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Theologie auf dem Campus

 
 
 
Studenten auf dem Campus

Augustana-Hochschule

Studieren auf dem Campus

Die Augustana ist eine Campus-Hochschule, wie sie z.B. in den USA üblich ist. Alle Gebäude des Lehrens, Lernens und Lebens sind auf einem gemeinsamen Gelände am Rande des Ortes Neuendettelsau angesiedelt: Hörsaal- und Seminargebäude, Kapelle und Bibliothek, Wohnheime und Mensa, Bar und Fußballplatz fügen sich auf einem parkähnlichen, von alten Bäumen bestandenen Gelände zu einem fast idyllisch wirkenden Ensemble zusammen.

Diese Grundkonstellation hat Auswirkungen auf die Art und Weise, wie an der Augustana studiert, gelehrt und gelebt wird.

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Besonderheiten der Campussituation

Kommunikative Kompetenz

Der große Vorteil der kurzen Wege und räumlichen Nähe und die Tatsache, dass man sich um Wohnraum oder Mahlzeiten nicht zu kümmern braucht, bilden die äußeren Voraussetzungen für eine Nähe und Qualität ganz anderer Art. Die Campussituation führt nämlich zu einer erheblich engeren Beziehung zwischen den Studierenden, als dies an den theologischen Fakultäten der großen Universitäten üblich und möglich ist. Von Anfang an wird in den Begegnungen der Studierenden aus unmittelbarer eigener Erfahrung deutlich, dass es verschiedene Überzeugungen, Glaubenswege und Frömmigkeitsstile gibt.

Diese Erfahrung trägt zur Klärung des eigenen Standpunktes entscheidend bei: man lernt das Streiten, man lernt das Geltenlassen, man lernt die Bedeutung einer glaubwürdigen Lebensführung. Der Campus ist zugleich Schutzraum und Labor. Vertraute Formen von Frömmigkeit können gelebt, neue Formen erprobt und mit den im Studium gewonnenen theologischen Einsichten in Verbindung gebracht werden. Denn vor allem ist der Campus eine Denkwerkstatt. Er weckt das Bedürfnis und gibt die Gelegenheit, die eigene Position theologisch zu reflektieren oder zu problematisieren. Das Studium gewinnt dadurch einen viel stärkeren existentiellen Bezug, und die Kommunikationsfähigkeit in Sachen des Glaubens und Fragen der Theologie wird wesentlich gefördert, weil Theologie und Lebenswirklichkeit nahe beieinander sind.

Mitbestimmung und Mitgestaltung

Die Augustana-Hochschule hat eine Satzung, die die Mitarbeit und Mitbestimmung der Studierenden in allen Belangen der Hochschule nicht nur ermöglicht, sondern fordert. In allen beschlussfassenden Gremien sind daher Studierende mit Stimmrecht vertreten, auch im Berufungsausschuss oder im Senat, wo über die wichtigsten Fragen des Hochschullebens diskutiert und entschieden wird.

Bei der Mitarbeit im AStA, in den genannten Gremien und in zahlreichen aktuellen Ausschüssen kann man Erfahrungen sammeln, die für die spätere berufliche Praxis sehr hilfreich sind. Der Campus wird zum Übungsfeld nicht nur für die theologische Theorie, sondern auch für die Übernahme von Verantwortung und für jene kommunikativen Prozesse, die überall dort stattfinden, wo Menschen zusammen arbeiten. Es überrascht nicht, dass die meisten Interessenvertreter der bayerischen Theologiestudierenden gegenwärtige oder ehemalige Studierende der Augustana sind

Auch ein großer Teil des sportlichen und kulturellen (und geistlichen) Lebens,ohne das die Augustana nicht denkbar ist, wird von Studierenden organisiert und durchgeführt: Man spielt Fußball, Badminton, Volleyball. Man trifft sich in Bar und "Kultbar" (mit musikalischen und kabarettistischen Einlagen), zum Sommerfest und Winterball. Man spielt Theater und im Bläserkreis. Man organisiert Ausstellungen und Filmforen, Veranstaltungen des Polit-, Frauen-, Hochschul- und Sozialreferates, Gesprächskreise und Arbeitskreise (Eine-Welt-Laden, Behindertenstammtisch u.a.). Dass "nichts los" sei, wird man beim besten Willen nicht behaupten können – im Gegenteil: der "Semesterkalender", der die wichtigsten Termine verzeichnet, ist prall gefüllt.

Wenn zum "Augustana-Ball" im Herbst immer auch viele "Ehemalige" auftauchen, dort alte Freunde und Freundinnen treffen und von ihren Erfahrungen an anderen Universitäten oder in der Praxis erzählen, so ist dieses bleibende Interesse an der "alten" Hochschule sicher auch darin begründet, dass man hier gemeinsam einen wichtigen Lebensabschnitt nicht nur verbracht, sondern mitgetragen und mitgestaltet hat. Kurz: dass man nicht nur gelernt, sondern im besten Sinne auch gelebt hat.

Lehren und Lernen

Die Nähe und Überschaubarkeit an der Augustana-Hochschule mit ihren gegenwärtig ca. 170 Studierenden kommt in besonderem Maße auch den Lehrveranstaltungen zugute. Die Teilnehmerzahlen in den Lehrveranstaltungen erlauben es, in Proseminaren, Übungen und Seminaren das wissenschaftliche Gespräch einzuüben und zu pflegen. Theologisch zu reden – das will gelernt werden und bedarf äußerer Rahmenbedingungen, die die kommunikativen Prozesse fördern und nicht erschweren. Auch die Vorlesungen bleiben an der Augustana keine monologischen Frontalveranstaltungen, sondern sind immer wieder geöffnet für diskursive Passagen oder haben eigene Besprechungsstunden. Es kann sich eine Lehr- und Lerngemeinschaft zwischen Dozierenden und Studierenden entwickeln, die auch in Gesprächen außerhalb der Lehrveranstaltungen oder bei gegenseitigen Einladungen ihre Fortsetzung findet. Die Wege des Campus führen zusammen.

 
 
 
 


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