă” bei Turda

Ostermontag in der Klosterkirche Mihai Vodă” bei Turda

Ostermontag in der Klosterkirche Mihai Vodă” bei Turda

Speisen beim gemeinsamen Mittagessen im Kloster

Speisen beim gemeinsamen Mittagessen im Kloster

Rom ist überall, auch in Cluj

Empfang bei Prof. Dr. Teofil Tia, Dekan der Orthodoxen Fakultät

Abschied am Flughafen Cluj

Letzter Eindruck aus dem Flugzeug vor dem Abheben