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Theologie auf dem Campus

 
 
 
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Aktuelles von der AHS

Aktuelle Nachrichten im Wintersemester 2017/2018

Alle Meldungen im Überblick

Gespräch mit Friedensnobelpreisträger Adolfo Pérez Esquivel in Buenos Aires

Prof. Dr. Heike Walz ermöglicht Begegnung mit dem argentinischen Friedensnobelpreisträger für Gewaltlosigkeit und Menschenrechte anlässlich der Summer School zu „Religion und Menschenrechte in Argentinien“ im März 2018.

"Ein Nobelpreisträger ist ein Mensch wie jeder andere - mit Gaben und Fehlern", sagt Adolfo Pérez Esquivel. Er reist im heruntergekommenen Zug (el tren Mitre) oder im einfachen Bus, wie jeder andere in Argentinien. Was ihn pausenlos antreibt, ist die Vision einer Gesellschaft, in der niemand ausgeschlossen wird (el no exluir). Er träumt von einer Welt, in der alle gleich behandelt und gewürdigt werden. Und er tut dies aus der Perspektive seines christlichen Glaubens.

Während der Militärdiktatur in Argentinien (1976-1983) erhielt der römisch-katholische Bürgerrechtler, Architekt, Universitätsprofessor und Künstler Adolfo Pérez Esquivel 1980 für sein gewaltloses Engagement für Menschenrechte den Nobelpreis. Er hatte Protestversammlungen organisiert. 1977 wurde er von den Militärs verschleppt. Vierzehn Monate lang war er inhaftiert und wurde gefoltert, bis er durch eine Kampagne von Amnesty International freikam.1

5. von rechts in der vorderen Reihe: Adolfo Pérez Esquivel mit Heike Walz (6. von rechts.); 3. von links in der vorderen Reihe: Ana Velilla De Medio; hinter ihr Luis Ma. Bornes

Wie aktuell seine Menschenrechtsbotschaft in Argentinien ist, wird hautnah spürbar, als der Friedensnobelpreisträger die Studienreisegruppe der Theologiestudierenden und Doktorierenden aus Neuendettelsau, Berlin und Erlangen im Büro seiner Menschenrechtsorganisation "Dienst für Frieden und Gerechtigkeit" (Servicio Paz y Justicia, SERPAJ) in San Telmo in Buenos Aires empfängt. Der Raum füllt sich immer mehr. Interessierte Gemeindeglieder der Mennonitenkirche Floresta (Iglesia Anabautista Menonita de Buenos Aires) kommen hinzu.

Triste Nachrichten haben SERPAJ erreicht. Überall im Haus finden gerade Besprechungen statt. Die staatlichen Zuschüsse für Jugendprojekte wurden gestrichen. Dies ist umso gravierender, als Pérez Esquivel Formen der institutionellen Gewalt - insbesondere gegen Jugendliche - als "modus operandi" der Polizei in Argentinien kritisiert.

Vor wenigen Tagen, am 8. März 2018 war der 12jährige Facundo Ferreira von der Provinzpolizei in Tucumán durch einen Genickschuss getötet worden.2 Die Provinzregierung stellte sich hinter die Aussagen der Polizisten und rechtfertigte die Polizeigewalt. Menschenrechtsorganisationen wie SERPAJ und das "Zentrum für rechtliche und soziale Studien" (Centro de Estudios Legales y Sociales, CELS) fordern jedoch eine Untersuchung.3 Sie gehen mutmaßlich davon aus, dass Facundo willkürlich durch die Polizei umgebracht wurde, die in Argentinien als gatillo fácil (schießfreudig) bezeichnet wird. "Es ist kein Einzelfall", sagt Pérez Esquivel. Rafael Nahuel, ein 22jähriger Aktivist der Mapuche, wurde am 26. November 2017 von der Polizei in der Gegend von Bariloche erschossen.

Umso wichtiger ist für Pérez Esquivel das Motto "Eine andere Welt ist möglich" des Weltsozialforums. Vertreterinnen und Mitstreiter von SERPAJ nehmen gerade am 14. Weltsozialforum teil, das vom 13.-18. März 2018 in Salvador de Bahia in Brasilien stattfindet.

Nicht alle Kirchen seien bereit, für Frieden, Gewaltlosigkeit und Menschenrechte zu arbeiten, aber bei SERPAJ sei jede Kirche willkommen, erklärte Pérez Esquivel.

Frieden und Gewaltlosigkeit sind das Herzensanliegen der mennonitischen Friedenskirchen wie auch der in der Ökumene engagierten Kirchen in Argentinien. Luis María Bornes vom Gemeinderat der Mennonitenkirche Floresta und Vorstandsmitglied der ökumenischen Argentinischen Föderation Evangelischer Kirchen (Federación Argentina de Iglesias Evangélicas, FAIE), hat sich dafür eingesetzt, dass die Begegnung mit Pérez Esquivel zustande kommt, gemeinsam mit Ana Velilla De Medio von der Kirche der Jünger Christi in Argentinien (Iglesia Discípulos de Cristo de Argentina). Sie ist Mitglied des Zentralkomitees des Ökumenischen Rates der Kirchen und arbeitet seit Jahrzehnten mit Pérez Esquivel zusammen, u.a. in einem Projekt für Menschenrechte von Kindern und Jugendlichen.4

Pérez Esquivel versprüht Charisma. "Hierzu müsste man ein ganzes Seminar unterrichten", sagt er zur Komplexität einiger Fragen. An der Universität in Buenos Aires (UBA) lehrt er in den Sozialwissenschaften regelmäßig das Programm "Kultur des Friedens und Menschenrechte".

Zum Spannungsfeld von Religion und Menschenrechten, u.a. in Argentinien, forscht und lehrt auch Prof. Walz seit vielen Jahren. Die Einladung, ein Seminar an der Augustana-Hochschule in Neuendettelsau zu lehren, nimmt der 86jährige Friedensnobelpreisträger Adolfo Pérez Esquivel spontan an. Es gibt also Hoffnung auf ein Wiedersehen. Die Causa der Menschenrechte geht in jedem Fall weiter.

Prof. Dr. Heike Walz


 

Anmerkungen:

1. universal_lexikon.deacademic.com/240105/Friedensnobelpreis_1980%3A_Adolfo_Pérez_Esquivel [28.3.2018].

2. www.pagina12.com.ar/101976-a-facundo-lo-mato-la-policia [28.3. 2018].

3. www.cels.org.ar/web/2018/03/asesinato-de-facundo-ferreira/ [28.3.2018].

4. Vgl. "Niños y jóvenes en situaciones de riesgo", serpaj.org.ar [28.3.2018].

Nachwuchspreis für geschlechterbewusste und kontextuelle Theologie 2018

Erstmalig wird in diesem Jahr vom Förderverein Internationales Institut für Feministische Forschung in Theologie und Religion e.V. ein Nachwuchspreis für geschlechterbewusste und kontextuelle Theologie ausgeschrieben. Der Vorstand des Internationalen Zentrums, Professorin Renate Jost, Professorin Elisabeth Schüssler Fiorenza und Professorin Susannah Heschel, unterstützt den Preis nachdrücklich. Dieser richtet sich an ehemalige und gegenwärtige Studierende der Augustana-Hochschule aus dem In- und Ausland.

Eingereicht werden können qualifizierte Seminar- oder Hausarbeiten sowie vergleichbare im Rahmen des Studiums erbrachte Arbeiten, die nicht älter als drei Jahre alt sind.

Hier gilt das Kriterium, dass die Arbeiten in besonderer Weise die (kontextuelle) Feministische Theologie oder die Gender Studies in der Theologie zum Gegenstand haben müssen. Eine bayernweit zusammengesetzte Kommission entscheidet mehrheitlich über die Preisvergabe.

Der Preis wird am 19. Juli 2018 im Rahmen der Semesterabschlussfeier an der Augustana-Hochschule verliehen. Die Höhe des Preisgeldes liegt bei 200 Euro.

Der Bewerbungsschluss zur Einsendung der Arbeiten ist der 22. April 2018.

Bitte senden Sie Ihre Arbeiten im PDF-Format mit einem kurzen studentischen Lebenslauf an Sarah Jäger: Sarah.Constanze@gmx.de.

Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

Flyer

Winter is over -- Semesterende an der Augustana-Hochschule

Wieder ist ein Wintersemester mit Festakt, Gottesdienst und Frustbar zu Ende gegangen.

Am Donnerstag, den 22. Februar, versammelte sich die Hochschule zunächst im Großen Hörsaal des Pechmann-Hauses, wo sie vom Augustana-Posaunenchor mit furiosen "Pirates of the Caribbean" begrüßt wurde.

Rektor Prof. Dr. Michael Pietsch nahm in seiner Ansprache das Semestermotto der Studierendenschaft auf ("Winter is coming - Viele sind berufen, aber wenige sind auserwählt") und malte den Abschluss des "Winters", der klar und deutlich gekommen sei, als Umbruchs-, Abschieds- und Festzeit aus. Höhepunkte des Semesters seien die Feiern der runden Geburtstage der Emeriti, das 10jährige Jubiläum des Aszetik-Instituts ("es kommt in die Pubertät"), die Veranstaltungen der Vicedom-Dozentur mit Prof. Monica Melanchthon und natürlich die Festivitäten zur 70. Wiederkehr der Hochschulgründung gewesen. Pietsch drückte seine Hochachtung für alle Angehörigen der Hochschule aus - von den Studierenden und Dozierenden bis hin zu allen Mitarbeitenden - und zeigte sich stolz auf das große Engagement.

Mit Segenswünschen wurden jene Studierenden verabschiedet, die die Hochschule verlassen, besonders diejenigen, die erfolgreiche Examina abgelegt haben. Auch der AStA des Wintersemesters wurde mit Dank und Jörg Lausters "Verzauberung der Welt" in die Ferien entlassen - und überraschte das Publikum mit einer Gesangseinlage.

Ganz besonders dankte Pietsch der langjährigen Lehrbeauftragten für Religionspädagogik, Studiendirektorin Vera Utzschneider. Sie wurde ebenso mit Segenswünschen verabschiedet wie Dr. Matthias Hopf, Assistent für Altes Testament. Letzterer erinnerte in seiner kurzen Ansprache an 9 spannende Jahre am Lehrstuhl und zeigte sich dankbar für die Förderung durch die Lehrstuhlinhaber und die Unterstützung durch die KollegInnen des Mittelbaus, die Studierenden und Mitarbeitenden.

Tobias Schade, Senior des vergangenen und auch des nächsten Semesters, griff zum Schluss noch einmal das Semestermotto auf. Jeder und jede solle sich, nachdem der Winter in diesem intensiven Semester "greifbar" geworden sei, die Frage stellen, was bei ihr oder ihm "überwintert" habe. Es sei auch zu bedenken, dass "nach dem Winter" doch "vor dem Winter" sei. Insgesamt überwiege jedoch die Hoffnung, dass dann, wenn der Winter vorbei sei, endlich der Frühling komme, mit allen damit verbundenen Aussichten und Gefühlen. Zum Kommen des Frühlings gehöre schließlich auch die Verheißung des Kommens des Bräutigams und die Zusage, dass "wir" zu denen gehören mögen, die sowohl gerufen als auch auserwählt seien.

Den Abschluss des festlichen Schlussaktes übernahm der Posaunenchor - treffsicher mit Musik aus "Game of Thrones" in einem Arrangement von Johannes Geyer.

Nach einem gemeinsamen Abendbrot in der Mensa traf sich die Hochschule anschließend traditionsgemäß in der St. Laurentiuskirche zum Abschlussgottesdienst, der musikalisch wiederum vom Posaunenchor, aber auch vom Hochschulchor unter Leitung von KMD Andreas Schmidt gestaltet wurde. Dr. Matthias Hopf beschrieb in seiner Predigt den Weg an der Augustana-Hochschule unter dem Stichwort "gemeinsam himmelwärts".

Wie üblich, klang der Abend in der Bar aus. Unter sehr reger Beteiligung von Studierenden und Dozierenden wurden die internationalen Studierenden verabschiedet und um Mitternacht die Amtsgeschäfte des AStA übergeben. Höhepunkt war jedoch die lebensgefährliche Mission des Wissenschaftsoffiziers Dr. Hopf, der in den unendlichen Weiten des Weltraums dafür kämpfen musste, die Föderation zusammenzuhalten und zu diesem Zweck die 10 Gebote neuschreiben, seine alte Senioratsrede von 1998/99 wiederholen, widerspenstige Mitarbeitende zur Teilnahme am Betriebsausflug überreden und das Vaterunser aus dem Klingonischen ins Schweizer-Deutsche übersetzen musste. Dummerweise war der Beamer, der ihn zur Belohnung an seinen neuen Wirkungsort versetzen sollte, von einem Trojaner befallen, so dass er weiterhin in Neuendettelsau bleiben muss. Wie gut, dass ihn anschließend das Barteam mit dem für ehemalige Barteam-Mitglieder vorbehaltenen, mit Pfefferminzlikör gefüllten Flachmann beehrte und so alles zu einem Happy End werden ließ.

Winter is over. 

Verabschiedung StDin Vera Utzschneider

Verabschiedung StDin Vera Utzschneider

Der AStA des Wintersemesters

Der AStA des Wintersemesters

Dr. Matthias Hopf

Dr. Matthias Hopf

Der Senior, stud. theol. Tobias Schade

Der Senior, stud. theol. Tobias Schade

Posaunenchor

Posaunenchor

Dr. Hopf bei seiner Abschiedspredigt

Dr. Hopf bei seiner Abschiedspredigt

In der Bar

In der Bar

Unendliche Weiten...

Unendliche Weiten...

Dr. Hopf und Pfrin. Stefanie Kleierl

Dr. Hopf und Pfrin. Stefanie Kleierl

Dr. Hopf, Pfr. Hoenen, PD Dr. Christian Eyselein

Dr. Hopf, Pfr. Hoenen, PD Dr. Christian Eyselein

Die Prüfung auf dem Planeten Mitarb

Die Prüfung auf dem Planeten Mitarb

Wissenschaftsoffizier Hopf

Wissenschaftsoffizier Hopf

Auf der Kommandobrücke (Dr. Mülke/Dr. Barniske)

Auf der Kommandobrücke (Dr. Mülke/Dr. Barniske)

Der Prüfungsausschuss für klingonische Sprachwissenschaft (Prof. Markus Buntfuß, Prof. Michael Pietsch, Prof. Klaus Raschzok)

Der Prüfungsausschuss für klingonische Sprachwissenschaft (Prof. Markus Buntfuß, Prof. Michael Pietsch, Prof. Klaus Raschzok)

Dr. Hopf und Dr. Ingo Klitzsch

Dr. Hopf und Dr. Ingo Klitzsch

Vergeblicher Beam-Versuch

Vergeblicher Beam-Versuch

Völlig losgelöst...

Völlig losgelöst...

Verabschiedung der internationalen Studierenden

Verabschiedung der internationalen Studierenden

Verabschiedung und Ehrung durch das Barteam

Verabschiedung und Ehrung durch das Barteam

AStA-Übergabe

AStA-Übergabe

AStA-Übergabe

AStA-Übergabe

AStA-Übergabe

AStA-Übergabe

Umwelterklärung 2018 der Augustana-Hochschule

Investitionen in den Umweltschutz sollen sich in erster Linie für Mensch und Umwelt auszahlen. Im Idealfall lassen sich durch die umgesetzten Maßnahmen auch Kosten einsparen, wie sich dies an den Energiekosten der Hochschule für Wärmeenergie zeigt.

So konnte, wie sich aus der, um die Verbrauchsjahre 2016 und 2017 aktualisierten Auswertung in unserer Umwelterklärung ablesen lässt, im Bereich Wärmeenergie der Jahresverbrauch um rund 16 Prozent (zum Bezugsjahr 2011) gesenkt werden. Die Kosten in diesem Bereich sanken um 34 Prozent.
Der Stromverbrauch sank trotz des Bibliotheksneubaus im Vergleichsjahr 2017 zum Bezugsjahr 2011 um 16 MWh, dies entspricht einem Rückgang um rund 6 Prozent.
Aufgrund der Umstellung auf 100 Prozent Strom aus erneuerbaren Energien im Jahr 2016 und des allgemeinen Strompreisanstieges haben sich die Stromkosten allerdings erhöht.
Besonders erfreulich ist die Entwicklung der CO2-Emissionen. Seit dem Jahr 2011 haben sich diese um 42 Prozent reduziert. Diese Umweltbilanz lässt sich sehen und ist Ansporn, das Umweltmanagement an der Augustana-Hochschule weiter voranzubringen.
Ein Blick in unsere neueste Ausgabe der Umwelterklärung lohnt sich.

Terrorismus hat keine Religion!? Gastvortrag von Prof. Dr. Johannes Lähnemann

In den Studienalltag an der Augustana schaffen es immer wieder spannende Gastvorträge mit renommierten Referenten in den Semesterplan. Im Rahmen der Lehrveranstaltung „Fundamentalismus“ (Interkulturelle Theologie/ PD Dr. Moritz Fischer) im Wintersemester 17/18 referierte Prof. Dr. Johannes Lähnemann am 29. Januar zu dem Thema: „Terrorismus hat keine Religion – Interreligiöse Koalitionen gegen Extremismus und Populismus.“

Prof. Lähnemann, seinerzeit Lehrstuhlinhaber für evangelische Religionspädagogik und Didaktik des evangelischen Religionsunterrichts an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, setzt sich seit langem intensiv für ein friedliches Miteinander und den gegenseitigen Austausch von Religionsgemeinschaften ein. Wie groß das Interesse auch an dieser Thematik derzeit auch in Deutschland ist, wurde schon beim Anblick eines vollen Seminarraums mit überaus interessierten Teilnehmern deutlich.

Gegenstand von Prof. Lähnemanns Vortrag waren in erster Linie seine Überlegungen, einer gewaltorientierten Deutung von Religionen etwas entgegenzusetzen. In einer konfliktreichen Zeit, in welcher auch häufig die Rolle von Religion in der Öffentlichkeit kontrovers diskutiert werde, müsse auch die Theologie ihren Beitrag leisten. So ging Prof. Lähnemann auf den Umgang mit Gewaltdarstellungen in Bibel und Koran ein und machte sich in diesem Zug stark für die historisch-kritische Arbeit mit religiösen Texten, wie sie in der Evangelischen Theologie schon länger betrieben wird. Diese Texte müssten immer im Kontext ihrer Entstehung betrachtet werden. Ebenso müsse der grundsätzlich friedvolle Charakter sowohl von Christentum als auch des Islams vermehrt hervorgehoben werden, wie er sich in der Person Jesus Christus oder dem Gebot der Feindesliebe offenbart. Aus dieser Perspektive könnten Religionsgemeinschaften eben auch einen wichtigen Beitrag in Friedensprozessen leisten, wie es in der Vergangenheit bereits geschehen sei (z.B. in der friedlichen Wiedervereinigung Deutschlands). Im Anschluss formulierte Prof. Lähnemann in sechs Imperativen seine Forderung an die Hörerschaft zu aktivem Handeln in Politik, interreligiösem Dialog und Bildungsarbeit.

In der sich anschließenden Diskussion rückte vor allem der Bildungsaspekt in den Mittelpunkt. So folgten auch kritische Rückmeldungen aus der Hörerschaft, speziell zur Rolle islamischer Religionsgemeinschaften in der gegenwärtigen Bildungslandschaft der Bundesrepublik. Steht zumeist die Rolle der christlichen Kirchen durch ihren historischen Sitz im deutschen Sprachraum häufig nicht zur Disposition, müssten islamische Vereine und Verbände ihren Platz häufig immer wieder neu definieren und erklären. Als nicht hilfreich wurde u.a. die Verzweigung islamischer Verbände wie DITIB mit dem Türkischen Staat empfunden, sowie konservative islamische Strömungen im In- und Ausland, die noch zu häufig das öffentliche Bild bestimmten. Positiv zu erwähnen wären an dieser Stelle jedoch der Aufbau universitärer islamischer Zentren, wie beispielsweise in Münster, Tübingen oder Frankfurt, und die Entwicklung von Curricula für einen islamischen Religionsunterricht an Schulen. Die konkrete Umsetzung dieser Entwicklungen ist nach wie vor zu leistende Pionierarbeit an Schule und Universität.

Prof. Lähnemann schloss seinen Vortrag mit einem Appell: "Wir selbst sollten, jeder an seiner Stelle, fragen: Wo stehe ich? Was kann ich tun? Wo und wie kann ich mich einsetzen?" Diesen Fragen nachzugehen bleibt jedem nach diesem Vortrag selbst überlassen. Einen Anstoß und Raum für gemeinsame Überlegungen hat dieser Vortrag, über den Rahmen der Augustana hinaus, gegeben.

Per Olsen

American Jews in the Age of Trump -- Gastvortrag von Prof. Dr. Dr. h.c. Susannah Heschel

Am 20.2.2018 durfte das Institut für christlich-jüdische Studien zusammen mit der Professur für Feministische Theologie Prof. Dr. Dr. hc. mult. Susannah Heschel vom Dartmouth College in Hanover, USA zum Thema „American Jews in the Age of Trump“ begrüßen. Da die Referentin im Jahre 2008 die Ehrendoktorwürde der Augustana verliehen bekam, kam sie nicht zum ersten Mal an die Augustana.

Im ersten Teil ihres Vortrags zeigte Heschel auf, welche drei Hauptströmungen sich im Judentum seit 1945 in Amerika entwickelt haben. Die erste Gruppe, die Ultraorthodoxe Gemeinde, bildete eine in sich geschlossene Gruppe, die in ihrer eigenen Welt leben und Universitäre Bildung ablehnen. Die zweite Gruppe, die modern-orthodoxe Gemeinde, hält die jüdischen Gebote und versucht, sich in die Gesellschaft wie jede andere Gruppe einzubringen. Mit dem Motto „Be a Jew at Home and at the Street a Man“ umschrieb Heschel diese Gruppe. Alle anderen Strömungen, die sehr unterschiedlich sind, fasste Heschel in der dritten Gruppe zusammen. 17 % der Juden in Amerika seien konvertiert und hätten keine jüdische Herkunft, sondern stammten aus einem christlichen Elternhaus. Viele seien wegen eines Ehepartners zum Judentum übergetreten. Die Unterstützung für Donald Trump, die ca. 20 – 24 % aller amerikanischen Juden betrug, kam vor allem aus den ersten beiden Gruppen. Interessant ist auch zu sehen, dass die einzelnen Gruppen nicht homogene Blöcke sind, sondern doch miteinander vernetzt sind. So spenden einige reiche nicht-orthodoxe Juden an die ultraorthodoxe Gemeinde, da sie so das „wahre“ Judentum, das sie so nicht leben, unterstützen können.

In einem zweiten Schritt wurde aufgezeigt, dass sich das amerikanische Judentum in den 70er Jahren nochmals sehr geändert hatte. Die Erfahrungen aus der Bürgerrechtsbewegung, als Juden andere Minderheiten zu unterstützen, und die Erlebnisse des Sechs-Tage-Kriegs prägten diese Generation. Der Wunsch nach religiöser Erneuerung wuchs. Auf der einen Seite entwickelte sich in der Bürgerrechtsbewegung eine Strömung im Judentum, die sich bewusst mit ethischen Fragen beschäftigte. Auf der anderen Seite entwickelte Rabbi Meir Kahane eine nationalreligiöse Bewegung, die sich sehr radikal auf die Unterstützung des Staates Israels fokussierte. Diese Bewegung gründete die Kach-Partei in Israel, die später aufgrund ihrer Radikalität verboten wurde. Die Verbindung zum Staat Israel wurde für viele Juden sehr wichtig. Bis heute prägen die zwei theologischen Strömungen das amerikanische Judentum und dessen Wahlverhalten.

Eine weitere Bewegung, die kurz vorstellt wurde und in Amerika ihre Wurzeln hat, ist die Chabadbewegung. Menachem Mendel Schneerson, der letzte Rabbi der Lubbawitscher Bewegung, sandte weltweit jüdische Botschafter aus, die für das chassidische Judentum unter Juden Werbung machten. Nachdem Rabbi Schneerson starb, hofften viele seiner Anhänger, dass er wieder auferstehe und der Messias sei. Bis heute glauben einige seiner Anhänger, dass dies der Messias sei. Heschel wies darauf hin, dass sich hier christliche Vorstellungen des Messias in eine orthodoxe Theologie eingeschlichen hätten. Politisch sei diese Strömung eher rechts orientiert.

Im letzten Teil ihres Vortrags, ging Heschel auf die Frage ein, warum Juden Trump wählten. Für sie, wie auch für viele linksorientierte Juden, kam diese Wahl sehr überraschend. Früher galten die Juden als Wähler der Demokraten. Dies hatte sich zum Teil geändert. Ein Grund für die Wahl Donald Trumps war, dass Juden von Obama enttäuscht gewesen seien. Das liege oft nicht an rationalen Argumenten, sondern an Ängsten und Vorurteilen, die auch durch Medien geschürt würden. So wurde Obama kritisiert, dass er im Sicherheitsrat im Dezember 2016 eine Resolution gegen die israelischen Siedlungen nicht blockierte. Von Trump erhoffte man sich eine bessere Unterstützung für Israel, wie die Verlegung der Botschaft nach Jerusalem. Ein weiterer Grund für die Wahl war, dass die Tochter Trumps Ivanka zum Judentum konvertiert war. Dadurch wurden manche rassistischen Aussagen der Anhänger Trumps relativiert. Wenn er eine jüdische Tochter und einen jüdischen Schwiegersohn habe, dann sei er bestimmt nicht judenfeindlich. Für Heschel, die ihre Ablehnung Trumps nicht verbarg, war es nicht leicht, die Argumente der Trump Unterstützer rational nachzuvollziehen.

Insgesamt zeigte uns Prof. Susannah Heschel mit ihrem Vortrag die Pluralität und Komplexität des amerikanischen Judentums auf. Der Vortrag hat klargestellt, dass man, wenn man Judentum heute studieren will, auch die amerikanischen Entwicklungen und Strömungen wahrnehmen muss.

Michael Rummel

1918 -- 1968 -- 2018: Predigtreihe der Augustana-Hochschule

Mit den Ereignissen von vor 100 und vor 50 Jahren und mit deren Folgen für Kirche und Gesellschaft befasst sich die Predigtreihe der Augustana-Hochschule im Wintersemester 2017/18.

Dabei stehen das Ende von Kaiserreich und landesherrlichem Kirchenregiment genauso im Fokus wie die Geschichte der Theologinnen und die Aufbrüche in der Theologie im Umfeld der Studierendenbewegung der 60er Jahre.  

Am 4. Februar predigt die Kirchengeschichtlerin Prof. Dr. Gury Schneider-Ludorff zum Jahr 1918, am 11. Februar spricht die Inhaberin der Dozentur für Feministische Theologie, Prof. Dr. Renate Jost, über 1968 und die Folgen. Am 18. Februar soll es dann mit Studierendenpfarrer Janning Hoenen um Erkenntnisse für 2018 gehen.

Alle Gottesdienste werden musikalisch von Angehörigen der Augustana-Hochschule unter Leitung von KMD Andreas Schmidt gestaltet. Beginn ist jeweils um 11 Uhr in St. Laurentius, Neuendettelsau. 


 

4. Februar:     1918       Prof. Dr. Gury Schneider-Ludorff
                                      Andrea Wurzer, Sopran
 
11. Februar:   1968       Prof. Dr. Renate Jost
                                      Vokalensemble der Augustana-Hochschule
 
18. Februar:   2018       Pfr. Janning Hoenen
                                      Studierende der Augustana-Hochschule
 
                                      Musikalische Leitung und Orgel: KMD Andreas Schmidt

 


 

Theatergottesdienst "Der Tod und das Mädchen"

Zum Stück "Der Tod und das Mädchen" von Ariel Dorfman, das zur Zeit im Theater Ansbach gezeigt wird, findet am Sonntag, 28. Januar, 10.30 Uhr, in St. Gumbertus, Ansbach, der nächste Theatergottesdienst statt.

In dem 1991 uraufgeführten Stück erkennt die Hauptfigur Paulina in einem zufälligen Besucher den Arzt, der sie zur Zeit der Diktatur gefoltert hat. Sie fordert Gerechtigkeit und nimmt die Dinge in ihre eigene Hand. Auf bedrängende Weise wird das Publikum in das Ringen um Wahrheit, den Umgang mit der Sehnsucht nach Rache und die Geltung von Rechtsstaatlichkeit gezogen. 

Ein Team aus Studierenden und Dozierenden der Augustana-Hochschule gestaltet den Gottesdienst gemeinsam mit Schauspielerinnen und Schauspielern des Ansbacher Theaters. 

 

Zum Stück 

Antrittsvorlesungen PD Dr. Klaus Neumann und PD Dr. Michael Emmendörffer

Im Frühjahr werden an der Augustana-Hochschule zwei Privatdozenten ihre Antrittsvorlesungen halten, der Neutestamentler PD Dr. Klaus Neumann sowie der Alttestamentler PD Dr. Michael Emmendörffer.

Am 23. Januar, 19 Uhr spricht Klaus Neumann über "Nur einer! -- Jesus, der Dekalogdiskurs, das erste und das sechste Gebot: Ein neuer Versuch der Einordnung des sogenannten neutestamentlichen Ehescheidungsverbotes in die Diskurslandschaft des antiken Judentums". 

Der Vortrag von Michael Emmendörffer am 2. Februar, 16 Uhr steht unter der Überschrift "Und ob ich schon wanderte im finstern Tal -- Psalm 23 auf dem Hintergrund altorientalisch-alttestamentlicher Todesvorstellungen". 

Beide Veranstaltungen finden im Pechmann-Haus der Augustana-Hochschule statt. 

Filmabend des Umweltteams – nachhaltiger Konsum für die Zukunft unserer Erde

Im Angebot des Filmabends, den das Umweltteam der Hochschule regelmäßig anbietet, ging es um das Thema nachhaltiger Konsum und was dies für jeden Einzelnen von uns bedeutet.

Im Dokumentarfilm „Weggeworfen – Trashed“ von Oscar-Gewinner Jeremy Irons geht es um die globalen Folgen unserer Wegwerf-Mentalität. In eindrucksvollen Bildern und Sachinformationen wird gezeigt, dass achtlos weggeworfener Müll kein Problem einzelner begrenzter Regionen unserer Erde ist, sondern, dass sich aus den immer noch haarsträubenden Entsorgungspraktiken an vielen Orten auf der Erde ein globales Problem entwickelt hat.Die Gesundheit von Mensch und Tier ist bereits seit langem massiv gefährdet, weil sich Giftstoffe aus dem vielfältigen Müll in Boden und Gewässern anlagern. Diese Giftstoffe werden über die Nahrungskette vom Menschen aufgenommen und im Körper angelagert.

Das mit größte Problem ist Plastikmüll. Kleinste Plastikpartikel sind mittlerweile in allen Ozeanen unserer Erde, teils in hoher Konzentration nachweisbar. Darunter leiden in den Meeren vor allem die Tiere, die diese Partikel bei der Nahrungsaufnahme im Körper anreichern. Unzählige Tiere verenden, weil sie sich in umhertreibenden Plastikteilen (Plastiknetze, -tüten) verfangen oder Plastikteile für Nahrung halten und fressen.

Das immer noch in vielen Kunststoffen enthaltene Bisphenol A (ein hormoneller Schadstoff), welches als Weichmacher dient, löst sich aus dem Kunststoff heraus und wirkt direkt auf den Hormonhaushalt von Mensch und Tier ein. Es steht unter dem dringenden Verdacht Unfruchtbarkeit auszulösen.

Der Film war sehr interessant und beschrieb das Abfall-Problem eindrucksvoll. Er zeigte aber auch auf, wie durch konsequente Müllvermeidung (z.B. keine Plastiktüten mehr, Produkte mit wenig oder gar keiner Umverpackung kaufen) und Mülltrennung sowie „saubere“ Müllverwertungsanlagen die Umweltleistung unserer Gesellschaft wesentlich verbessert werden kann.

Der Umweltfilmabend wurde vom Umweltteam zusammen mit dem Weltladenteam der Hochschule veranstaltet. Zum Film gab es Snacks aus dem Weltladenangebot.

Elisabeth Helmreich, Umweltmanagementbeauftragte

Angebot aus dem Hochschul-Weltladen

Angebot aus dem Hochschul-Weltladen

Teilnehmende am Filmabend

Teilnehmende am Filmabend

Festakt zum 80. Geburtstag von Prof. em. Dr. Richard Riess

Am Nachmittag des 7. Januar 2018 versammelte sich eine große Schar ehemaliger und gegenwärtiger Studierender, akademischer Freude und KollegInnen sowie Familie und Heimatgemeinde, um den 80. Geburtstag des langjährigen Lehrstuhlinhabers für Praktische Theologie, Prof. Dr. Richard Riess zu begehen.

Nach Kaffee und Tee sowie einer Intrade der Bläsergruppe des Posaunenchores Sennfeld nahmen die Gäste im Großen Hörsaal des Pechmannhauses Platz, um zunächst der Pianistin Iris Hassel und dann der Begrüßung durch Rektor Prof. Dr. Michael Pietsch zu lauschen.

Prof. Dr. Klaus Raschzok und Rektor Dr. Karl-Heinz Röhlin stellten in ausführlichen Laudationes Werk und Verdienst des Jubilars dar, ergänzt von Pfr. Martin Geißler. Anschließend trug Schauspieler Hannes Seebauer Gedichte von Richard Riess vor, musikalisch umrahmt von Anne Kox-Schindelin an der Harfe.

Nach einer Verschnaufpause mit Gebäck und Getränken übernahm Prof. Dr. Martin Nicol, Erlangen den Stab mit seinem Festvortrag "In zwei Sprachen zu Haus: Der Professor als Poet". Mit weiteren Gedichten und wunderbarer Musik ging der Nachmittag, der inzwischen zum Abend geworden war, zu Ende.

Professor Dr. theol. Dipl. Psych. Richard Riess war von 1979 bis 2002 Inhaber des Lehrstuhls für Praktische Theologie an der Augustana-Hochschule.

zur Seite des Lehrstuhls

Büchertisch

Büchertisch

Prof. Dr. Klaus Raschzok

Prof. Dr. Klaus Raschzok

Rektor Prof. Dr. Michael Pietsch

Rektor Prof. Dr. Michael Pietsch

Pfr. Martin Geißler

Pfr. Martin Geißler

Gratulation für den Jubilar

Gratulation für den Jubilar

Prof. Dr. Richard Riess

Prof. Dr. Richard Riess

Anne Kox-Schindelin

Anne Kox-Schindelin

Hannes Seebauer

Hannes Seebauer

Prof. Dr. Klaus Raschzok, Prof. Dr. Richard Riess, Rektor Dr. Karl-Heinz Röhlin

Prof. Dr. Klaus Raschzok, Prof. Dr. Richard Riess, Rektor Dr. Karl-Heinz Röhlin

Prof. Dr. Martin Nicol

Prof. Dr. Martin Nicol

Gottesdienst und Andacht in ausgewählten Feldern der Diakonie -- Diakoniewissenschaftliche Sozietät

Die Diakoniewissenschaftliche Sozietät der Augustana-Hochschule Neuendettelsau veranstaltet im Wintersemester 2017/2018 eine öffentliche Vortragsreihe zum Thema »Gottesdienst und Andacht

in ausgewählten Feldern der Diakonie: Erste Ergebnisse einer empirischen Studie«.

 

Mittwoch, 17.01.2018: Pfarrer Dr. Konrad Müller

Gottesdienst als Lebensform? Eine Einführung in die Vorgeschichte und Fragestellung der Studie

 

Mittwoch, 24.01.2018: Pfarrer Dr. Matthias Dreher

Die Studie – Ansatz und erste Ergebnisse der drei Teilstudien

 

Mittwoch, 31.01.2018: Pfarrerin Susanne Menzke

Gottesdienste und Andachten in der Kindertagesstätte im Spiegel der Studie

 

Mittwoch, 07.02.2018: Professor Dr. Klaus Raschzok

Konsequenzen für eine diakonisch orientierte Lehre vom Gottesdienst

 

jeweils von 19.00 bis 20.30 Uhr im Großen Hörsaal des Wilhelm-von-Pechmann-Hauses

 

Der Lehrstuhl für Praktische Theologie der Augustana-Hochschule führt seit 2014 im Auftrag des Gottesdienst-Institutes der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern in Kooperation mit der Diakonie Bayern und dem Evangelischen KITA-Verband Bayern das sozialwissenschaftlich-empirische Forschungsprojekt »Gottesdienst und Andacht in ausgewählten Feldern der Diakonie« durch. Mit der umfangreichen Studie sollen Erkenntnisse über die Bedeutung des gottesdienstlichen Lebens für das Profil diakonischer Einrichtungen wie für die Kirche insgesamt gewonnen werden. Im Rahmen der Vortragsreihe werden erste Ergebnisse der Studie vorgestellt, kommentiert und in die diakoniewissenschaftliche Theoriebildung eingezeichnet.

 

Die Referenten

Pfarrer Dr. Konrad Müller, Leiter des Gottesdienst-Institutes der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern, Nürnberg.

Pfarrer Dr. Matthias Dreher, wissenschaftlicher Mitarbeiter und Projektleiter der Studie am Lehrstuhl für Praktische Theologie der Augustana-Hochschule, Neuendettelsau.

Pfarrerin Susanne Menzke, Referentin für Religionspädagogik beim Evang. KITA-Verband Bayern e.V., Nürnberg.

Prof. Dr. Klaus Raschzok, Inhaber des Lehrstuhls für Praktische Theologie an der Augustana-Hochschule, Neuendettelsau.

Kulturen erleben -- Menschen begegnen: Studienreise "Heiliges Land"

Vom 13. bis 20. September 2018 findet eine 8-tägige Studienreise nach Israel statt. Diese Reise wird geleitet von Prof. Prof. Dr. Burkard M. Zapff und Prof. Dr. Lothar Wehr (Kath. Universität Eichstätt-Ingolstadt) sowie Prof. Dr. Michael Pietsch (Augustana-Hochschule Neuendettelsau).

Programm

1. Tag: Donnerstag, 13.09.2018

Linienflug von München nach Tel Aviv. Begrüßung durch die örtliche Reiseleitung am Flughafen. Anschließend Fahrt nach Galiläa: Hotelbezug für drei Nächte.

 

2. Tag: Freitag, 14.09.2018

Der Tag beginnt auf dem Berg der Bergpredigt: herrlicher Ausblick auf den See Genne-saret und die ihn umgebende Hügellandschaft; Besuch der Kapelle. Von dort aus kleine Wanderung (wahlweise auch Busfahrt) hinunter zum See nach Tabgha (Heptapegon = Siebenquell), dem traditionellen Ort der wunderbaren Brotvermehrung (Mk 6,30-44): Be-sichtigung der Kirche der Brotvermehrung mit ihren herrlichen Mosaiken und der "Mensa Domini". Weiter nach Kafarnaum, "Stadt Jesu", wo Gassen und Häuser aus römischer, Synagoge und "Kirche des Petrushauses" aus der byzantinischen Zeit freigelegt und teilweise restauriert wurden. Fahrt nach Chorazin: Besichtigung der Ruinenstätte, die uns aus den Drohsprüchen Jesu bekannt ist. Weiter zur Ortslage von Betsaida in der Umgebung des Sees, nach Joh 1,44 Heimatort des Philippus, Petrus und Andreas, wo Jesus einen Blinden heilte (Mk 8,22f).

 

3. Tag: Samstag, 15.09.2018

In Nazaret Besuch der griechisch-orthodoxen Gabrielskirche mit Brunnenkapelle, Gang über den Basar und Besuch der Verkündigungskirche. Weiter nach Megiddo, dem Ruinenhügel an der Via maris, eine der Hauptstraßen der alten Welt: Besuch im Museum; Gang über das Ausgrabungsfeld der einstigen Festungsstadt und durch den Wasserkanal aus der israelitischen Königszeit. Fahrt auf die Höhe des Karmel nach Muchraqa, der traditionellen Opferstätte des Propheten Elija: Panorama der Jesreelebene und des galiläischen Berglandes. Rückkehr zum Hotel.

 

4. Tag: Sonntag, 16.09.2018

Fahrt nach Dor: Besuch der antiken Stadt am Mittelmeer. Anschließend Besuch von Cäsarea am Meer, der Stadt des Herodes und der römischen Prokuratoren. Gang durch das Grabungsgelände vom Aquädukt zur Stadt der Byzantiner und der Kreuzfahrer. Über das Hippodrom gelangen wir wieder in die römische Stadt und zum Theater. Über Jerusalem geht es ins Jordantal, Hotelbezug in Jericho für eine Nacht.

 

5. Tag: Montag, 17.09.2018

Besichtigungen in der Palmenstadt Jericho: Besuch in den Ruinen des Omaijadenpalastes, Gang über den Schutthügel der "ältesten Stadt der Welt"; Besuch der Ruinen des herodianischen Winterpalastes am Ausgang des Wadi Qelt. Fahrt zur Oase En Gedi: Wanderung im Naturpark; Aufstieg zum Wasserfall. Weiter zu den Ruinen von Qumran, der ehemaligen Gemeinschaftssiedlung der Essener; Blick auf die Höhlen, in denen die berühmten Schriftrollen vom Toten Meer gefunden worden sind. Anschließend Bademöglichkeit im Toten Meer (Extrakosten). Fahrt nach Jerusalem, Zimmerbezug im Paulushaus für drei Nächte.

 

6. Tag: Dienstag, 18.09.2018 (ab Nachmittag ohne Bus)

Fahrt nach Betlehem: Besuch der Geburtskirche mit Grotten und der Hirtenfelder. Besuch des Herodeion, Aufstieg und Besichtigung der Überreste des Herodespalastes, in dem jüngst die Grabstätte Herodes’ des Großen entdeckt wurde. Rückkehr nach Jerusalem. Rundgang durch das Jüdische Viertel der Altstadt: Gang über den Cardo und zur Breiten Mauer (Reste der Stadtmauer aus der 1. Tempelperiode). Besuch an der Westmauer (Klagemauer).

 

7. Tag: Mittwoch, 19.09.2018 (Yom Kippur - Tag ohne Bus)

Spaziergang auf die Höhe des Ölbergs: Panorama Jerusalems im Morgenlicht. Gang zum Fuß des Ölbergs: Getsemani, Kirche der Nationen, Verratsgrotte, Mariengrab. Gang durch das Stephanstor in die Altstadt zum Betesdateich und nach St. Anna, einer der schönsten Kreuzfahrerkirchen. Über die "Via Dolorosa" Gang zur Anastasis (Grabeskirche) mit Golgota, dem heiligen Grab und der Kreuzauffindungsgrotte. Dann zum Christlichen Zion mit "Abendmahlssaal" und der Dormitiokirche.

 

8. Tag: Donnerstag, 20.09.2018

Fahrt in die Shefela zu den Kreidehöhlen von Bet Guvrin, die in hasmonäischer Zeit als riesige Wohn- und Lagerstätten dienten. Gang durch das Höhlensystem. Weiter zum Tell Lachisch, einst eine der mächtigsten judäischen Städte, die von den Assyrern belagert und zerstört wurde. Fahrt zum Flughafen Tel Aviv: Rückflug nach München.

 

Programmänderungen aus technischen Gründen möglich.

Reisepreis (pro Person) € 1.550,00 bei Unterbringung im Drei- bzw. Mehrbettzimmer

Zuschüsse sind in Aussicht gestellt

Anmeldeschluss

Freitag, 18.05.2018

 

weitere Infos hier und bei Prof. Dr. Michael Pietsch

Augustana-Tag 2017

Bis auf den letzten Platz gefüllt war der Große Hörsaal im Wilhelm-von-Pechmann-Haus zum Festakt zum 70. Jubiläum der Augustana-Hochschule Neuendettelsau am 8. Dezember 2017.

Stolz zeigte der Rektor, Prof. Dr. Michael Pietsch, die Gründungsurkunde von 1947 vor und verwies auf die Tatsache, dass in den vergangenen 70 Jahren mehr als 4000 Studierende zum Studium der Theologie an die Augustana gekommen seien. Zum akademischen Lehren und Lernen käme an diesem Campus aber auch die Einübung „gemeinsamen Lebens“, die Studierenden- und Dozierendenschaft ergäbe ein buntes Mosaik, bei dem kein Steinchen fehlen dürfe.

Zum festlichen Anlass hatte die Augustana Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Jan Assmann aus Heidelberg als Festredner eingeladen, der keinen Zweifel an seiner Freude ließ, mit seinen „ketzerischen Gedanken“ zu Religion und Glaube an diese lutherische kirchliche Hochschule eingeladen worden zu sein. Der prominente Ägyptologe skizzierte im Festvortrag den „Auszug aus Ägypten als Einzug in das Zeitalter des Glaubens“ – die Entstehung von „Glauben“ in Abgrenzung zu anderer Religion, zu den „Heiden“, aber auch zur Kultur der eigenen Gesellschaft. Dies habe, so Assmann, große zivilisatorische Fortschritte gebracht, aber auch zu religiös motivierter Gewalt geführt. Demgegenüber sei mit Lessing und Gandhi ein Heraufkommen einer die Grenzen der Religionen überschreitenden Friedensreligion zu erwarten, die Gewalt und Konflikt überwinden könne. Mit der Erklärung der Allgemeinen Menschenrechte 1948 sei diese neue Epoche angebrochen und das Ende der monotheistischen Religionen eingeläutet. Der eindrückliche Vortrag wurde musikalisch gerahmt durch die große pianistische Kunstfertigkeit der Schülerin und Klavierstudentin Laura Reicher.

Schon am Nachmittag hatten der Verein der Freundinnen und Freunde der Augustana-Hochschule und die Hochschulstiftung zu Mitgliederversammlung und Willkommenskaffee geladen. Die Vorsitzenden, Prof. Dr. Gury Schneider-Ludorff und Prof. Dr. Stefan Seiler, begrüßten dabei vor allem die Jubilarinnen und Jubilare unter den Alumnae und Alumni, die vor 25, 50 und 60 Jahren mit dem Studium in Neuendettelsau begonnen hatten. Spannend für die gegenwärtigen Studierenden waren die Geschichten aus alten Zeiten, von „Freudenmeistern“, Solidaritätsaktionen gegen die Kontrolle der „Pfarrbräute“ und dem von Studierenden in den Vorraum der Mensa verfrachteten Auto des Rektors Wilhelm Andersen.

Auch der Augustana-Ball am Samstagabend, 9. Dezember, war bestens besucht. Im Stile eines venezianischen Maskenballs liebevoll vom studentischen „Lustausschuss“ unter Leitung von Fabian Veit inszeniert, begann der Abend mit dem traditionellen Eröffnungswalzer von Senior Tobias Schade und Prorektorin Prof. Dr. Heike Walz. Bei gutem Essen, viel Möglichkeit zum Tanz, Cocktails und vielfältigen musikalischen Darbietungen feierten Studierende, Dozierende und Gäste bis in die frühen Morgenstunden.

Im Festgottesdienst am Sonntag, 10. Dezember, in St. Laurentius verband Regionalbischöfin Gisela Bornowski in ihrer Predigt Geschichte und Gegenwart der Augustana-Hochschule mit der adventlichen Botschaft vom Kommen Christi. Die Sehnsucht nach einem Gott, der nicht schweigt angesichts von Schuld und Gewalt, von der Jesaja 63/64 spricht, sei auch unsere Frage heute. Die Mitgliedschaft der Augustana in der Nagelkreuzgemeinschaft von Coventry sei dabei ein ermutigendes Symbol. Musikalisch wurde der Gottesdienst gestaltet vom Posaunenchor der Hochschule und einem Sextett aus Sängerinnen und Sängern des Chores des Bayerischen Rundfunks unter Leitung von KMD Andreas Schmidt.

Während draußen, wie schon an den Vortagen, ein Schneesturm tobte, versammelte sich die Festgemeinschaft zum Abschluss des Augustana-Tages zum Mittagessen in der Mensa der Hochschule, wo die Damen aus Küche und Hauswirtschaft eine äußerst schmackhafte „Lende a la Gretel“ servierten.

Die Augustana-Hochschule Neuendettelsau wurde 1947 unter Federführung des Theologen Georg Merz gegründet, zunächst in Räumlichkeiten in Heilsbronn und der Diakonie Neuendettelsau. 1955 konnte das Teilgelände der Muna Neuendettelsau erworben und für die Hochschule eingerichtet werden. Ziel der Hochschulgründung war eine von staatlichen Stellen unabhängige theologische Ausbildung zukünftiger Pfarrer (später auch Pfarrerinnen), die in Neuendettelsau im Kontext von gottesdienstlichem, diakonischem und missionarischem Leben erfolgen konnte. Heute lehren an der Hochschule, die den theologischen Fakultäten der Universitäten in Deutschland gleichgestellt ist, 8 Professorinnen und Professoren und weitere Dozierende. Im Wintersemester 2017/18 sind 165 Studierende eingeschrieben

 

Prof. Dr. Stefan Seiler

Prof. Dr. Stefan Seiler

Prof. Dr. Gury Schneider-Ludorff

Prof. Dr. Gury Schneider-Ludorff

Senior Tobias Schade

Senior Tobias Schade

Rektor Prof. Dr. Michael Pietsch

Rektor Prof. Dr. Michael Pietsch

Die Jubilare

Die Jubilare

Rektor Prof. Dr. Michael Pietsch mit der Gründungsurkunde

Rektor Prof. Dr. Michael Pietsch mit der Gründungsurkunde

Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Jan Assmann

Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Jan Assmann

Maskenball

Maskenball

Zum Hochschulgottesdienst am Ewigkeitssonntag (26.11.2017), 11 Uhr in St. Laurentius

Der Hochschulgottesdienst am Ewigkeitssonntag wird musikalisch vom neugegründeten Vokalensemble der Augustana-Hochschule unter der Leitung von KMD Andreas Schmidt gestaltet.

Dem Vokalensemble gehören neben etlichen Studierenden auch externe Sängerinnen und Sänger an. Der Chor wurde im Sommer 2017 ins Leben gerufen und widmet sich den Werken der A-Cappella-Literatur aller Epochen.

Im Gottesdienst erklingen Werke von Heinrich Kaminski und Felix Mendelssohn-Bartholdy. Liturg und Prediger ist PD Dr. Christian Eyselein.

Andreas Schmidt, KMD

Eröffnung Vicedom-Dozentur 2017/18

Zum öffentlichen Abendvortrag „Beyond Symbolic Disrobing: Ezekiel 16, Draupadi and Dalit Women

in Juxtaposition” von Prof. Dr. Monica Melanchthon (Indien/Australien) laden Mission EineWelt und Augustana-Hochschule am 28. November, 19 Uhr ins Pechmann-Haus.

Prof. Dr. Monica Melanchthon lehrt am Pilgrim Theological College und hat im Wintersemester 2017/18 die Vicedom-Dozentur von Mission EineWelt und Augustana-Hochschule inne. 

Freie Plätze für die Argentinienreise/Summerschool 2018

Für die Zeit vom 5. bis 17. März 2018 (voraussichtlich) bietet der Lehrstuhl Interkulturelle Theologie, Missions- und Religionswissenschaft eine Studienreise nach Argentinien an.

Ziel der Reise ist, Kirchen und Religionsgemeinschaften, die Menschenrechtsproblematik und die gegenwärtige politische Situation in Argentinien vor Ort kennenzulernen und zu reflektieren.

Es gibt noch einige wenige freie Plätze!

Anmeldeflyer und Programm finden Sie hier. 

Foto: privat

Neues „Ökumenisches Netzwerk für Theologische Ausbildung“ (REET) in Argentinien

Pünktlich zum 500-jährigen Reformationsjubiläum 2017 gründeten fünf protestantische Kirchen am Río de la Plata das „Ökumenische Netzwerk für Theologische Ausbildung“. REET ist das spanische Kürzel für das Red Ecuménica de la Educación Teológica. Durch E-Learning Methoden wird es langfristig Studierenden in ganz Lateinamerika offen stehen.

Prof. Dr. Heike Walz, Prorektorin der Augustana-Hochschule Neuendettelsau, nahm am 19. Oktober 2017 an dem bewegenden Festakt im Kirchenamt der Evangelischen Kirche am Río de la Plata im Stadtteil Belgrano in Buenos Aires teil. Am 20. Oktober 2017 war sie als Podiumsgast zur Frage nach der Aktualität der Reformation im heutigen Lateinamerika eingeladen und berichtet über die Begegnungen.

(v.li. die Mitglieder des Ökumenischen Teams des REET: Dr. Pedro Kalmbach, lic. Marisa Strizzi, Dr. Daniel Beros, Alan Eldrid, Dr. Guillermo Steinfeld und Gastreferent Prof. Dr. Vitor Westhelle; Foto: Eugenio Albrecht)

 

Flexibles Netz

Das Kürzel REET ist ein Wortspiel. Im Spanischen klingt es wie red: „Netz“ oder „Netz-werk“. Es geht um ein horizontales Netz, im Gegensatz zu einer vertikalen Institution. Das Netz ist eine lebendige Metapher, unterstrich Prof. Dr. Vitor Westhelle in seinem Festvortrag über die „Herausforderungen der ökumenischen theologischen Ausbildung am Anfang des 21. Jahrhunderts in Lateinamerika und im globalen Horizont.“ Westhelle lehrt Systematische Theologie an den Faculdades EST in São Leopoldo in Brasilien sowie an der Lutheran School of Theology in Chicago in den USA. Seine kreativen Assoziationen zur Netzmetaphorik regten zu eigenen Ideen an, die wir beim anschließenden Empfang sofort aufgenommen und weitergesponnen haben.

Als Leitmotiv steht Joel 3,1 auf dem Flyer des REET: „... und eure Söhne und Töchter sollen weissagen, eure Alten sollen Träume haben, und eure Jünglinge sollen Gesichte sehen.“

 

Gemeinsame Erklärung der fünf Kirchen reformatorischer Tradition

Es war ein emotionaler Moment, als Pfarrerin Claudia Tron als Moderatorin der Waldenserkirche am La Plata die gemeinsame Erklärung verlas und die Repräsentantinnen und Vertreter der fünf protestantischen Gründungskirchen sie in feierlicher Stimmung unterzeichneten. Die Evangelische Kirche am Río de la Plata, die argentinische Vereinte Lutherische Kirche, die Waldenserkirche am La Plata, die Kirche der Jünger Christi und die Anabaptistische Mennonitenkirche Buenos Aires verpflichten sich darin, ökumenisch zusammen zu arbeiten.

Das Netzwerk REET erstreckt sich über Argentinien, Uruguay und Paraguay. Theologinnen, Theologen und Studierende weltweit, und ganz besonders in Lateinamerika, sind dem REET im Geiste einer reformatorisch-befreiungstheologischen Ökumene verbunden.

Die theologische Ausbildung soll der Mission der Kirchen in der Welt dienen, aber auch das kritische Denken und die spirituelle Kraft der Reformation in konfessionsübergreifender Ausrichtung weitertragen. Ein Fokus liegt auf dem Engagement für Menschenrechte, für Gerechtigkeit und Diversität der Geschlechter, für die Ureinwohner und Ökologie sowie auf dem multireligiösen Dialog. Darin ist eine Fortführung der Tradition ökumenischer Befreiungstheologie zu erkennen, auch wenn das Stichwort der Befreiungstheologie nicht explizit fiel.

(v. li. Ricardo Liso, Anabaptistische Mennonitenkirche Buenos Aires; Pfrin. Claudia Tron, Moderatorin der Waldenserkirche am La Plata; Ester Becker, Generalsekretärin der Kirche der Jünger Christi; Pfr. Gustavo Gómez, Bischof der Vereinten Lutherischen Kirche; Pfr. Carlos Duarte, Präsident der Ev. Kirche am Río de la Plata; Foto: Eugenio Albrecht)

 

Festakt mit Kirchentango: „Wir haben Hoffnung“

Mehr als achtzig Personen aus verschiedenen Kirchen und ökumenischen Organisationen waren zum Teil von weit her gekommen, um dem Festakt beizuwohnen. Ein Kinderorchester verzauberte das Publikum mit klassischen Musikstücken und dem Kirchentango „Wir haben Hoffnung“ (Tenemos esperanza), einer sehr schönen Komposition von Homero R. Perera aus Uruguay und dem Liedtext des methodistischen Bischofs Federico J. Paguro (1923-2016) aus Rosario, der seit der Militärdiktatur ein unermüdlicher Kämpfer für Menschenrechte war.

Der Refrain spricht Bände: „Und darum sind wir heute voller Hoffnung; und darum kämpfen wir mit Beharrlichkeit; und darum blicken wir heute voll Vertrauen in eine neue Zukunft, auf dieser, meiner Erde.“

 

Neuanfang der Theologischen Ausbildung nach der Schließung des I.U. ISEDET

Von einer Hoffnung auf einen Neuanfang  der Theologischen Ausbildung am La Plata, davon war dieser Festakt getragen. Die Schließung der evangelisch-ökumenischen Hochschule I.U. ISEDET in Buenos Aires vor zwei Jahren hatte eine große Lücke hinterlassen, nicht nur in Argentinien, sondern auch in Lateinamerika. Man kann ohne Übertreibung sagen: Das I.U. ISEDET war im spanischsprachigen protestantischen Lateinamerika eine Hochschule mit höchstem akademischen Niveau. Doktorierende aus vielen lateinamerikanischen Kirchen hatten hier ihren Doktortitel erworben, um anschließend in ihrem Land evangelische Theologie zu lehren. Ich war in meiner Zeit als Professorin für Systematische Theologie beeindruckt, nicht nur von der akademischen Qualität der Doktorarbeiten, sondern auch von ihrer Relevanz für die jeweilige Kirche und das Land.

 

Pastorale Theologie und akademisch-wissenschaftliches Studium

Die protestantischen Kirchen am La Plata trieb die Frage um: Wie soll künftig die theologische Ausbildung von Pfarrerinnen und Pfarrern am La Plata aussehen? Sie schlugen neue Wege ein. Die traditionellen Modelle theologischer Ausbildung passen nicht mehr zu den heutigen Bedingungen. So entstand die Idee eines flexiblen Netzwerks, das auf „sukzessive und partizipative Weise weiter entwickelt wird“, wie Pfarrer Dr. Pedro Kalmbach aus der Evangelischen Kirche am Río de la Plata und früherer Professor für Praktische Theologie am I.U. ISEDET, ankündigte. „Die theologische Ausbildung für das Pfarramt und das akademisch-wissenschaftliche Studium bilden keinen Gegensatz in unserer Form, Kirche zu sein,“ kommentierte Pfarrer Gustavo Gómez, Präsident der Vereinten Lutherischen Kirche in Argentinien, die Neugründung des REET.

(Teammitglieder des REET mit Freundinnen und Freunden, Foto: Eugenio Albrecht)

 

Theologische Kurse in den Kirchen und E-Learning

Bereits im März 2018 sollen theologische Kurse in Räumlichkeiten verschiedener Kirchen unterrichtet werden sowie Online-Kurse, an denen die Studierenden und Interessierten von zu Hause aus teilnehmen. E-Learning in Form von Internetplattformen, Chats und Online-Konferenzen wird zurzeit infolge der Digitalisierung in vielen Ländern, auch an deutschen Universitäten, entwickelt. Aufgrund der enormen Ausdehnung der Länder in Lateinamerika und der hohen Reisekosten ist E-Learning ein attraktives und unabdingbares Medium.

Beim anschließenden Sektempfang erlebte ich ein sehr herzliches Wiedersehen mit vielen ehemaligen Kolleginnen und Kollegen, Wegbegleiterinnen und Freunden aus dem ehemaligen I.U. ISEDET und der Ökumene der Kirchen.

 

Aktualität der Botschaft der Reformation – anlässlich des 500jährigen Jubiläums

Der erste akademische Studientag des REET am Abend des 20. Oktober 2017 stand unter dem Thema „Die Aktualität der Botschaft der Reformation – Perspektiven und Herausforderungen 500 Jahre danach“, zu dem Prof. Dr. Vitor Westhelle referierte.

(v. li. Prof. Dr. Paula Seiguer, lic. Marisa Strizzi, Prof. Dr. Heike Walz; Foto: Eugenio Albrecht)

Auf dem Podium saßen mit mir noch zwei Professorinnen, die eine Response, eine spontane Reaktion auf den Vortrag, vortrugen: Prof. Dr. Paula Seiguer, Historikerin an der Universität Buenos Aires und lic. Marisa Strizzi, Teammitglied des REET und aus der Anabaptistischen Mennonitenkirche Buenos Aires. Das Netz des REET ist ausgeworfen. An ihm wird weiter geknüpft. In ihm wird debattiert und gestritten. Auf weitere Impulse darf man gespannt sein.

 

Weitere Informationen auf der Homepage: http://reet.org.ar und auf Facebook: @RedEcumenicaREET

 

 

Prof. Dr. Heike Walz, Reformationstag, 31. Oktober 2017

(Ein ausführlicher Artikel wird in der Zeitschrift „Interkulturelle Theologie“ erscheinen)

Festakt anlässlich des 90. Geburtstags von Prof. em. Dr. Herwig Wagner

Am 21. November feierte die Augustana-Hochschule gemeinsam mit Mission EineWelt und der Diakonie Neuendettelsau den 90. Geburtstag des langjährigen Inhabers des Lehrstuhls für Missionstheologie und Religionswissenschaft, Prof. em. Dr. Herwig Wagner.

Nach der Begrüßung durch den Rektor der Augustana-Hochschule, Prof. Dr. Michael Pietsch, und einführenden Worten der Prorektorin und Lehrstuhlinhaberin für Interkulturelle Theologie, Prof. Dr. Heike Walz, schilderte der Bischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche von Papua-Neuguinea (ELC-PNG), Jack Urame in einem ausführlichen Vortrag die Situation in seiner Heimatkirche. 

Anschließend machte sich Pfarrer Maiyupe Par vom Zentrum für Mission und Ökumene in Breklum auf eine muntere Spurensuche zum Wirken Herwig Wagners in Papua-Neuguinea, illustriert mit Fotos aus jenen Tagen. Der für Papua-Neuguinea, Pazifik und Ostasien zuständige Referent von Mission EineWelt, Dr. Traugott Farnbacher, stellte Wagners Bedeutung für die Missionsarbeit heraus, Prof. em. Dr. Wolfgang Sommer beleuchtete die Zeit an der Augustana-Hochschule und Rektor Dr. Mathias Hartmann die Rolle Wagners im Kuratorium der Diakonie Neuendettelsau. Die Direktorin von Mission EineWelt, Dr. Gabriele Hoerschelmann vervollständigte den Bogen und lud anschließend zum Empfang. 

Musikalisch wurde der Festakt gestaltet durch die Familie Wagner/Lichtenfeld. 

Herwig Wagner studierte Theologie in Erlangen, Marburg und Chicago. Von 1951 bis 1956 war er zunächst in Bayern im Pfarrdienst tätig, danach Mitarbeiter beim Deutschen Evangelischen Missionsrat in Hamburg sowie Studienleiter an der dortigen Missionsakademie. Das Thema der in dieser Zeit verfassten Dissertation lautet: "Erstgestalten einer einheimischen Theologie in Südindien". Von 1961 bis 1971 war Wagner in Neuguinea - zunächst als Gemeindemissionar, dann als Dozent und Rektor des landessprachlichen Pastorenseminars der Kirche in Logaweng. Anschließend übernahm er die Professur für Missionstheologie an der Augustana-Hochschule Neuendettelsau. Über diese Aufgabe hinaus engagierte sich Wagner beim Lutherischen Weltbund, dem Bayerischen Missionswerk, dem Evangelischen Missionswerk in Deutschland, der Deutschen Gesellschaft für Missionswissenschaft, der Gossner Mission, dem Zentralverein für Äußere Mission sowie dem Neuendettelsauer Diakoniewerk.

Prof. Dr. Herwig Wagner

Prof. Dr. Herwig Wagner

Rektor Prof. Dr. Michael Pietsch

Rektor Prof. Dr. Michael Pietsch

Prof. Dr. Heike Walz

Prof. Dr. Heike Walz

Bischof Jack Urame

Bischof Jack Urame

Familie Lichtenfeld musiziert

Familie Lichtenfeld musiziert

Pfarrer Maiyupe Par

Pfarrer Maiyupe Par

Pfarrer Dr. Traugott Farnbacher

Pfarrer Dr. Traugott Farnbacher

Prof. em. Dr. Wolfgang Sommer

Prof. em. Dr. Wolfgang Sommer

Rektor Dr. Mathias Hartmann

Rektor Dr. Mathias Hartmann

Direktorin Dr. Gabriele Hoerschelmann

Direktorin Dr. Gabriele Hoerschelmann

Prof. Wagner freut sich über das von Prof. Walz überreichte Geschenk

Prof. Wagner freut sich über das von Prof. Walz überreichte Geschenk

Winter is coming... Beginn des Wintersemesters 2017/18

Mit Gottesdienst und Festakt ist das Wintersemester 2017/18 an der Augustana-Hochschule eröffnet worden – im Jahr des 70jährigen Jubiläums.

Während Studierendenpfarrer Janning Hoenen dazu aufrief, sich an der Hochschule zu Hause zu fühlen, ohne sich vor der Wirklichkeit zu verkriechen, pries Rektor Prof. Dr. Michael Pietsch die Vorzüge der Augustana als „Exercise and Extra Fries“: also als hochkarätige akademische Einrichtung mit den zusätzlichen Annehmlichkeiten der Campusgemeinschaft.

Der Senior der Studierendenschaft, Tobias Schade, erläuterte das vom neubestimmten AStA ausgewählte und von der Zuhörerschaft sehr nachdenklich zur Kenntnis genommene Semestermotto „Winter is coming. Viele sind berufen, wenige sind auserwählt“.

Die musikalische Gestaltung der Feiern übernahmen der Posaunenchor der Hochschule und Hochschulkantor KMD Andreas Schmidt.

Im Anschluss an den Festakt fand zum ersten Mal die Vorstellung der Lehrstühle und Professuren für alle Neu-Immatrikulierten statt. In Kleingruppen besuchten die Studierenden alle Professorinnen und Professoren bzw. deren Assistierenden.

Mit dem Beginn des Wintersemesters wurden 24 Erstsemester, 5 Hochschulwechsler, 8 "Rückkehrer", 4 Studierende aus dem Ausland und 5 Studierende in der Pfarrverwalterausbildung neu begrüßt, somit sind insgesamt 165 Studierende an der Augustana eingeschrieben.

Das Jubiläumssemester hält zahlreiche Höhepunkte bereit, so die Feier des 10jährigen Bestehens des Aszetik-Instituts, den Festakt zum 90. Geburtstag des langjährigen Inhabers des Lehrstuhls für Missionstheologie und Religionswissenschaft, Prof. em. Dr. Herwig Wagner, und den Augustana-Tag mit Vortrag von Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Jan Assmann (Heidelberg), Augustana-Ball und Festgottesdienst mit Regionalbischöfin Gisela Bornowski.

Darüber hinaus stehen Vorträge von Prof. Dr. Monica Melanchthon (Vicedom-Dozentur), die Antrittsvorlesungen von PD Dr. Klaus Neumann und PD Dr. Michael Emmendörffer, eine Predigtreihe zum Thema "1918-2018", Theatergottesdienste und viele weitere Veranstaltungen auf dem Terminplan. 

Die Vorlesungszeit des Wintersemesters 2017/18 dauert bis zum 22. Februar 2018.

Die gut gefüllte Hochschulkapelle

Die gut gefüllte Hochschulkapelle

Posaunenchor

Posaunenchor

Studierendenpfarrer Janning Hoenen

Studierendenpfarrer Janning Hoenen

Hochschulkantor KMD Andreas Schmidt

Hochschulkantor KMD Andreas Schmidt

Begrüßung des neuen AStA

Begrüßung des neuen AStA

Fürbitten, gesprochen vom AStA

Fürbitten, gesprochen vom AStA

Rektor Prof. Dr. Michael Pietsch

Rektor Prof. Dr. Michael Pietsch

Senior Tobias Schade

Senior Tobias Schade

Das Umweltteam stellt sich vor

Das Umweltteam stellt sich vor

Ein gut gelauntes Auditorium

Ein gut gelauntes Auditorium

Systematisches Blockseminar in Schönwag im Oktober 2017

Vom 06.-13.10.17 fand im Studienhaus Schönwag bei Weilheim in Oberbayern in Kooperation der Ethik- bzw. Dogmatiklehrstühle der Ludwig-Maximilians-Universität München mit Prof. Dr. Reiner Anselm, der Augustana-Hochschule Neuendettelsau mit Prof. Dr. Markus Buntfuß sowie der Georg-August-Universität Göttingen mit Prof. Dr. Martin Laube ein Blockseminar statt, welches sich intensiv mit Dietrich Ritschls Werk „Zur Logik der Theologie. Kurze Darstellung der Zusammenhänge theologischer Grundgedanken“ beschäftigte.

Neben den Professoren waren 15 weitere Personen anwesend (ein Assistent, Promovierende, Studierende), die teils aus Göttingen, München, Marburg und Neuendettelsau kamen.


Die Komplikationen mit der Bahn am ersten Tag infolge der Unwetter im Norden Deutschlands konnten die Seminarteilnehmenden nicht daran hindern, in dieser einen Woche in Schönwag Ritschls implizite Axiome (regulativen Sätze) zur Logik der Theologie in der eigenen Lektüre am Vormittag, den Kleingruppen am Nachmittag und den Plenumssitzungen am Abend nachzuvollziehen und (sehr häufig) kritische Anfragen zu stellen. Über seine Ausführungen wurde lebhaft diskutiert und „Bleibend Wichtiges“ von „Jetzt Dringlichem“ unterschieden. Es wurden nicht nur „Scheinprobleme“ identifiziert, sondern auch das Bild des „Mobile“ intensiv allegorisch ausgedeutet. Ebenso gaben der „Minimalmensch“ und der „Megamord“ Anlass zur Debatte. Die Konzepte der „Erwählung“, der „Trinitätslehre“ sowie der „Story“ schienen bei Ritschl besonders zentral zu sein. Diese Hauptschwerpunkte und sein (auch damit verbundenes) Anliegen, eine ökumenische Kommunikation und Weiterarbeit zu fördern, haben, ebenso wie sein Verzicht auf ein starres dogmatisches System, letztlich doch zum Nachdenken angeregt und werden den Seminarteilnehmenden sicherlich im Gedächtnis bleiben.


Das bessere Wetter im zweiten Teil der Wochenhälfte lud außerdem dazu ein, neben der Arbeit auch die idyllische Landschaft rund um das Studienhaus zu erkunden. Abends und am freien Tag, an dem bei einem gemeinsamen Ausflug zum Ammersee und Kloster Andechs die Köpfe wieder etwas durchgelüftet wurden, konnten uniübergreifend Kontakte geknüpft werden.
Zu danken ist hier den organisierenden Professoren und dem Assistenten Niklas Schleicher für die gelungene Vorbereitung und Durchführung des Seminars.

Janina Wölfel

10 Jahre Aszetik-Institut

Das Institut für evangelische Aszetik an der Augustana-Hochschule Neuendettelsau lädt aus Anlass seines 10-jährigen Bestehens am Dienstag, 14.11.2017, um 14.45 Uhr zu einem öffentlichen Festvortrag in den Hörsaal I des Wilhelm-von-Pechmann-Hauses ein.

 

Professor Dr. Marius Reiser (Mainz / Heidesheim) spricht über das Thema »Aszetik bei Paulus und Theresa von Avila«

 

Der Fliegende Holländer -- Theatergottesdienst an der Augustana-Hochschule

Am 22. Oktober, 11 Uhr, findet in der Kapelle der Augustana-Hochschule Neuendettelsau der nächste Theatergottesdienst statt. Diesmal steht das Stück "Der Fliegende Holländer" von Friederike Köpf im Mittelpunkt, das am 14. Oktober am Theater Ansbach uraufgeführt wird.

In dem von Studierenden und Dozierenden der Hochschule sowie Ensemblemitgliedern des Theaters gestalteten Gottesdienst wird es um schwierige Fragen gehen: Wie kann man Erlösung heute verstehen? Welche Verantwortung hat der oder die Einzelne gegenüber ethisch-politischen Herausforderungen wie der Flüchtlingskrise? Wie können wir konstruktiv mit den Stimmen der Vergangenheit umgehen? 

Mit diesem Theatergottesdienst geht die Kooperation von Augustana-Hochschule, der Kirchengemeinde St. Gumbertus in Ansbach sowie dem Theater Ansbach ins dritte Jahr. 

 

Information über das Stück

 

 
 
 
 


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