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Theologie auf dem Campus

 
 
 
Diskussion in einem Seminar

Forschung & Lehre

Lehrstuhl für Interkulturelle Theologie, Missions- und Religionswissenschaft

Prof. Dr. Heike Walz

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Lehrstuhlinhaberin für Interkulturelle Theologie

Kontakt

Professorin Dr. Heike Walz

Professorin Dr. Heike Walz

Augustana-Hochschule Neuendettelsau
Waldstraße 11
91564 Neuendettelsau  

Telefon: 09874 – 509-500
E-Mail: heike.walz@augustana.de
 

Sekretariat

Andrea Töcker
Telefon: 09874 – 509-280
Telefax: 09874 – 509-555
E-Mail: andrea.toecker@augustana.de
E-Mail: Interkulturelle.theologie@augustana.de

Famulatur

Franka Plößner
franka.ploessner@stud-augustana.de

Vita

2018–2020 Rektorin der Augustana-Hochschule
2016–2018 Prorektorin der Augustana-Hochschule
seit April 2016 Lehrstuhlinhaberin für Interkulturelle Theologie, Missions- und Religionswissenschaft an der Augustana-Hochschule Neuendettelsau
WiSe 2016/2017 Habilitation in Religions-, Missionswissenschaft und Ökumenik an der Theologischen Fakultät der Humboldt-Universität zu Berlin (Prof. Dr. Andreas Feldtkeller)
  Habilitationsschrift „Menschenrechte zwischen Religion und Gesellschaft in Argentinien. Postkoloniale Perspektiven für die Religionswissenschaft und Interkulturelle Theologie“ (erscheint beim Kohlhammer Verlag, Stuttgart 2022)
2009–2016 Juniorprofessorin für Feministische Theologie und Theologische Geschlechterforschung. Fachbereich Religions-, Missionswissenschaft und Ökumenik (RMÖ), Kirchliche Hochschule Wuppertal-Bethel
WiSe 2012/2013 Lehrstuhlvertretung (DFG Gastprofessur) für Prof. Dr. Andreas Feldtkeller, Religions- und Missionswissenschaft (Interkulturelle Theologie), Theologische Fakultät der Humboldt Universität zu Berlin
2005–2009 Außerordentliche Professorin für Systematische Theologie an der Ökumenischen Hochschule Instituto Universitario ISEDET in Buenos Aires in Argentinien, i. A. des Evangelischen Missionswerks Basel (mission 21), Schweiz
2001–2005 Wissenschaftliche Assistentin für Mission, Ökumene und interkulturelle Gegenwartsfragen bei Prof. Dr. Christine Lienemann-Perrin an der Theologischen Fakultät der Universität Basel, Schweiz
WS 2005/2006 Promotion (Dr. theol.): „Ekklesiologie und Geschlecht in ökumenischem Horizont“ (Lembeck 2006) in Basel, Schweiz
1994 1. Theologisches Examen an der Eberhard-Karls-Universität Tübingen (Dipl. theol.)
1986–1994 Studium der Evangelischen Theologie in Heidelberg, Faculté de Théologie de Montpellier und Tübingen
1988–1990 Ergänzungsstudium Diakoniewissenschaften am Diakoniewissenschaftlichen Institut (DWI) der Universität Heidelberg
  Abschlussarbeit „Diakonie im Umbruch in der ehemaligen DDR (1989/90). Unter besonderer Berücksichtigung der Arbeit mit Behinderten
1985–1986 Studium Russisch und Französisch am Institut für Übersetzen und Dolmetschen (IÜD) der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg

Funktionen

Internationale Lehr- und Forschungstätigkeiten

  • 2022: Organisation des Podiums Public Theology and Decoloniality, Global Network for Public Theology (GNPT), Curitiba, Brasilien (in Vorbereitung)
  • 2022: Joint Seminar mit Makumira University und Inter-Faith Centre in Sansibar, Tansania (in Vorbereitung)
  • 2018: Studienreise mit Studierenden nach Argentinien (Buenos Aires, Rosario)
  • 2017: Studienreise mit Studierenden nach Bosnien-Herzegowina
  • 2017: Tagung RIBLA (Revista de Interpretación Bíblica Latinoamericana), Seminario Evangélico de Teología, Matanzas, Kuba
  • 2016: Moderatorin (Spanisch, Englisch) der Reformation, Education, Transformation (RET) – International Twin Consultation in São Leopoldo, Brasilien
  • 2009–2015: Forschungsaufenthalte in Argentinien
  • 2006–2009: Lehrauftrag in Chile, Gastvorträge in Peru und Brasilien
  • 2005–2009: Internationale Tagungen in Argentinien, Brasilien, Ecuador, Costa Rica, Thailand, Niederlande, USA
  • 2001: Studienreise mit Studierenden nach Südafrika
  • 2000: Wahlbeobachterin in Ghana (Dienste in Übersee)

Berufliche Qualifikation

seit 1. April 2016 Pfarrerin der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern
10. Mai 1998 Ordination zur Pfarrerin der Evangelischen Kirche der Pfalz in Bad Dürkheim
1997–1999 Gemeindepfarrerin z.A. in Bad Dürkheim
Juli – Dezember 1997 Ökumenischer Studienaufenthalt in der Presbyterian Church of Ghana: Assistentin der Direktorin des Presbyterian Women’s Centra Abokobi (Erwachsenenbildung)
Juni 1997 2. Theologisches Examen in Speyer
Januar – Juni 1997 Ökumenisches Spezialvikariat im Evangelischen Missionswerk in Südwestdeutschland (ems) in Stuttgart und im Pfarramt für Weltmission und Ökumene in Landau
1995–1996 Schul- und Gemeindevikariat in Neustadt an der Weinstraße, Evangelische Kirche der Pfalz

Internationale akademische Mitgliedschaften

  • seit 2016: Wissenschaftliche Gesellschaft für Theologie (WGTh)
  • seit 2011: Gender e.V., Fachgesellschaft Geschlechterstudien in Deutschland www.fg-gender.de
  • seit 2010: Arbeitsgemeinschaft Deutsche Lateinamerika-Forschung (ADLAF) www.adlaf.de
  • seit 2007: American Academy of Religion (AAR) www.aarweb.org
  • seit 2005: Deutsche Gesellschaft für Missionswissenschaft (DGMW) www.dgmw.org
  • seit 2005: Globethics www.globethics.net
  • 2004: Gründerin "Netzwerk Geschlechterbewusste Theologie" (NGT) in der Schweiz, Österreich, Deutschland www.netzwerk-ngt.org
  • 2009–2012: Kontaktperson des Netzwerks NGT
  • seit 1995: Europäische Gesellschaft für Theologische Forschung von Frauen (ESWTR)

Lehrkonzept

Interkulturelle Theologie, Missions- und Religionswissenschaft als Fach der Evangelischen Theologie

Geschichte und Gegenwart des Fachs

Die Interkulturelle Theologie, Missions- und Religionswissenschaft stellt sich den großen Herausforderungen des 21. Jahrhunderts, Wege der Verständigung und der friedlichen Koexistenz zwischen verschiedenen Religionen, Kulturen und Kirchen zu finden.
Mein Markenzeichen als Lehrstuhlinhaberin, die als erste Frau in Deutschland für dieses Fach in der Evangelischen Theologie auf solch einen Lehrstuhl berufen wurde, ist, den direkten Austausch mit Vertreter:innen und Expert:innen anderer Religionsgemeinschaften, Kulturen und Kirchen zu suchen. Sich überraschen zu lassen, voneinander zu lernen, Blickwechsel zu wagen und über die Herausforderungen gemeinsam kritisch zu reflektieren, ist das Ziel.
Das Fach kann an der Augustana-Hochschule auf eine lange Tradition zurückblicken. Neuendettelsau ist ein globales Dorf, das seit dem 19. Jahrhundert Beziehungen nach Nordamerika, dem Pazifik, Asien, Afrika, dem Mittleren Osten, Lateinamerika und auch innerhalb Ost- und Westeuropas knüpft. Die religiösen Gemeinschaften vor Ort, Mission EineWelt, die diakonischen Einrichtungen des „Diakoneo“ und die Augustana-Hochschule in Neuendettelsau sind durch Partnerschaften, Entwicklungszusammenarbeit, ökumenische und interreligiöse Dialogprogramme und wissenschaftlichen Austausch global vernetzt.
1956 wurde an der Augustana-Hochschule der Lehrstuhl für „Missionstheologie und Religionswissenschaft“ eingerichtet, den Prof. Dr. Georg Friedrich Vicedom (1903–1974) innehatte. Im Laufe der Jahrzehnte veränderte sich die Bezeichnung der Fachdisziplin an den deutschsprachigen evangelischen Theologischen Fakultäten. Darin spiegelt sich die Dynamik der wissenschaftlichen und gesellschaftlichen Debatten über die enorme Pluralisierung der religiösen und kulturellen Landschaften durch Migration und Globalisierung in Deutschland im 20. und 21. Jahrhundert wider.
Vor etwa zehn Jahren wurde in Deutschland die Fachdisziplin „Religionswissenschaft, Missionswissenschaft und Ökumenik“ innerhalb der Evangelischen Theologie in „Religionswissenschaft und Interkulturelle Theologie“ umbenannt. Fragestellungen zu Mission und Ökumene werden gegenwärtig unter dem Begriff der Interkulturellen Theologie weitergeführt. Ein Auslöser war das Anliegen, sich vom kolonialen Eurozentrismus, Rassismen und ‚weißem‘ europäisch-christlichen Überlegenheitsdenken abzuwenden und sich mit dem sog. cultural turn (kulturelle Wende) in den Cultural Studies (Kulturwissenschaften) auseinanderzusetzen. Seit den 1970er Jahren werden ‚Kulturen‘ hier nicht mehr als stabile und feste Einheiten betrachtet, sondern als sich verändernde Prozesse und Handlungspraktiken, die im Rahmen gesellschaftlicher Machtsysteme zu reflektieren sind.
Etwas anders ist die Entwicklung in vielen Partnerkirchen und Theologischen Hochschulen im globalen Süden und in Nordamerika verlaufen. Die Missionswissenschaft als eigene Disziplin spielt meist nach wie vor eine besondere Rolle. Im englischsprachigen akademischen Umfeld etablierten sich deshalb in den letzten Jahrzehnten die Studies of World Christianity. Sie untersuchen die enorme Ausbreitung des Christentums im globalen Süden, die mehrheitlich charismatisch-pfingstlichen Gesichter des Christentums sowie die immense Vielfalt der Formen des Christseins weltweit. Hierzu gehören auch die „Gemeinden unterschiedlicher Sprache und Herkunft“ (früher: Migrationsgemeinden), die durch Migration und Flucht, Umsiedelungen, Kriege etc. in sämtlichen Richtungen – von Nord nach Süd, von Süd nach Nord, von Ost nach West und von West nach Ost – entstanden sind.
Somit nimmt der Lehrstuhl eine Brückenfunktion ‚zwischen den Welten‘ wahr, sich den religiösen und theologischen Herausforderungen im globalen Dialog zu stellen und für die hiesigen Entwicklungen in Deutschland und Europa fruchtbar zu machen.
Das Fach und der Lehrstuhl sind in hohem Maße gegenwartsrelevant für die Herausforderungen in den Kirchen, Religionsgemeinschaften und in der Gesellschaft: als Beitrag zur interkulturellen und interreligiösen Kompetenz, zur Pluralitätsfähigkeit in der deutschen postmigrantischen Gesellschaft und als Reflexion über aktuelle Probleme globaler interkultureller Ethik.
Ziel meiner Theoriebildung und Forschungen ist, Wege der Verständigung und friedlichen Koexistenz verschiedener religiöser, intra-religiöser, kultureller und kirchlicher Traditionen zu suchen. Hierzu gehört, intersektionale Formen von Rassismus, Neokolonialismus, Antisemitismus, Sexismus und weiteren Formen „gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit“ (Andreas Zick) zu analysieren und alternative Denk- und Handlungsweisen zu entwickeln. Lateinamerika (v.a. Argentinien, Brasilien, Costa Rica, Mexiko) und Afrika (v.a. Ghana, Südafrika, Tansania) spielen dabei eine besondere Rolle, sowie Osteuropa (v.a. Ungarn) und die christlich-islamischen Beziehungen. und Afrika spielen dabei eine besondere Rolle, sowie die christlich-islamischen Beziehungen.
Die vier Bereiche Interkulturelle Theologie, Missionswissenschaft, Ökumenik und Religionswissenschaft sind miteinander verzahnt und überschneiden sich, werden aber der Übersicht halber nacheinander erläutert.

Interkulturelle Theologie

Die Interkulturelle Theologie (Missionswissenschaft und Ökumenik) befasst sich mit Formen der Interkulturalität, die ein grundlegendes Kennzeichen und eine Ressource des Christentums und der Theologie ist. Seit den Anfängen waren christliche Gemeinschaften von der Überschreitung kultureller, religiöser, sozialer und ethnischer Grenzen, Alters- und Genderbarrieren etc. geprägt. Im Laufe der zweitausendjährigen Geschichte ist eine Fülle an verschiedenen Gesichtern des Christentums entstanden.
Interkulturelle Theologie verstehe ich als theologische Reflexion im Dazwischen, d.h. im „Dritten Raum“ (Homi Bhabha): Es geht darum, die Bedeutung der vielfältigen Glaubenspraxen, Theologien und transkulturellen hybriden Phänomenen im Weltchristentum in Geschichte und Gegenwart wahrzunehmen, miteinander zu vermitteln und auszuhandeln. Die sechs Kontinente Afrika, Asien, den Pazifik, Lateinamerika, Nordamerika und Europa wie auch die religiösen Transformationsprozesse und interkontinentalen Wechselwirkungen werden exemplarisch untersucht. Dies provoziert die Frage: Welche Konsequenzen ergeben sich hieraus für die hiesige Wissenschaft und die Kirchen?
Mein theoretischer Ansatz ist, von den „offenen Wunden“ (Walter Mignolo) der weltweiten Formen von Kolonialismus, Imperialismus und Globalisierung auszugehen und zur „Dekolonialisierung des Wissens“ (decolonisation of knowledge) in der Theologie beizutragen. Eine herausragende Rolle spielen dabei Theorien, Denk- und Wissensformen aus dem globalen Süden und nicht-christlichen Kontexten, sogenannte „Epistemologien des Südens“ (Boaventura de Sousa Santos). Sie werden mit der hiesigen Theoriebildung, insbesondere den Kultur- und Sozialwissenschaften und Gender Studies, und der Theologie in Dialog gebracht. Der Fokus richtet sich auf innovative theologische weltweite Ansätze zu Theologien der Befreiung, Postkolonialen Theologien, Public Theology (Öffentliche Theologie), theologischer Geschlechterforschung, pentekostalen spirituellen Theologien, postmigrantischen Theologien, ökologischen und performativen Körper- und Tanz-Theologien.
Mein spezifisches Profil ist, politisch-ethische Fragestellungen zum Verhältnis von Religion und Politik, global-ethischen Problemen – insbesondere zu Menschenrechten, Flucht/Migration, Geschlechterverhältnissen, zur Entwicklungszusammenarbeit – mit ästhetisch-spirituellen Fragen wie dem Tanz zu verbinden. Aufgrund jahrelanger Forschung und Lehre in Buenos Aires in Argentinien liegt ein Schwerpunkt auf Lateinamerika. Dies stellt deutschlandweit in der evangelischen Theologie ein ökumenisches Alleinstellungsmerkmal dar, da zu Lateinamerika vor allem an römisch-katholischen Fakultäten geforscht wird.
Meine Inter-Dance-Forschung aus religionswissenschaftlicher, interreligiöser und interkulturell-theologischer Perspektive ist ebenfalls ein Alleinstellungsmerkmal. Tanz als ‚leibkörperliche‘ performative Sprache ist eine religiöse und spirituelle Ausdrucksform, die in der Religionsgeschichte in fast allen Religionen eine zentrale Rolle spielt, jedoch in der westlich-christlichen, kolonial geprägten Diskursanordnung eine marginale Rolle spielt. Tanz gehört aus dekolonialer Perspektive zu den alternativen ‚Epistemologien des Südens‘. Meine Themen der Tanzforschung sind derzeit: Tanz als Resilienz in existenziellen Notsituationen; Tanz als sinnliche, erotische und ekstatische Spiritualität; Tanz und Theologie.

Missionswissenschaft

In der Missionswissenschaft wird die Geschichte der Mission im Horizont der „polyzentrischen Christentumsgeschichte“ (Klaus Koschorke) erforscht. Die christliche Mission ging von verschiedenen Orten und Zentren (keineswegs nur von Europa) aus und wurde vielerorts maßgeblich von zunächst andersreligiösen Menschen vor Ort getragen, die sich dem christlichen Glauben zugewandt hatten. Die Missionsgeschichte ist zugleich eine sog. Verflechtungsgeschichte der Ausbreitung verschiedener Religionen, d.h., die Religionen haben sich durch ihre wechselseitigen Kontakte beeinflusst und weiterentwickelt
Eine zentrale Frage der Missionstheologie ist: Was bedeutet ‚Mission‘ heute – angesichts der postkolonialen Kritik an der historischen ambivalenten Verquickung von Kolonialismus und Mission, aber auch angesichts der Dankbarkeit von Christ:innen und Kirchen gegenüber ihren Missionar:innen? Welche missionstheologischen Ansätze gibt es hierzu aus dem globalen Süden?
Am Lehrstuhl konzentriere ich mich auf das Forschungsfeld der sog. Studies of World Christianity, die im englischsprachigen Raum aus den Mission Studies hervorgegangen sind. Gegenwärtig arbeite ich zu Inhalten, Methoden und Epistemologien der „Studien zum Weltchristentum“ im deutschsprachigen Kontext, mit besonderem Fokus auf Pfingstbewegungen und Charismatische Bewegungen. Ziel ist es, zur postkolonialen Missionswissenschaft und Frauen- und Geschlechterforschung in der Missionsgeschichte und Missionstheologie beizutragen.

Ökumenik

Die Ökumenik (griech. οἰκουμένη: bewohnte Erde, Erdkreis) reflektiert die Geschichte und Gegenwart der weltweiten Ökumenischen Bewegung. Theologisch denkt sie über die Einheit und Zusammengehörigkeit im weltweiten Christentum nach: Was hält die verschiedenen Kirchen und Formen des Christ:inseins zusammen – angesichts der konfessionellen Trennungen, kulturellen Prägungen des Christentums und disparaten neuen Formen des Christseins? Welche Formen der Zusammenarbeit für die Welt (den Oikos) sind möglich, beispielsweise im interreligiösen Dialog, in der Überwindung von Gewalt, Krieg und Verarmung, antirassistischer Theologie (im Sinne der Ökumenischen Sozialethik)?

Am Lehrstuhl stehen drei Herausforderungen im Fokus:

Erstens ist das Ziel, eine Ökumenik des Weltchristentums zu entwickeln. Das Weltchristentum geht weit über traditionelle Formen der protestantischen ökumenischen Theologie mit der römisch-katholischen Weltkirche und den orthodoxen Kirchen hinaus: Pfingstbewegungen weltweit bilden ihre eigenen Zusammenschlüsse oder sind unabhängig und bleiben häufig außerhalb der traditionellen protestantischen ökumenischen Bewegungen, d.h. dem Ökumenischen Rat der Kirchen, den konfessionellen Weltbünden und der Lausanner evangelikalen Bewegung. Zunehmend gehören Kirchen und Gemeinden keinem ökumenischen Zusammenschluss an. Gleichzeitig leben viele Kirchen und Gemeinden in friedlicher Nachbarschaft oder im Konflikt mit anderen Religionsgemeinschaften, so dass das christliche Zeugnis in interreligiösen Beziehungen eine zentrale Herausforderung darstellt. Die interkonfessionelle Dogmatik benötig deshalb neue Methodologien. Diese neuen Wege werden am Lehrstuhl mit erfahrenen internationalen Ökumeniker:innen der Ökumenischen Bewegung beschritten und das Gespräch mit Expert:innen zum Weltchristentum und mit Vertreter:innen der östlichen Orthodoxen Kirchen gesucht.

Zweitens geht es zukünftig um postmigrantische Ökumenische Theologie, insbesondere durch die „Gemeinden unterschiedlicher Herkunft und Sprache“, die durch Flucht- und Migrationsbewegungen weltweit entstehen. Sie werfen die Frage auf, wie Kirchen und Gemeinden zusammenwachsen und gemeinsam ‚Kirche interkulturell‘ sein können. Gleichzeitig bieten sie die große Chance, die weltweite Vielfalt der Fülle Christi vor Ort und die grenzüberschreitende Botschaft des Christentums widerzuspiegeln. In Deutschland existieren sie häufig abseits der etablierten Kirchen. Ihre Mitglieder leben oft in prekären Verhältnissen. Die charismatisierten Gemeinden praktizieren ‚bewegte Formen des Christseins‘, im Vergleich zu den eher stillen, ruhigen und andächtigen westeuropäischen Gottesdienst- und Spiritualitätsformen. Zentral ist die Aufarbeitung traumatischer Flucht- und Migrationserfahrungen durch die geschichtlichen Formen der weltweiten Kolonialisierungen, der Imperialismen, Antisemitismen, Genoziden, Totalitarismen, etc.

Drittens gehören Geschlechterverhältnisse, Sexualitäten und sexualisierte Gewalt zu den strittigsten Fragen der Ökumene, sowohl in und zwischen den Kirchen. Die Risse und Gräben sind tief, sowohl zwischen konfessionellen Traditionen als auch zwischen Nord und Süd, Ost und West. Die Ökumenische Theologie sucht nach Wegen im Horizont der ekklesiologischen Vision einer „inklusiven Gemeinschaft“.

Religionswissenschaft

Aufgabe der Religionswissenschaft ist, darüber nachzudenken, was mit ‚Religion‘ gemeint ist und wie es möglich ist, sich dem Selbstverständnis und den Denkwelten und Praxisformen nicht-christlicher Religionen anzunähern. Religionswissenschaftliche Theoriebildung untersucht, wie es gelingen kann, andere zu verstehen, ohne vorschnell eigene Bilder und Vorurteile zu projizieren. Diskutiert werden Theorieansätze, was Religionen gemeinsam haben, was sie unterscheidet und wie interreligiöse Dialoge gestaltet werden können.

Ein Schwerpunkt am Lehrstuhl ist der systematische Religionsvergleich, beispielsweise zu ethischen, anthropologischen und ästhetischen Fragen (Menschenrechte, Menschenbilder, Geschlechter, Sexualitäten, Tanz). Die theologische Religionswissenschaft wird als postkoloniale bzw. dekoloniale Religionswissenschaft profiliert, die den Eurozentrismus der Geschichte der Religionswissenschaft zu überwinden sucht und das Gespräch mit „indigenen Wissensformen“ (indigenous knowledges) sucht. Erkenntnisse der Religionswissenschaft werden für die Theologie des interreligiösen Dialogs, die Theologie der Religionen und die Komparative Theologie fruchtbar gemacht. Im interreligiösen Dialog wird vor allem das Gespräch mit der Islamwissenschaft und der Islamischen Theologie gesucht.

Lehrformen

Forschendes Lehren

Möglichst viele Lehrveranstaltungen werden als „forschendes Lehren“ angeboten, damit Theologiestudierende vom ersten Semester an in die Such- und Forschungsprozesse im Fach einbezogen werden. Regelmäßig biete ich International Classrooms für digitale Seminare an, beispielsweise auf Spanisch mit Lateinamerikanischen Hochschulen und Studierenden, oder auf Englisch mit Partnerhochschulen in anderen Kontinenten.

Fremd- und mehrsprachige Lehre

Die fremdsprachige Lehre auf Englisch, Spanisch, Französisch und Deutsch in den International Classrooms ist ein Charakteristikum meiner Lehre als Lehrstuhlinhaberin. Im Ökumenischen Kolleg mit internationalen Studierenden und Doktorierenden lehre ich mehrsprachig, damit Studierende das Deutsche sowie ihre Muttersprache und ggf. andere Sprachen im Kolleg einüben können. Durch Übersetzungen leiste ich Hilfestellung und Vermittlung.

International Classrooms 

Den Studierenden werden so Möglichkeiten eröffnet, in direkten Austausch mit Vertreter:innen und Studierenden aus anderen Kirchen, kulturellen und religiösen Traditionen zu treten, insbesondere durch Studienreisen, digitale International Classrooms (und Exkursionen zu Partnerhochschulen in anderen Ländern. Studienreisen fanden bereits nach Bosnien-Herzegowina (2017), Argentinien (2018) statt, für 2022 ist Tansania geplant. International Classrooms wurden mit Mexiko (2021), Costa Rica (2020 und 2022) durchgeführt und sind mit den Fidschi Inseln in Planung. Sich überraschen zu lassen, voneinander zu lernen, Blickwechsel zu wagen und über die Herausforderungen gemeinsam kritisch zu reflektieren, ist das Ziel.

Exkursionen und Studienreisen (Exposure)

Interreligiöse Begegnungen in Deutschland werden ermöglicht durch Kooperationen mit anderen Fakultäten, Instituten der Religions- und Islamwissenschaft, den Jüdischen Studien und anderen religionsbezogenen Wissenschaften (u.a. in der Metropolregion Nürnberg und in Bayern). Partner:innen im Dialog sind das „Abrahamische Forum e.V.“ (Arbeitskreis Religionen für biologische Vielfalt), das Centrum Mission EineWelt Neuendettelsau, die Brücke-Köprü Nürnberg, der Islambeauftragte und der „AK Islam“ der Ev.-Lutherischen Kirche in Bayern (ELKB) sowie die Fachstelle für „Internationale Gemeinden“ der ELKB. Regelmäßig werden Expert:innen zu Gastvorträgen eingeladen.

Mehrere Studienreisen bzw. Summer Schools wurden seit 2016 durchgeführt: 2017 fand die Studienreise zum Thema „Religion und Politik – Christlich-islamischer Dialog in Bosnien-Herzegowina“ statt; 2018 die Summer School in Argentinien zum Thema „Religion und Menschenrechte“; für 2022 ist ein Joint Seminar zum Thema „Religion and Theology in Public Life“ mit Makumira University in Tansania in Planung, gemeinsam mit Mission EineWElt (MEW) und der FAU Erlangen.

Veranstaltungsformen

  • Die Vorlesungen vermitteln einen fundierten Überblick über die Interkulturelle Theologie, Religions- und Missionswissenschaft. Jedes Semester wird ein Schwerpunktthema behandelt, an dem exemplarisch das Fach studiert werden kann. Begleitend finden Exkursionen zu Einrichtungen und religiösen Räumen anderer Religionen oder Kirchen statt, ebenso zu Begegnungsstätten in der Region Nürnberg.
  • In Übungen findet eine vertiefte „Quellenlektüre“ einschlägiger und besonders eindrucksvoller Texte statt; begleitend zu den Vorlesungen stellt dies eine optimale Prüfungsvorbereitung dar. In Übungen zu weiteren Themen werden gegenwartsrelevante Fragen aufgegriffen und häufig mit Exkursionen verbunden.
  • Regelmäßig finden Studienreisen in andere Länder (bzw. Summer Schools) statt, die den Studierenden die Möglichkeit bieten, in einen direkten Austausch mit Vertreter:innen (bzw. Studierenden) von Kirchen, religiösen Traditionen und Forschenden zu treten. In Vorbereitungsseminaren bereitet sich die Gruppe der Teilnehmenden der Studienreise durch Textlektüre, Filme und Gespräche mit eingeladenen Gastreferent:innen auf das jeweilige Land und das Thema vor.
  • Die Interkulturellen Blockseminare in Kooperation mit Mission EineWelt Neuendettelsau bieten ebenfalls Möglichkeiten zum direkten Austausch mit Theolog:innen aus den Partnerkirchen und Partnerhochschulen in Afrika, Asien, Lateinamerika und dem Pazifik. Ähnliches gilt für Kooperationsveranstaltungen mit anderen Fakultäten oder Einrichtungen anderer Kirchen und Religionen in der Region Nürnberg.
  • Das Ökumenische Kolleg wird jedes Semester für internationale und deutsche Studierende (als Übung) angeboten. Es richtet sich insbesondere an internationale und hiesige Studierende und Doktorierende. Das Format eignet sich ebenfalls sehr gut für Studierende, die eine Studienzeit im Ausland planen oder nach dieser an die Augustana-Hochschule zurückkehren. Der Begriff „Kolleg“ drückt aus, dass die Teilnehmenden wechselseitig interkulturell, ökumenisch und interreligiös voneinander lernen. Das Ökumenische Kolleg wird mehrsprachig durchgeführt, so dass alle ihre Fremdsprachenkenntnisse – Deutsch, Englisch, Spanisch, Französisch oder Portugiesisch – verbessern können. Jedes Semester steht ein zentrales Thema der Ökumene, des interreligiösen Dialogs oder der globalen Ethik im Fokus.
  • International Classrooms werden regelmäßig in Kooperation mit Professor:innen aus Partnerhochschulen in Lateinamerika und Asien in digitaler Form per Videokonferenzen auf Spanisch oder Englisch zu gegenwartsrelevanten Themen angeboten. Diese Angebote sind meist auch offen für Studierende aus anderen Hochschulen und Universitäten in Deutschland. Diese Lehrveranstaltungen werden im Modul Interkulturelle Theologie regulär angerechnet. Es besteht die Möglichkeit, im Anschluss einen vertiefenden Essay zu verfassen. Die Teilnehmenden erhalten automatisch ein zweisprachiges Teilnahme-Zertifikat.
  • Im Rahmen des International Exchange Course Programms der Augustana-Hochschule können Augustana-Studierende digital an bestimmten, im Vorlesungsverzeichnis dafür ausgewiesenen Lehrveranstaltungen von Partnerhochschulen (z.B. Waldenser-Fakultät Rom; Wartburg Seminary, USA) teilnehmen (meist auf Englisch oder Spanisch) und sich die Lehrveranstaltungen anrechnen lassen. Umgekehrt laden wir Studierende unserer Partnerhochschulen ein, an bestimmten, im Vorlesungsverzeichnis dafür ausgewiesenen Lehrveranstaltungen der Augustana-Hochschule teilzunehmen.
  • Die Proseminare dienen dazu, an einem exemplarischen Kontext und Thema Grundfragen und Theorien der Interkulturellen Theologie und der Missions- oder Religionswissenschaft kennenzulernen. Die eigenverantwortliche Lektüre von Texten und die gemeinsame Diskussion stehen im Vordergrund. Zur Vertiefung können Exkursionen zu Praxisfeldern in der Region stattfinden.
  • In den Hauptseminaren (meist als Vorbereitungsseminar auf eine Studienreise oder als Studienwoche) werden Grundkenntnisse und Grundfähigkeiten des interkulturellen und interreligiösen Dialogs vertieft.
  • Das Doktorand:innen- und Habilitand:innenkolloquium (Oberseminar) dient der Begleitung wissenschaftlicher Qualifikationsschriften. Studierende mit besonderem Studieninteresse für interkulturelle und interreligiöse Fragen können an der Diskussion laufender Forschungen teilhaben und mitwirken. Der Besuch setzt eine persönliche Anmeldung voraus.

Prüfungen

Vorgezogene Zwischenprüfung (ZP)
Für das Fach Interkulturelle Theologie, Missions- und Religionswissenschaft kann an der Augustana-Hochschule eine vorgezogene mündliche Zwischenprüfungsleistung (20 Minuten) in Ersatz des exegetischen Faches, in dem keine Klausur geschrieben wird, erbracht werden.

Vorgezogene Examensprüfung im Fach IKT
Am Lehrstuhl können Sie die vorgezogene Examensprüfung im Fach „Religionswissenschaft und Interkulturelle Theologie“ für den Pfarramtsstudiengang (valide für alle landesirchlichen Prüfungen) ablegen.
Gemäß der „Richtlinien zur Prüfung in Religionswissenschaft und Interkultureller Theologie“ (2011) der Rahmenordnung der EKD (§ 7, Ziffer 8) sieht der Pfarramtsstudiengang (Kirchliches Examen) „den Nachweis über eine mündliche Prüfung im Fach Religionswissenschaft und Interkulturelle Theologie vor, sofern diese nicht Bestandteil der Ersten Theologischen Prüfung bzw. der Prüfung zum Magister Theologiae ist. Ob diese Prüfung als Zulassungsvoraussetzung zum Examen oder als Teil des Examens selbst abgelegt wird, liegt im Ermessen der örtlichen Prüfungsordnungen.“
In der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern (ELKB) ist diese Prüfung Zulassungsvoraussetzung für die Theologische Aufnahmeprüfung (§ 5h der Bayerischen Prüfungsordnung für die Theologische Aufnahmeprüfung, TheolAufnPO 2011).

Mündliche Prüfung im Pfarrverwalter:innenstudiengang
In der Interkulturellen Theologie, Missions- und Religionswissenschaft müssen gemäß § 5 Abs. 2 Buchst. a Prüfungsordnung für die Aufnahmeprüfung für Pfarrverwalter (PfVwAufnPO) vom 21.11.2013 „Lehrveranstaltungen im Umfang von mindestens 3 SWS belegt werden“.
Die „Vorlage eines benoteten Lehrveranstaltungszeugnisses aus dem Themenbereich nichtchristlicher Gegenwartsreligionen / Religionswissenschaft und Interkulturelle Theologie“ ist obligatorisch zum Examen im Pfarrverwalter:innenstudiengang.

Proseminararbeiten / Essays / Examensarbeiten
In der Interkulturellen Theologie, Missions- und Religionswissenschaft können

  • Proseminarbeiten (3 LP) geschrieben werden,
  • Essays (1 LP) zu bestimmten Lehrveranstaltungen eingereicht werden,
  • Hauptseminararbeiten,
  • Examensarbeiten für die Theologische Aufnahmeprüfung in der ELKB verfasst werden.

Interkultureller Hochschulgottesdienst

An der Augustana-Hochschule findet jedes Semester ein Interkultureller Hochschulgottesdienst statt, um die Interkulturalität als Kennzeichen des Christentums seit den Anfängen und in der weltweiten Ökumene heute zu feiern.

Dieser Gottesdienst ist immer ein Experiment, ein sog. „explorativer Gottesdienst“, in lebendiger ökumenischer Spiritualität, mit Musik-, Kunst- und Tanzformen, in mehreren Sprachen und im Dialog mit hiesigen Vertreter:innen aus dem Weltchristentum.

Veröffentlichungen

Bücher

  1. Menschenrechte in Argentinien zwischen Religion und Gesellschaft. Postkoloniale Perspektiven für Religionswissenschaft und Interkulturelle Theologie Stuttgart: Kohlhammer 2023 (ca. 700 Seiten).
  2. Dance as Third Space. Interreligious, Intercultural, and Interdisciplinary Debates on Dance and Religion(s) (Research on Contemporary Religion Series RCR 032), Göttingen, Vandenhoeck & Ruprecht, Brill Group, 2022 (420 Seiten).
  3. Theologie und Geschlecht. Dialoge querbeet, hg. zus. mit David Plüss, Münster, LIT, 2008.
  4. Grenzen erkunden zwischen Kulturen, Kirchen und Religionen, hg. zus. mit Katrin Kusmierz, Benedict Schubert, Rudolf von Sinner, Burkhard Weber, Frankfurt a. M., Lembeck, 2007.
  5. "... nicht mehr männlich und weiblich ..."? Ekklesiologie und Geschlecht in ökumenischem Horizont, Frankfurt a. M., Lembeck, 2006.
  6. Als hätten sie uns neu erfunden. Beobachtungen am Schnittpunkt von Fremdheit und Geschlecht, hg. zus. mit Christine Lienemann-Perrin, Doris Strahm, Luzern, Edition Exodus, 2003.
  7. Theologie Unterwegs II. Eindrücke, Bilder und Nachgedanken einer Studienreise nach Südafrika, hg. zus. mit Katrin Kusmierz, Christine Lienemann-Perrin, Julia Müller-Clemm, Basel, Theologische Fakultät Basel, 2002.

Eine Liste meiner Veröffentlichungen finden Sie unter diesem Link:
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Forschungsschwerpunkte

  • Tanz und Religion(en): interkulturell und interreligiös
  • Studien zum Weltchristentum (Studies of World Christianity)
  • Argentinischer Tango und Spiritualität
  • Postkoloniale Interkulturelle Theologie und Religionswissenschaft (Dekolonisierung / descolonización)
  • Religionen und Theologien in Lateinamerika (v.a. Befreiungstheologien; Pfingstlich-charismatische Bewegungen)
  • Menschenrechte im interkulturellen Dialog verschiedener Religionen
  • Globale Ethik: Migration und Flucht
  • Religion und Politik (Public Theology) in Post-Konflikt-Staaten (Schwerpunkt: Argentinien)
  • Gender Studies (Frauen-, Männer-, Queerforschung) und Feministische Theologien
  • Interreligiöser Dialog, Geschlecht und Sexualitäten

Forschung und Lehre mehrsprachig:
Deutsch, Englisch, Spanisch, Französisch

Promotionen und Habilitationen

Derzeit betreute Promotionsprojekte:

  • Raphael Sartorius: „Religiöse und politische Diskurse in der Entwicklungszusammenarbeit – am Beispiel der Organisation ‚Brot für die Welt‘“
  • Sabine Jarosch: „Postkoloniale Theologie nach der Shoah? Eine Deutungsmachtanalyse von Täter- und Opferkonzeptualisierungen im christlichen Diskurs über Israel und Palästina in Deutschland“
  • Robert Byamungu, „L’impact des cultures Shi, Nande et l’héritage missionnaire sur le rôle et statut de la femme dans les églises protestantes de l’est de la République Démocratique du Congo“

Derzeit mitbetreute Promotionsprojekte:

  • Elizabeth Silayo, „The Concept on Disability Among the Chagga People and their Implications to the Life of People with Disability“, Erstbetreuung: Univ. Prof. Dr. Andreas Nehring, FAU Erlangen
  • Eduardo Fermín Maciel aus Argentinien, Doktorand in Philosophie: „Del sufrimiento a la esperanza. La labor de Pro-Búsqueda ante el dilema de la verdad y la memoria en El Salvador“, Erstbetreuung: Universidad Centroamericana „José Simeon Cañas“ (UCA), El Salvador

Abgeschlossene mitbetreute/begutachtete Promotionen:

  • Joo Mee Hur (PhD Doktor of Philosophy), Inheriting the Mother’s Name. Intercultural Theology, Women’s Subjectivity and the Arts, Johannes Evangelisch-Theologische Fakultät, Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Erstbetreuung: Prof. Dr. Volker Küster (2021)
  • Peter Neumann (1943–2020), „Männliche Identitäten im Lehrerberuf“, Erstbetreuung: Univ. Prof. Dr. em. Fritz Böversen, Lehrstuhl für Erziehungswissenschaften, Bergische Universität Wuppertal, Dissertation an der Bergischen Universität Wuppertal eingereicht (2020)
  • Conrad Krannich, „Recht macht Religion. Eine Untersuchung über Taufe im Asylverfahren“, Institut für Systematische Theologie / Praktische Theologie und Religionswissenschaft, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Erstbetreuung: Prof. Dr. Daniel Cyranka (2020)
  • Nora Kurzewitz, „Pentekostalismus, Gender und Heilung in Costa Rica“, Lehrstuhl für Religionswissenschaft und Interkulturelle Theologie, Theologisches Seminar, Universität Heidelberg, Erstbetreuung: Prof. Dr. Michael Bergunder (2019)
  • Suzana Sitayo, „Irkisongo Eunoto Ceremony: Human Sacrificial Practice Among The Maasai“, Philosophische Fakultät und Fachbereich Theologie, FAU Erlangen, Erstbetreuung: Prof. Dr. Andreas Nehring (2019)
  • Nyah Ayu Krismawati, „Reformdenken indonesischer Muslime in der era Reformasi“, Kirchliche Hochschule Wuppertal-Bethel, Erstbetreuung: Prof. Dr. Henning Wrogemann (2018)

Abgeschlossene mitbegutachtete Habilitationen:

  • PD Dr. Friederike Oertel, „Konflikte, Kapital und Habitus. Zugänge zur Apostelgeschichte mit Pierre Bourdieus Theorie der Praxis“, Augustana-Hochschule Neuendettelsau, Fachmentorat Leitung: Prof. Dr. Christian Strecker (2021)

Aktuelles - Internationales

Inter-Dance: Interkulturelle und Interreligiöse Projekte

Tanzen ist in vielen Religionen ein Medium, um mit der unsichtbaren Welt in Beziehung zu treten, in Rites de Passage, Heilungsritualen, Trance, Zeremonien oder Festen. Körper,  Bewegung und Tanz stehen heute in vielen spirituellen Suchbewegungen im Fokus. Oft sind die Übergänge zum Alltag fließend. Getanzt wird auch einfach aus Freude, im Sport oder in der Kunst.

Tanz kann helfen, die COVID 19 Pandemie besser zu überstehen. Inzwischen gibt es SocialDistancing-Dancing online. Manche Neurobiolog*innen behaupten auch: Tanz macht nicht nur glücklich, sondern auch schlau.

„Inter-Dance“ ist das Forschungsgebiet von Prof. Dr. Heike Walz: Tanz kann als Körpersprache auch Menschen zusammen bringen und Barrieren überwinden. Dann eröffnet sich ein „Dritter Raum“ für neue sprachliche, interkulturelle, interreligiöse, spirituelle und soziale Begegnungen. 2020 – 2021 finden im Rahmen des Forschungsgebiets mehrere Projekte statt.

»Ich würde nur an einen Gott glauben, der zu tanzen verstünde« (Friedrich Nietzsche)

 


Rückblick auf 2020

 

Internationale Forschungskonferenz

Dance with God or the Devil? Interreligious and Intercultural Debates on Dance and Religion(s)

 

Prof. Dr. Heike Walz verwandelte die Augustana-Hochschule vom 2.– 6. März 2020 zum Zentrum der interdisziplinären, interreligiösen und interkulturell-theologischen Tanz- forschung. Internationale Expert*innen aus verschiedenen Ländern, Universitäten, Religionen, Kirchen und Fachdisziplinen waren eingeladen. Sie präsentierten religiöse und spirituelle Tanzformen,  kontroverse Debatten um das Tanzen in Religion(en) weltweit. Theologiestudierende diskutierten angeregt mit ihnen. Gemeinsam experimentierten wir mit Tanz in interkulturellen und interreligiösen Dance Workshops.

Stud. Theol. Franka Plößner drehte zwei Videos, die Sie hier und hier anschauen können.

Einen Artikel zur Konferenz von Prof. Dr. Heike Walz können Sie hier lesen.

Die Buchpublikation der Vorträge auf Englisch unter dem Titel Dance as Third Space. Interreligious, Intercultural, and Interdisciplinary Debates on Dance and Religion(s) ist in Vorbereitung und wird vorauss. 2021 erscheinen.

 


2021: Herzliche Einladung!

 

Öko-Bewegungs-Tanz Workshop “Micro-Tänze”

Mit Prof. Dr. Ángel F. Méndez Mentoya, Iboamerikanische Universität, Mexiko-City

19. - 22. März 2021

 

Prof. Méndez Mentoya, Theologe, Tänzer und Choregraph, schaltet sich digital zu und gibt auf Englisch eine Einführung in sein Konzept der Öko-Natur-Micro-Tänze. Er leitet Studierende an, eigene Micro-Tänze im Körperkontakt mit der Natur zu entwickeln. Die Mikro-Tänze werden auf Video aufgenommen.

Anmeldung und weitere detaillierte Informationen finden Sie hier

 


Inter-Drumming and Dancing Workshop mit Mission EineWelt

Mit Elliot Mohlamme und Samuel Odai Mensah

4. - 6. Juni 2021

„Im Anfang war der Rhythmus.“ (Hans von Bülow)

 



Musik und Tanz bewegen Menschen auf der ganzen Welt. Elliot Mohlamme aus Südafrika und Samuel Odai Mensah aus Ghana nehmen dich mit in die Welten afrikanischer Tänze und Rhythmen.  Du kannst tanzen, trommeln oder beides, es werden zwei Performances mit je einer Trommel- und Tanzgruppe erarbeitet und zusammengeführt.

Anmeldung und weitere detaillierte Informationen finden Sie hier.

 

Aktuelles

  • Tanzend die Natur berühren in Corona-Zeiten
    „Öko-Dance-Workshop“ Mexiko-City/Neuendettelsau am Lehrstuhl für Interkulturelle Theologie

    Prof. Dr. Ángel Méndez Montoya, Tänzer, Choreograph und römisch-katholischer Theologe am Institut für Religionswissenschaft der Iberoamerikanischen Universität Mexiko-City, ist an der Augustana kein Unbekannter. Er kooperiert mit Prof. Dr. Heike Walz in ihrem Forschungsschwerpunkt „Tanz und Religion(en) interkulturell und interreligiös“. Im Rahmen des International Course Exchange Program der Augustana-Hochschule nahmen Theologiestudierende, Doktorierende und Post-Docs in dem hybriden Öko-Dance-Workshop vom 19.–22. März 2021 teil. Sie choreographierten „Micro-Tänze“ im Wald, auf der Wiese oder am Bachufer und nahmen sie auf Video auf. Dieses Experiment ist ein Mosaikstein im ökologischen Profil der EMAS-zertifizierten Augustana-Hochschule, inspiriert durch den interkulturellen Dialog mit öko-feministischer Body-Theologie in Lateinamerika.
    In Zeiten der pandemischen globalen Krise birgt das Berühren, das Berührtwerden und der Körperkontakt mit anderen Menschen die Gefahr der Ansteckung. Soziale Distanzierung ist geboten. Stattdessen ist es möglich, mit Elementen der Natur in Berührung zu kommen, von der Natur bewegt zu werden und mit ihr zu tanzen. In hiesigen Breitengraden mag dies ungewöhnlich anmuten, in Lateinamerika hat es einen existenziellen Hintergrund. Angesichts von massiven Umweltverschmutzungen durch Monokulturen, Pestiziden und der Abholzung von Urwäldern spielt gelebte Ökologische Theologie eine wichtige Rolle. Das Leben des eigenen Körpers hängt vom Überleben des Planeten ab. Es braucht transnationale Gemeinschaften der Solidarität, die sich für das Überleben von Menschen und der Mutter Erde einsetzen. Theolog*innen drücken dies im Konzept des sogenannten acuerpamiento aus, das abgeleitet ist vom Spanischen acuerpar, d.h. jemanden zu unterstützen, mit Vernunft, Geist und Körper.
    Im digitalen Workshop leitete Prof. Montoya zehn Teilnehmerinnen aus Neuendettelsau, Eichstätt und Berlin an, dies selber zu erleben. Sie entwickelten Bewegungssequenzen, sogenannte Mikro-Tänze im Körperkontakt mit der Natur nahmen sie auf Video auf. Stud. theol. Franka Plößner, Famula am Lehrstuhl von Prof. Walz, produzierte aus den Kurzvideos ein Gesamt-Video, unterlegt mit Musik, die sie gemeinsam mit stud. theol. Hannah Lichtinger live einspielte. Der interkulturell-theologische Austausch mit Mexiko über Tanz und Kunst wird weitergehen. Das Video können Sie hier anklicken.
  • Der Lehrstuhl für Interkulturelle Theologie, Missions- und Religionswissenschaft trauert um Prof. Dr. Johannes Triebel. Als langjähriger Leiter des Missionskollegs Neuendettelsau (heute Referat Mission Interkulturell von Mission EineWelt) und Schatzmeister der Deutschen Gesellschaft für Missionswissenschaft war er ein zuverlässiger Kooperationspartner des Lehrstuhls und geschätzter Kollege. Triebel verstarb am 8. Januar 2020 im Alter von 74 Jahren.
    Hier lesen Sie den Nachruf von Mission EineWelt.
  • 02.-06.03.2020, "Dance with God or the Devil? Interreligious and Intercultural Debates on Dance and Religion(s)"; Blockseminar Interkulturelle Theologie und Religionswissenschaft für Studierende und Wissenschaftler*innen. Den  Flyer mit Programm und Höhenpunkten und das aktualisierte Programm finden Sie hier.
  • 19.03.2018, Vortrag "Cuál es tu religión? Ciencia de la Religión. Debates y desafios actuales", Red Ecuménica de Educación Teológica (REET); "Wie hälst du's mit der Religion? Religionswisschenschaft. Aktuelle Debatten und Herausforderungen, Ökumenisches Netzwerk Theologische Ausbildung, Evangelische Kirche am Rio de la Plata (IERP), Sucre 288, Belgrano, Buenos Aires. Link:http://reet.org.ar/2018/03/01/charla-abierta-cual-es-tu-religion-la-ciencia-de-la-religion-debates-y-desafios-actuales; Video: https://www.youtube.com/watch?v=_dKZ-YJ0N5g.
  • Gespräch mit Friedensnobelpreisträger Adolfo Péres Esquivel in Buenos Aires. Prof. Dr. Heike Walz ermöglicht Begegnung mit dem argentinischen Friedensnobelpreisträger für Gewaltlosigkeit und Menschenrechte anlässlich der Summer School zu "Religion und Menschenrechte in Argentinien" im März 2018. Mehr zum Thema Gespräch mit Friedensnobelpreisträger Adolfo Péres Esquivel in Buenos Aires.
  • 05.-17.03.2018 Summerschool/Studienreise: "Religion und Menschenrechte in Argentinien". Ziel der Reise ist, Kirchen und Religionsgemeinschaften, die Menschenrechtsproblematik und die gegenwärtige politische Situation in Argentinien vor Ort kennenzulernen und zu reflektieren. Einen Flyer, Programm und wichtige Reisehinweise finden sie hier.
  • 10.-13.09.2017 XVI. Europäischer Kongress für Theologie "Christentum und Europa", Wien; 12.09.2017 Fachgruppe Religionswissenschaft und Interkulturelle Theologie: Vortrag - "Weltweites Christentum und europäischer Islam - Herausforderung und Chance für die Theologie".
  • 15.07.2017 Workshop "Hallelujah! Musik und Afrikanisches Christentum", mit Terewaeli Ayo (Evangelist und Kirchenmusiker, Neuendettelsau/Tansania), Akademisches Schnupperwochenende "Wissenschaft vom lieben Gott", Programm, Augustana-Hochschule Neuendettelsau
  • 12.07.2017 "Feminist Theologies worldwide", Summerschool "Priesthood for all Believers - an unfullfilled promise?", Centrum Mission EineWelt, Neuendettelsau
  • 06.07.2017 Sozialetisches Kolloquium (Prof. Dr. Torsten Meireis): "Postcolonial hermeneutics and universal human rights - a contradiction in terms?", Theologische Fakultät, HU Berlin
  • 03.07.2017 Begegnung mit türkischer Moscheegemeinde in der Eypüp Sultan Camii Moschee in Nürnberg
  • 02.07.2017 Vortrag "Reformación y América Latina hoy: Somos la Reforma", Tagung "Die Zeit der Reformation aus anderem Blickwinkel. Eine lateinamerikanisch-ökumenische Perspektive, Magdeburg, Roncallihaus
  • 21.-22.06.2017 Eröffnungstagung (14 Videos) des "Berliner Institut für Public Theology": Programm, Aufzeichnung (Video 12 - Walz) und Moderation des Podiums "Public Theology in Political and Economic Globalisation", HU Berlin
  • 25.05.2017 Kirchentag Berlin - Moderation Panel "One World? Ecumenical Voices on the Third Reformation"
  • 22.05.2017 Einladung und Bericht zum Online-Seminar zur 12. Vollversammlung des Lutherischen Weltbundes in Windhuk/Namibia
  • 22.05.2017 Bericht zum Treffen "Friedensverantwortung der Religionen", Auswärtiges Amt, Berlin 2017
  • 24.04.2017 Das "Christliche Abendland" versus "die Muslime"? Die ambivalente Rolle der Medien im Diskurs um Leitkultur und Islam
  • 17.-26.03.2017 Studienreise Bosnien-Herzegowina
  • 24.01.2017 & 13.02.2017 Exkursionen zum Begegnungszentrum Medina in Nürnberg (innerhalb der Vorlesung (Walz) und des Proseminars (Kleierl) sowie im Hauptseminar (Fischer)

Internationales

Studium im Ausland in Lateinamerika (Vorschläge)

I. Evangelisch-Ökumenische Hochschulen (portugiesischsprachig):

Brasilien


II. Evangelisch-ökumenische Hochschulen (spanischsprachig):

Costa Rica

Kuba

Chile

Bolivien

Ecuador

Mexiko

Argentinien

  • bis 2015: I.U. ISEDET, Buenos Aires
  • Neues „Ökumenisches Netzwerk Theologischer Ausbildung“ (REET) befindet sich im Aufbau


Informationen auf Englisch finden Sie in der Regel auf jeder Homepage der Hochschulen.

Allgemeine Informationen zum Studium im Ausland bekommen Sie bei PD Dr. Markus Mülke

Interkulturelle Theologie im Dialog

Vicedom-Lecture

2007 führte die Augustana-Hochschule die Vicedom-Lecture ein, zu Ehren von Prof. Dr. Georg Friedrich Vicedom (1903-1974). 1956 übernahm er den ersten neu gegründeten Lehrstuhl für Missionstheologie und Religionswissenschaft an der Augustana-Hochschule. Die Vicedom-Lecture wird im Zweijahres-Zyklus in Kooperation mit dem Centrum Mission EineWelt Neuendettelsau durchgeführt. Es werden Gastreferentinnen und Gastreferenten eingeladen, die durch ihre Forschungen einen bemerkenswerten Beitrag zur Förderung der Interkulturellen Theologie leisten.

  • 18.06.2013: Prof. Dr. Giancarlo Collet, Direktor des Instituts für Missionswissenschaft, Römisch-katholische Fakultät der Universität Münster: "Weltweiter Aufbruch oder zentralistisches 'Weiterso'? Das Konzilsjubiläum (1962-1965) und die ersten Tage von Franziskus I."
  • 28.06.2011:  Prof. Dr. Henning Wrogemann, Wuppertal, "Den Glanz widerspiegeln. Vom Sinn der christlichen Mission, ihren Kraftquellen und Ausdrucksgestalten."
  • 23.06.2009,  Dr. Tove Simpfendörfer, Weingarten, "Fremde treffen auf Fremde. Lutherische Missionare und australische Aboriginals im 19. Jahrhundert."
  • 29.06.2007, Dr. phil. Dagmar Konrad, Tübingen, "Für Gott und Ehemann? Auf den Spuren schwäbischer Missionsbräute des 19. Jahrhunderts."

Vicedom-Dozentur

Im Jahr 2014 entstand die sogenannte Vicedom-Dozentur. Die Augustana-Hochschule bietet "Gastdozierenden" aus Partnerkirchen, die längere Zeit an der Augustana forschen und lehren, die Möglichkeit zum theologischen Austausch.

  • SoSe 2021: Prof. Dr. Philomena Njeri Mwaura, außerordentliche Professorin im Fachbereich Philosophie und Religionswissenschaften; ehemalige Direktorin des Zentrums für Geschlechtergerechtigkeit und Empowerment an der Kenyatta University, Nairobi, Kenia. Vormalige Präsidentin der International Association for Mission Studies, Koordinatorin der Theologiekommission für die Region Afrika und der Frauenkommission der Ecumenical Association of Third World Theologians sowie Mitglied des Circle of Concerned African Women Theologians.
  • WiSe 2017/18: Prof. Dr. Mónica Melanchthon, Professorin für Altes Testament, Centre for Theology & Ministry, Parkville Victoria/Melbourne, Australien
  • SoSe 2014: Prof. Dr. Rémi Klein, Professor für Praktische Theologie, Faculdades EST, São Leopoldo, Brasilien

Gastvorlesungen

Gastvorlesungen im Rahmen der Vorlesung Walz "Einführung zum Islam", Sommersemester 2017:

Christlich-Jüdischer Dialog

Eindrucksvolle christliche-jüdische Begegnung mit Dr. Eli Tauber in Sarajevo

Vergleicht man Sarajevo mit einem Brot, bestehend aus Muslimen, Katholiken und Orthodoxen, so sind die Juden das Salz. So beschrieb uns Dr. Eli Tauber die Rolle der Juden in Bosnien-Herzegowina, als wir uns mit ihm am 19. März 2017 in Sarajevo trafen.

Christlich-Islamischer Dialog

Mitglied im Beirat BRÜCKE-KÖPRÜ Begegnung Christen und Muslimen in Nürnberg, christlich-muslimische Bildungsarbeit der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern

Lateinamerika

Tanzend die Natur berühren in Corona-Zeiten
„Öko-Dance-Workshop“ Mexiko-City/Neuendettelsau am Lehrstuhl für Interkulturelle Theologie

Prof. Dr. Ángel Méndez Montoya, Tänzer, Choreograph und römisch-katholischer Theologe am Institut für Religionswissenschaft der Iberoamerikanischen Universität Mexiko-City, ist an der Augustana kein Unbekannter. Er kooperiert mit Prof. Dr. Heike Walz in ihrem Forschungsschwerpunkt „Tanz und Religion(en) interkulturell und interreligiös“. Im Rahmen des International Course Exchange Program der Augustana-Hochschule nahmen Theologiestudierende, Doktorierende und Post-Docs in dem hybriden Öko-Dance-Workshop vom 19.–22. März 2021 teil. Sie choreographierten „Micro-Tänze“ im Wald, auf der Wiese oder am Bachufer und nahmen sie auf Video auf. Dieses Experiment ist ein Mosaikstein im ökologischen Profil der EMAS-zertifizierten Augustana-Hochschule, inspiriert durch den interkulturellen Dialog mit öko-feministischer Body-Theologie in Lateinamerika.
In Zeiten der pandemischen globalen Krise birgt das Berühren, das Berührtwerden und der Körperkontakt mit anderen Menschen die Gefahr der Ansteckung. Soziale Distanzierung ist geboten. Stattdessen ist es möglich, mit Elementen der Natur in Berührung zu kommen, von der Natur bewegt zu werden und mit ihr zu tanzen. In hiesigen Breitengraden mag dies ungewöhnlich anmuten, in Lateinamerika hat es einen existenziellen Hintergrund. Angesichts von massiven Umweltverschmutzungen durch Monokulturen, Pestiziden und der Abholzung von Urwäldern spielt gelebte Ökologische Theologie eine wichtige Rolle. Das Leben des eigenen Körpers hängt vom Überleben des Planeten ab. Es braucht transnationale Gemeinschaften der Solidarität, die sich für das Überleben von Menschen und der Mutter Erde einsetzen. Theolog*innen drücken dies im Konzept des sogenannten acuerpamiento aus, das abgeleitet ist vom Spanischen acuerpar, d.h. jemanden zu unterstützen, mit Vernunft, Geist und Körper.
Im digitalen Workshop leitete Prof. Montoya zehn Teilnehmerinnen aus Neuendettelsau, Eichstätt und Berlin an, dies selber zu erleben. Sie entwickelten Bewegungssequenzen, sogenannte Mikro-Tänze im Körperkontakt mit der Natur nahmen sie auf Video auf. Stud. theol. Franka Plößner, Famula am Lehrstuhl von Prof. Walz, produzierte aus den Kurzvideos ein Gesamt-Video, unterlegt mit Musik, die sie gemeinsam mit stud. theol. Hannah Lichtinger live einspielte. Der interkulturell-theologische Austausch mit Mexiko über Tanz und Kunst wird weitergehen. Das Video können Sie hier anklicken.

Gespräch mit Friedensnobelpreisträger Adolfo Péres Esquivel in Buenos Aires. Prof. Dr. Heike Walz ermöglicht Begegnung mit dem argentinischen Friedensnobelpreisträger für Gewaltlosigkeit und Menschenrechte anlässlich der Summer School zu "Religion und Menschenrechte in Argentinien" im März 2018. Mehr zum Thema Gespräch mit Friedensnobelpreisträger Adolfo Péres Esquivel in Buenos Aires.

Neues "Ökumenisches Netzwerk für Theologische Ausbildung" (REET) in Argentinien. Pünktlich zum 500-jährigen Reformationsjubiläum 2017 gründeten fünf protestantische Kirchen am Río de la Plata das "Ökumenische Netzwerk für Theologische Ausbildung". REET ist das spanische Kürzel für das Red Ecuménica de la Educación Teológica. Durch E-Learning Methoden wird es langfristig Studierenden in ganz Lateinamerika offen stehen. Prof. Dr. Heike Walz, Prorektorin der Augustana-Hochschule Neuendettelsau, nahm am 19. Oktober 2017 an dem bewegenden Festakt im Kirchenamt der Evangelischen Kirche am Río de la Plata im Stadtteil Belgrano in Buenos Aires teil. Am 20. Oktober 2017 war sie als Podiumsgast zur Frage nach der Aktualität der Reformation im heutigen Lateinamerika eingeladen und berichtet über die Begegnungen. Mehr zum Thema "Neues Ökumenisches Netzwerk für Theologische Ausbildung" (REET) in Argentinien sowie Video (Podium).

Wohin weht Kubas sozialistischer Geist - bei scharfem Gegenwind? Prof. Dr. Heike Walz nahm an der befreiungstheologischen Konferenz der "Zeitschrift für Lateinamerikanische Bibelinterpretation" (RIBLA) in Kuba (24.-28. Juli 2017) teil und knüpfte Kontakte mit dem dortigen Evangelisch-Theologischen Seminar in Matanzas. Mehr zum Thema Wohin weht Kubas sozialistischer Geist - bei scharfem Gegenwind?

 
 
 
 


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