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„Sie werden kommen vom Osten und vom Westen, vom Norden und vom Süden…“: Festakt, Symposium und Gottesdienst anlässlich der bevorstehenden Emeritierung von Prof. Dr. Dieter Becker

Interkulturelle Theologie entsteht aus Begegnungen von Christentümern verschiedener Kontexte. So war es programmatisch, dass solche Begegnungen im Mittelpunkt der Festlichkeiten vom 12. bis 14. Juni standen, mit denen die Augustana-Hochschule Prof. Dr. Dieter Becker anlässlich seines 65. Geburtstages ehrte.

Bereits der Festakt am Freitagabend stellte eine solche internationale ökumenische Begegnung dar. Als Gastredner forderte Prof. Dr. Felix Wilfred, katholischer Theologe aus Indien, Herausgeber der Zeitschrift Concilium und Leiter des Institute for Christianity in Asia, eine „Theologie mit dem Gesicht zur Welt“. Befreiungstheologien, interreligiöse Dialoge und pfingstliche Bewegungen bezeichnete er als die Quellen, aus denen sich christliche Theologie im einundzwanzigsten Jahrhundert erneuern müsse. Dies war eine wichtige Antwort auf die Abschiedsvorlesung von Dieter Becker, die er unter die Frage gestellt hatte: „Glaube kontextuell – Wofür steht Interkulturelle Theologie?“. Seine eigene Antwort unterstrich den Glauben als existenzielle Grundlage für Theologie, die die vielfältigen ästhetischen Ausdrucksweisen ebenso reflektieren muss wie die dringenden ethischen Konsequenzen angesichts der großen Herausforderungen, die ein friedliches Zusammenleben zwischen Menschen unterschiedlicher Ethnien, Kulturen und Religionen im einundzwanzigsten Jahrhundert darstellen.

Ganz im Zeichen internationaler ökumenischer Begegnungen stand das Symposium am 12. und 13. Juni, zu dem ehemalige DoktorandInnen und Habilitanden von Dieter Becker aus Indonesien und Korea, aus Brasilien, Tansania und verschiedenen Teilen Deutschlands angereist waren. In ihren Vorträgen untersuchten sie exemplarisch kontextuelle Herausforderungen für christliche Theologie ihrer jeweiligen Kontexte: Öffentliche Theologie in der multireligiösen Gesellschaft Indonesiens und im Gespräch mit Christentümern verschiedener Kulturen in Deutschland; charismatische Bewegungen als Gegenüber der Lutherischen Kirche in Brasilien und aus der Sicht ökumenisch arbeitender Missionswerke; Transkulturationsprozesse in der Spiritualität christlicher Kirchen in Korea und afrikanischer Migrationskirchen in Deutschland; postkoloniale Theologie aus der Sicht eines tansanischen Theologen in Deutschland und als kritische Perspektive, an der sich die Interkulturelle Theologie in Deutschland messen lassen muss – die Vielzahl der Antworten auf die Frage von Dieter Becker macht die Breite der Forschungen und den Reichtum des Faches Interkulturelle Theologie aus.

Der offizielle Empfang der Hochschule wurde von Rektor Prof. Dr. Christian Strecker mit einer Festansprache eröffnet und durch Flötenmusik von Wolfgang Amadeus Mozart und Lieder von Robert Schumann feierlich gestaltet. Musik christlicher Kirchen aus Asien, Afrika und Lateinamerika zeigte die performative Seite von Christentümern in verschiedenen Kulturen und stand im Mittelpunkt der Feier am Samstagabend. Sie bot Gelegenheit zu Begegnung und persönlichem Austausch zwischen ehemaligen DoktorandInnen und Habilitanden von Dieter Becker und seiner Familie, Studierenden der Hochschule und vielen Interessierten an Mission und Interkultureller Theologie.

Abschied und Neubeginn, Segen und Sendung wurden erbeten und zugesprochen im Gottesdienst am Sonntag in der Laurentiuskirche. Der emeritierte Heidelberger Missionswissenschaftler Prof. Dr. Theo Sundermeier, der Dieter Beckers Habilitation einst begleitet hatte, bezeichnete in seiner Predigt über Matthäus 5, 13 – 16 das Doppelwort vom Salz und Licht als einen Gründungstext der christlichen Kirche. Er deutete ihn auf die missionarische Kraft christlicher Gemeinden weltweit und hob wertschätzend das Wirken der Neuendettelsauer Mission hervor.

Dieser wissenschaftliche und zugleich festliche Akt hat in beeindruckender Weise deutlich gemacht, wie das Wirken von Dieter Becker über mehr als zwanzig Jahre hinweg internationale ökumenische Beziehungen in der theologischen Arbeit und dem konkreten menschlichen Miteinander der Augustana verankert hat.

Dr. Verena Grüter


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